Cloud-Computing ist seit Jahren auf Wachstumskurs. Allerdings basieren viele Cloud-Lösungen auf x86-Plattformen. Doch auch Anwender von Power-Systemen können von der Cloud profitieren und die Vorteile nutzen. Cloud-basierte Power-Services bieten IaaS-Services zum Betrieb von AIX, Linux/PPC64 und IBM i an. Um Cloud-Lösungen auf IBM-i-Basis zuverlässig und wirtschaftlich betreiben zu können, sollten Cloud-Anbieter gut ausgebildetes und zertifiziertes Personal vorhalten und eine IBM-zertifizierte Hochverfügbarkeitsumgebung mit integrierter Datensicherung einsetzen.
René Angenheister, der Chief Technology Officer (CTO) der Krefelder BLUE Consult, betont, dass Anwender von IBM-Systemen anspruchsvoll sind und höchste Leistungsfähigkeit, Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit erwarten. Daher möchten sie auch eine auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnittene Cloud-Lösung, um ihre geschäftskritischen IT-Infrastrukturen zukunftsorientiert weiter entwickeln zu können. Cloud-Lösungen auf IBM-i-Basis sollten daher gut durchdacht und auf die individuellen Anforderungen der Anwender abgestimmt sein.
Anforderungen
Um Cloud-Lösungen auf IBM-i-Basis zuverlässig und wirtschaftlich betreiben zu können, müssen Cloud-Anbieter neben den genannten Punkten wie zertifiziertes Personal und eine IBM-zertifizierte Hochverfügbarkeitsumgebung auch integrierte Datensicherung einsetzen. Besonders wichtig ist der regelmäßige Dialog zwischen Servicegeber und Endkunde, um Preisvorteile oder die Anpassung an Entwicklungen besprechen und zeitnah umsetzen zu können.
Sicherheit und Datenschutz sind wichtige Faktoren bei der Nutzung von Cloud-Lösungen. IT-Chefs und Technologiekonzerne sollten vorab die Sicherheitskonzepte der Rechenzentren einsehen und vergleichen, bevor sie sich langfristig binden. Der Schutz der Daten beginnt im Rechenzentrum bei Brandschutz, Sicherheitstoren, granularer Zugangsberechtigung und protokollierter Bewegungsjournale und geht dann über in räumliche sowie physische Sicherheitskonzepte. ISO-Zertifizierungen wie z. B. ISO 27001 beweisen, dass die Cloud-Anbieter ein funktionierendes Sicherheitskonzept aufweisen.
Iaas
Im Falle von IaaS (Infrastructure-as-a-Service) nutzen Kunden Ressourcen einer dedizierten oder „gesharten“ Power-Maschine, die sich im Kern verhält, wie die eigene Maschine aus der Vergangenheit. Bekannte Pflegeaufgaben können entweder von dem Servicegeber übernommen oder bei Bedarf auch selbst durchgeführt werden. Im Vorfeld empfiehlt es sich, anhand einer RACI-Matrix Zusammenarbeit und Zuständigkeiten zu definieren und daraus die entsprechenden Verantwortlichkeiten abzuleiten und zu implementieren. Der Kunde muss sich bestenfalls nicht mehr um die infrastrukturellen Pflegeaufgaben unterhalb des Betriebssystems kümmern.
Moderne Technologien
Mit der Cloud kommen auch viele neue Technologien ins Haus, mit denen IBM-i-Anwender bisher nichts zu tun hatten, wie etwa Linux, Kubernetes oder Ansible. Doch diese Technologien können genutzt werden, um die Skalierbarkeit und Architekturvorteile der Power-Plattform mit modernen Technologien zu kombinieren. Aus Arbeitgebersicht ziehen wegweisende Technologien im Mix mit effizienten Hardware-Plattformen junge Nachwuchstalente an und machen ihn so interessant für Newcomer und frische Mitdenker.
IBM Experten gesucht
Auch wir bei der BLUE suchen immer wieder Nachwuchstalente und IBM Experten.
Unternehmen sollten sich mit vertrauensvollen Beratungs- und Umsetzungspartnern umgeben, um den Umzug auf neue Technologien mit dem Expertenwissen über bereits genutzte Produkte und Plattformen besser durchführen zu können. Denn die Entwicklung neuer marktreifer Technologien und ihre Annahme im IT-Markt wird selten durch einen vollständigen Austausch des Technologie-Stacks begleitet. Unternehmen, die auf dem Weg vom Heute ins Morgen der Digitalisierung sind, sollten daher auf zeitgemäße „as-a-Service“-Konzepte und eine moderne IT-Umgebung mit hohem Effizienzgrad setzen.
Unterstützung gesucht?
Unser Experte René Angenheister hilft Ihnen gerne weiter, wenn es um IBM Cloud-Lösungen geht.
René Angenheister ist ein erfahrener Experte im Bereich Infrastruktur und Datacenter und strategischer Themen in der Rolle CTO bei BLUE Consult. Mit 25 Jahren Berufserfahrung in Presales- und Postsales ist er in Storage, BC/HA/DR, Cloud- und Hybridszenarien, Migration und Transformation in Cloud tätig. René Angenheister hat an mehr als 200 Projekten im Datacenter-, Cloud- und Infrastrukturbereich gearbeitet und hat bereits auf internen und externen Veranstaltungen gesprochen.
Event-Einladung
Das Thema beschäftigt Sie, dann kommen Sie zu unserer Veranstaltung „IBM Power System goes BLUE Cloud“ am 13.06.2023 in Frankfurt ein. Wir stellen Ihnen die BLUE Power Cloud für IBM i (AS/400), gemeinsam mit IBM und unserem Referenzkunden ARAG IT GmbH, vor. Hier können Sie sich direkt anmelden.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2023/02/Strategie-Cloud.jpg10001500lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2023-05-11 10:14:222023-05-11 10:39:53Cloud-Computing auf Basis von IBM Systemen
Die digitale Transformation hat dazu geführt, dass Unternehmen immer komplexere IT-Infrastrukturen und Anwendungen betreiben müssen. Dabei kann es schnell passieren, dass die eigenen Ressourcen überfordert sind und die Qualität der IT-Services leidet. Genau hier kommen Managed Services ins Spiel.
Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie können Unternehmen von Managed Services profitieren? In diesem Ratgeber möchten wir über Managed Services sprechen. Welche Aufgaben aus der IT können outgesourct werden, welche Vorteile generieren Unternehmen dadurch und worauf bei der Auswahl eines geeigneten Dienstleisters geachtet werden muss.
Managed Services sind wiederkehrende, überwiegend remote erbrachte Dienstleistungen, die Unternehmen dabei unterstützen, den immer weiter steigenden Anforderungen der eigenen IT gerecht zu werden. Diese Dienstleistungen umfassen oft die Überwachung und Wartung von IT-Infrastrukturen, die Unterstützung bei der Fehlerbehebung sowie das Management von Softwarelizenzen und Sicherheitsmaßnahmen.
Die Geschichte der Managed Services
In den 90er-Jahren begannen erste Service-Provider, Kunden eine Überwachung Ihrer IT anzubieten und im Bedarfsfall unterstützend tätig zu werden. Damals beschränkten sich die Dienstleistungen hauptsächlich auf Netzwerk- und Servermanagement.
Heutige Managed Service Provider übernehmen mittlerweile nahezu alle wiederkehrenden Aufgaben im IT-Bereich. Cloudservices in allen Varianten (Multi-, Hybrid-, etc.) gehören dabei ebenso zum Portfolio eines Fully Managed Services Providers und liefern die perfekte Ergänzung.
Was macht ein Managed Service Provider?
Ein Managed Service Provider (MSP) ist ein Unternehmen, das IT-Services und -Lösungen an Kunden anbietet. Ein MSP übernimmt die Verantwortung für die Verwaltung, Überwachung und Wartung der IT-Infrastruktur des Kunden. Dies kann von der Überwachung von Servern und Netzwerken bis hin zur Unterstützung von Endbenutzern und der Verwaltung von Cloud-Diensten reichen.
Ein MSP bietet in der Regel eine breite Palette von IT-Services an, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. Diese Services können etwa die Verwaltung von Servern, Netzwerken, Datenbanken, Anwendungen, Sicherheit und Backup umfassen. Der MSP kann auch die Implementierung von neuen Technologien und die Unterstützung bei der Migration von Daten und Anwendungen in die Cloud übernehmen.
Der MSP stellt sicher, dass die IT-Systeme des Kunden immer auf dem neuesten Stand sind und dass Probleme schnell und effektiv gelöst werden. Das heißt, auch wenn es Probleme in der IT gibt, kann sich die IT-Abteilung um das Kerngeschäft kümmern, während der Managed Service Anbieter sich um die Problemlösung kümmert.
MSPs arbeitet in der Regel mit Service-Level-Agreements (SLAs), um sicherzustellen, dass die vereinbarten Service-Levels eingehalten werden und dass der Kunde immer über den Status seiner IT-Systeme informiert ist.
Welche Fragen sollte man stellen, um den richtigen Dienstleistungspartner bei Managed Services zu finden
Werde ich gut und umfassend beraten?
Ist der Partner in allen benötigten Bereichen kompetent?
Wird das Thema Sicherheit bei der Kundenbetreuung genügend gewürdigt?
Gibt es einen Qualitätssicherungsprozess und wird dieser gemeinsam mit dem Kunden gelebt?
Werden Wachstumspotentiale berücksichtigt?
Was, wenn mein Unternehmen wächst?
Was, wenn ich mehr oder andere Aufgaben übergeben möchte?
Finde ich mein Unternehmen und mich in den Erfolgsgeschichten des Partners wieder?
Managed Services sind wiederkehrende Aufgaben, die in der Regel mit einem hohen Grad an Automatisierung remote erbracht und monatlich abgerechnet werden. Schwerpunkt ist die Prävention, also das vorausschauende Beobachten und frühzeitige Erkennen von Problemsituationen wie etwa mögliche Schwachstellen in der IT-Sicherheit, aber selbstverständlich auch die kurzfristige Unterstützung in akuten, kritischen Fällen.
Projekte sind zeitlich begrenzt. Im Rahmen eines Projektes werden fest vereinbarte Leistungen zu einem fest vereinbarten Preis erbracht und in der Regel durch eine Einmalzahlung beglichen.
Vorteile von Managed Services
Der derzeit häufig beschworene Fachkräftemangel wird umgangen, da man jederzeit Zugriff auf das qualifizierte Spezialisten-Team des Dienstleisters hat. Das schafft außerdem Raum für die eigene IT-Mannschaft, da zeitaufwendige Aufgaben delegiert werden können und sich die Abteilung auf das Kerngeschäft konzentrieren kann.
Mit klar definierten SLAs werden Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit messbar verbessert. Die monatliche Abrechnung liefert ein Maximum an Transparenz und Planbarkeit. Durch die BLUE Consult Cloud Lösung ermöglichen wir Ihnen, auch den nächsten Schritt, mit uns zu unternehmen, Ihre IT mit unseren Managed Services zukunftssicher in unserer Deutschland-Cloud zu betreiben, oder sich ganz auf die Digitalisierung zu fokussieren.
Nachteile von Managed Services
Die beiden häufig genannten Nachteile sind „langfristige Bindung“ und „hohe Kosten“. Insbesondere die BLUE Consult hat jedoch, mit Ihren Vertragsmodellen und flexiblen Laufzeitlösungen, interessante Angebote im Portfolio, um Bedenken dieser Art aus dem Weg zu räumen.
Bei der Gegenüberstellung der Ausgaben ist zu bedenken, dass die Umverteilung der Zuständigkeiten ungenutzte Kapazitäten im eigenen Betrieb generiert. Des Weiteren trägt das Segmentieren spezifischer Gefahren, beispielsweise im Sektor der Hochverfügbarkeit oder der Datensicherung respektive -wiederherstellung, dazu bei, die Aufwendungen bei einem potenziellen Systemzusammenbruch und den damit einhergehenden Produktionsunterbrechungen erheblich zu reduzieren.
Kernbereiche und Aufgaben von Managed Services
Managed Services erstrecken sich auf folgende Kernbereiche und das Outsourcing folgender Aufgaben:
Verfügbarkeit
Disaster Recovery Tests
Sicherung und Prüfung von Wiederherstellbarkeit der Daten
Prävention und proaktives Handeln
Sicherheit
Schwachstellenanalyse und -erkennung
Beheben von Sicherheitslücken
Empfehlungen bei Konfigurationen
Monitoring
Kontinuierliche Beobachtung der Umgebung
Alarmierung im Bedarfsfall
Auslösen der Eskalationsketten
Bereitstellen von Reports auf Basis historischer Daten
Beratung
Regelmäßige Treffen zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit
Vorstellung von Neuheiten
Informationsaustausch zur Evolution der IT-Landschaft
Systempflege
Regelmäßige und ad hoc Installation von Updates und Patches
Technischer Support
Vom Rechenzentrum bis Applikations- und Anwenderunterstützung
Fazit von unserem Experten für Managed Services
„Managed Services sind für mich mehr als nur eine Versicherung. Mein Ziel ist, dem Kunden nicht nur zu zeigen, dass wir bei den täglichen Aufgaben eine große Unterstützung sind und wir alle Bereiche aus dem Effeff beherrschen. Wir sind Trusted Advisor bei den großen Fortschrittsthemen unserer heutigen IT-Landschaften und gemeinsam mit K&P Computer haben wir die Lösungen für Ihre Cloud- und Digitalisierungsstrategie.“
Unser Experte Roger Buchta hilft Ihnen gerne weiter, wenn es darum geht, ihr Unternehmen mit Managed Services zu unterstützen und so für Sie IT-Ressourcen frei zu bekommen, die anderweitig eingesetzt werden können. Er bringt jahrelange Erfahrung und tiefes Fachwissen mit und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen die passende Lösung.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2023/04/Managed-Services.jpg6641000lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2023-04-06 11:58:582023-04-11 10:30:14Managed Services – Mehr Zeit fürs Kerngeschäft
In der heutigen digitalen Welt sind die interne Kommunikation und die Zusammenarbeit in Unternehmen wichtiger denn je. Eine Mitarbeiter-App kann dabei helfen, die Effizienz und Produktivität zu steigern, indem sie Mitarbeitern den schnellen und einfachen Zugriff auf wichtige Informationen und Tools ermöglicht.
In diesem Ratgeber werden wir uns genauer mit den Vorteilen und möglichen Nachteilen von Mitarbeiter-Apps befassen und aufzeigen, für welche Problemstellungen eine Mitarbeiter-App die Lösung sein kann.
Eine Mitarbeiter-App ist eine Applikation (mobil oder auf dem Desktop), die speziell für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen entwickelt wurde. Dabei fungiert sie als Teilstück des Digital Workplaces. Sie ermöglicht es Mitarbeitern, unabhängig von ihrem Standort und ihrer Arbeitszeit auf wichtige Informationen, Dokumente und Tools zuzugreifen, die für ihre Arbeit relevant sind.
Eine Mitarbeiter-App kann etwa Funktionen wie Chat, Newsfeed, Kalender, Aufgabenliste, Mitarbeiterverzeichnis, Schulungsunterlagen und Feedback-Tools enthalten. Quasi wie ein soziales Netzwerk, nur nach innen hin gekapselt. Außerdem ist es möglich die Applikation in das Intranet des Unternehmens zu integrieren, sodass Mitarbeiter auf Ressourcen aus dem Intranet zugreifen können.
Im Idealfall wird die Mitarbeiter-App im App-Store der Wahl zur Verfügung gestellt.
Einerseits geht es bei einer Mitarbeiter-App um die Kommunikation zu den Mitarbeitern hin, andererseits aber auch um die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern.
Boris Thienert
Für welche Unternehmen ist eine Mitarbeiter-App relevant?
Wir, bei der BLUE Consult bewegen uns hauptsächlich im Mittelstand und empfehlen Unternehmen ab einer Größe von >500 Mitarbeitern die Nutzung einer eigenen Mitarbeiter-App. Denn eine Mitarbeiter-App ist immer ein Investment, welches sich auch für das Unternehmen lohnen sollte.
Es gibt auch deutlich kleinere Unternehmensgrößen, bei der eine Mitarbeiter-App Sinn ergeben kann. Sofern die Ressourcen vorhanden sind, die Mitarbeiter-App in die bestehende Systemlandschaft zu integrieren. Es bleibt eine unternehmensindividuelle Entscheidung – evtl. hat das Unternehmen einen großen Anteil von non-desk-Mitarbeitern, die erreicht werden sollen. Da ist die Mitarbeiter-App eine gute Möglichkeit.
Folgende Beispiele zeigen, wie eine Mitarbeiter-App in verschiedenen Fachabteilungen eingesetzt werden kann, um die Effizienz und Produktivität zu steigern, sowie die interne Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern.
Vertrieb: Eine Mitarbeiter-App kann von der Vertriebsabteilung genutzt werden, um schnell und einfach auf Kundeninformationen zuzugreifen und Verkaufsaktivitäten zu verwalten. Mitarbeiter können über die App Kundenkontakte verwalten, auch dann, wenn sie aktuell außer Haus sind und ihr Notebook nicht eingeschaltet haben. Zum Beispiel bei einem Außer-Haus Termin oder auf Messen.
Personalabteilung: Eine Mitarbeiter-App kann von der Personalabteilung genutzt werden, um Mitarbeiterinformationen zu verwalten und HR-Prozesse zu automatisieren. Mitarbeiter können über die App Urlaubsanträge stellen, Arbeitszeiten verwalten und auf Schichtpläne zugreifen. Bsp.: So können Vorgesetzte schneller Urlaubsanträge genehmigen oder über Krankheitsfälle informiert werden.
IT-Abteilung: Eine Mitarbeiter-App kann von der IT-Abteilung genutzt werden, um technische Probleme zu lösen und Support-Tickets zu verwalten. Mitarbeiter können über die App Support-Anfragen einreichen, den Status ihrer Anfragen verfolgen und auf technische Dokumentationen zugreifen. Bsp.: Es kann auch ohne PC – direkt via App ein Ticket eröffnet werden.
Produktion: Eine Mitarbeiter-App kann von der Produktionsabteilung genutzt werden, um die Produktion zu planen und zu verwalten. Mitarbeiter können über die App Produktionspläne einsehen, Bestellungen verwalten und Lagerbestände überwachen. Bsp.: Der Staplerfahrer fährt nicht umsonst ins Lager, denn er kann vorher den Lagerbestand via Smartphone überprüfen.
Buchhaltung: Eine Mitarbeiter-App kann von der Buchhaltungsabteilung genutzt werden, um Finanzprozesse zu automatisieren und zu vereinfachen. Bsp.: Mitarbeiter können etwa ganz bequem per App Belege von Geschäftsreisen abfotografieren und einreichen, um so die Reisekostenabrechnung zu vereinfachen.
Geschäftsführung: Mit einer Mitarbeiter-App können Veranstaltungen und Besprechungen einfach angekündigt werden und erreichen so zielgerichteter die Mitarbeiter als jedes Schwarze Brett. Zum Beispiel kann per Mitarbeiter-App zur Weihnachtsfeier eingeladen werden.
Welche Hindernisse müssen bei einer Mitarbeiter-App bewältigt werden?
Obwohl eine Mitarbeiter-App viele Vorteile für Unternehmen bietet, gibt es auch einige Hürden, die berücksichtigt werden sollten:
Datenschutz: Egal ob sensible Unternehmensdaten und private Mitarbeiterinformationen, die Mitarbeiter-App muss diese Daten entsprechend schützen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die App und die dazugehörige Plattform den Datenschutzbestimmungen entspricht und dass die Daten sicher gespeichert und übertragen werden. Ein Datenleak kann schnell zum großen Problem werden.
Abhängigkeit von mobilen Geräten: Eine Mitarbeiter-App ist in der Regel nur über mobile Geräte zugänglich. Wenn Mitarbeiter kein Smartphone oder Tablet besitzen oder ihre Geräte verlieren oder beschädigen, kann dies zu Einschränkungen führen. Die Anforderungen an die App müssen also erst genau analysiert und dann kommuniziert werden.
Ablenkung: Eine Mitarbeiter-App kann auch dazu führen, dass Mitarbeiter während der Arbeitszeit abgelenkt werden, wenn sie unter anderem soziale Funktionen wie Chat oder Newsfeed nutzen.
Akzeptanz: Wird eine Mitarbeiter-App nicht eingeführt und werden die Mitarbeiter im Prozess nicht begleitet, kann es zu einer fehlenden Akzeptanz der App bei den Nutzern führen. Die Mehrwerte und die Vorteile der Mitarbeiter-App sollten klar erkennbar sein und auch kommuniziert werden. Die Mitarbeiter sollten auf jeden Fall begleitet werden, um Bedenken und Ängste auszuräumen.
Es ist wichtig, diese potenziellen Nachteile im Auge zu behalten und schnelle Lösungen dafür zu finden. Sonst kann das App-Projekt auf Hindernisse stossen oder scheitern.
Vorteile einer Mitarbeiter-App
Eine Mitarbeiter-App bietet viele Vorteile und Möglichkeiten für Unternehmen:
Verbesserte Kommunikation: Eine Mitarbeiter-App ermöglicht es Mitarbeitern, schnell und einfach miteinander zu kommunizieren, unabhängig von ihrem Standort. Dies kann die Zusammenarbeit verbessern und die Effizienz steigern. Zum Beispiel dann, wenn viele Mitarbeiter non-desk-worker sind (Produktion, Vertrieb, Außendienst) oder remote im Homeoffice arbeiten.
Erhöhte Mitarbeiterbindung: Eine Mitarbeiter-App kann dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter stärker mit dem Unternehmen verbunden fühlen, da sie Zugang zu wichtigen Informationen und Ressourcen haben und sich besser informiert und unterstützt fühlen.
Bessere Erreichbarkeit: Eine Mitarbeiter-App bietet Mitarbeitern die Chance, wichtige Informationen und Dokumente jederzeit und von überall aus abzurufen. Dies kann die Produktivität erhöhen und die Reaktionszeit auf Anfragen oder Probleme verkürzen.
Zeit- und Kostenersparnis: Eine Mitarbeiter-App kann eine Zeit- und Kostenersparnisse erzielen. Prozesse können schneller und effizienter ablaufen, indem sie unter anderem die manuelle Verwaltung von Papierdokumenten oder E-Mails reduziert.
Verbesserte Arbeitsbedingungen: Eine Mitarbeiter-App ermöglicht den Mitarbeitern einen flexiblen Arbeitsalltag, indem sie beispielsweise von zu Hause aus arbeiten oder unterwegs auf wichtige Informationen zugreifen können. Dadurch werden die Arbeitsbedingungen verbessert und die Work-Life-Balance der Mitarbeiter gestärkt.
Effektives Onboarding: Eine Mitarbeiter-App kann die Integration neuer Mitarbeiter ins Unternehmen beschleunigen und effektiver gestalten, indem sie Schulungsunterlagen und wichtige Informationen bereitstellt. Außerdem können neue Mitarbeiter auch in der App den Kollegen vorgestellt werden.
Diese Vorteile machen eine Mitarbeiter-App zu einem wertvollen Instrument für Unternehmen, um die interne Kommunikation und die Zusammenarbeit zu verbessern und die Effizienz zu steigern.
Unser Fazit – wie sinnvoll ist eine Mitarbeiter-App für Unternehmen?
Wir, bei der BLUE Consult sind überzeugt, dass eine Mitarbeiter-App große Chancen für Unternehmen bietet und die Kommunikation deutlich vereinfacht. Dabei haben wir schon viele Erfahrungen in unserem eigenen Unternehmen und auch bei Kunden gesammelt. Dabei setzen wir auf die SaaS-Lösung von Staffbase. Als preferred Partner von Staffbase stellen wir standartisierte Plugins zur Verfügung und bieten individuelle Erweiterungen. Wir veredeln Ihre Staffbase-Instanz, damit Sie eine von uns maßgeschneiderte Instanz erhalten.
Letztlich lassen sich verschiedene Anforderungen abbilden, was Arbeitszeit spart und gleichzeitig auch die Belegschaft zusammenhält und dadurch nachweislich und messbar die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen kann. Beispielsweise kann der Chat auch genutzt werden, um sich außerhalb der Arbeitszeiten zu verabreden oder Mitarbeiter, die im Außendienst sind, zeitnah zu informieren.
Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, kann sich gerne unsere Podcast-Folge zu dem Thema anhören. Dort liefern wir noch mehr Use Cases und echte Szenarien einer Mitarbeiter-App.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2023/03/Mitarbeiterapp-scaled.jpg17082560lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2023-03-28 15:09:452023-03-28 15:33:57Mitarbeiter-App: Use Cases, Vorteile und Hürden
Fast ein jeder von uns hat in den vergangenen Monaten Kontaktpunkte mit Künstlicher Intelligenz (KI) gehabt. Kein Wunder, die Entwicklung der Technologie wird immer rasanter. Fast schon spielerisch lassen sich mithilfe von KI Texte kreieren, Unterhaltungen aufbauen oder Kunst erschaffen. Doch kann eine KI auch sinnvoll im Unternehmen eingesetzt werden? In diesem Blogbeitrag zeigen wir einige konkrete Strategien und Ideen auf, die von Unternehmen aufgegriffen werden können.
Intelligente Prozessoptimierung sowohl im Büro als auch bei Maschinen
Produktverbesserungen dank Auswertung von Kundenfeedback durch die KI
Effektiverer Kundensupport mithilfe der KI (z.B. durch Anwendung von Chatbots oder Erstellung von FAQs)
Automatisierte Bearbeitung von Aufgaben durch die KI (Berichte erstellen, Muster erkennen, Daten verarbeiten)
Generierung von Ideen für neue Produkte, Lösungen oder Content
Meetings durch die KI zusammenfassen lassen
Bei der Kommunikation in unterschiedlichsten Sprachen
Optimierung von Software und Systemen durch intelligente Anwendungsprotokolle oder Heatmaps
Das global agierende Unternehmen Unilever ging sogar so weit, um mithilfe von einem KI-System die richtigen Bewerber für Stellenangebote auszuwählen. Und Microsoft ist so überzeugt von der künstlichen Intelligenz, dass sie diese Technologie in ihrer Suchmaschine einsetzen.
Auch wir bei der BLUE Consult prüfen, wie KI-Technologie Unternehmen entlasten kann. Wir sind aktuell Partner eines Forschungsprojekts Smart Optimized Lorry Parking, welches sich mit der KI-gestützten Parkplatzsuche für LKWs beschäftigt. Durch die smarte Parkplatzsuche in der Logistik können Zeit und Geld gespart und die Arbeitssituation für die LKW-Fahrer verbessert werden.
Integration von ChatGPT in Microsoft Teams.
Microsoft Teams ist ein viel genutzter Kommunikationskanal in Unternehmen. Die Softwarelösung wird neben Video- und Audiokonferenzen auch gerne zum Chatten unter Mitarbeitern genutzt. ChatGPT ist eine KI-basierte Chatbot-Plattform, die direkt in Microsoft Teams integriert werden kann. Um ChatGPT nutzen zu können, ist Microsoft Teams Premium erforderlich.
Nachdem Microsoft ChatGPT in seine SaaS Lösungen integriert hat, arbeitet Microsoft daran, die KI via API und Plugins bald auch der breiten Masse zur Verfügung zu stellen.
So können Mitarbeiter Fragen auch an ChatGPT stellen:
Fragen an Kollegen
Fragen an die KI
Wie war dein Kundenbesuch bei Firma XY?
Kannst du mir den Kundenbesuch von Firma XY zusammenfassen?
Was sollen wir heute Mittagessen?
Welches gut bewertete italienische Restaurant hat heute offen?
Was hatten wir letzte Woche besprochen?
Kannst du mir ein Besprechungsprotokoll vom letzten Meeting generieren?
Kannst du den spanischen Kollegen updaten?
Kannst du das Protokoll in Spanisch übersetzen?
Meinst du, der Kunde kauft bei uns?
Wie hoch ist das Kaufinteresse des Kunden?
Mensch vs. KI im Chat
Eine Zweitmeinung hat noch niemandem geschadet – und vielleicht ist eine Zweitmeinung der künstlichen Intelligenz oft ganz sinnvoll.
Künstliche Intelligenz und das Social Intranet
Das Social Intranet ist für viele Unternehmen ein wertvolles System, um Mitarbeiter zu verbinden. Das Social Intranet ist eine moderne Informationsplattform nach neusten Kollaborationsmaßstäben, die aktiv von den Mitarbeitern im Unternehmen gestaltet wird. Diese Form ist dynamischer als das „herkömmliche“ Intranet und deutlich persönlicher. Auch hier kann die künstliche Intelligenz mitmischen und Anwendung finden:
KI kann zur Automatisierung von Workflows und zur Steigerung der Produktivität beitragen. Zum Beispiel durch die automatische Erkennung von Dokumenten, die in ein Social Intranet hochgeladen werden. Die künstliche Intelligenz kann dann bestimmte Informationen aus dem Dokument extrahieren, die für andere Mitarbeiter relevant sind.
KI ist in der Lage das Social Intranet zu personalisieren. Mit KI-basierten Tools können Unternehmen bessere Mitarbeiter-Profile erstellen, die das Verhalten und die Interessen der Mitarbeiter widerspiegeln. Mit diesen Informationen können Unternehmen die Inhalte im Intranet personalisieren und so die Nutzung erhöhen. Je mehr das Social Intranet angenommen wird, desto besser funktioniert es.
KI trägt dazu bei, das Social Intranet sicherer zu machen. KI-basierte Tools machen es möglich verdächtige Aktivitäten zu erkennen und Administratoren zu benachrichtigen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Mit KI-basierten Tools können Unternehmen auch die Verwaltung von Berechtigungen optimieren, um kritische Daten besser zu schützen.
KI kann Verwaltungsaufwand vermindern. KI-basierte Tools können beispielsweise vorhersagen, welche Inhalte für welche Mitarbeiter am besten geeignet sind, und sie direkt auf dem Intranet zur Verfügung stellen.
Die künstliche Intelligenz ist ein wichtiges Werkzeug, um das Potenzial des Social Intranets voll auszuschöpfen.
Probleme von KI im Unternehmen
Wird künstliche Intelligenz falsch im Unternehmen eingesetzt, wird dies möglicherweise auch zu Problemen führen. Meist fängt es mit einer fehlenden oder falschen Strategie an. Sowohl bei der Auswahl der KI und der Anwendungsbereiche, als auch bei der Schulung der Mitarbeiter muss sorgfältig gearbeitet werden. Lässt man einfach einen Chatbot auf Kunden los, ohne diesen trainiert und verifiziert zu haben, kann dem Unternehmen ein großer Schaden entstehen. Auch wenn Dokumente falsch zusammengefasst oder Daten missgünstig interpretiert werden, kehren sich die Vorteile der KI schnell zum Nachteil.
Viele vergessen, dass die künstliche Intelligenz nur so intelligent ist, wie deren Trainingsdaten es sind. Der Algorithmus zieht sich sein Wissen aus Daten, die ihm zur Verfügung stehen. Ohne vernünftigen Input gibt es auch keinen vernünftigen Output.
Auch auf die Weitergabe von sensiblen Informationen über sich selbst oder das Unternehmen sollte verzichtet werden, denn man weiß nicht genau, wie die eingegebenen Daten benutzt werden. Überlegen Sie gut, für welche Zwecke Sie den Chatbot einsetzen. Wahrscheinlich dauert es nicht lange, bis Cyberkriminelle Wege finden, die Daten anzuzapfen und damit Schaden anzurichten.
Fazit
Wir sind überzeugt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz vielen Unternehmen helfen kann, mehr Effizienz, Transparenz und Zuverlässigkeit in ihre Prozesse zu bringen. Mithilfe von KI können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen optimieren, ihren Kundenservice verbessern und ihr Wissen auf ein neues Level heben. Ein vorausschauender Einsatz von künstlicher Intelligenz kann Unternehmen helfen, sich von ihrer Konkurrenz abzuheben und neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen.
Unternehmen, die KI nutzen, können auch ihre Entwicklungsprozesse optimieren und schneller und kostengünstiger neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringen. KI-Technologien können helfen, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und den Mitarbeitern ein besseres Arbeitserlebnis zu bieten. Um den vollen Nutzen aus KI zu ziehen, müssen Unternehmen jedoch sicherstellen, dass sie die richtigen Daten haben, die richtigen Tools verwenden und die richtigen Experten engagieren. Es sollte eine Grundskeptis bleiben und evtl. auch noch etwas Geduld. Wir stehen erst am Anfang …
Podcast-Empfehlung
In der neunten Folge des BLUE-Podcasts beschäftigen wir uns mit der Frage „Sind KI-Anwendungen wie ChatGPT nur Spielereien unserer Zeit oder hilfreiche Zukunftsmaschinen?“. Dabei geben wir auch Einblicke in ein aktuelles Projekt, bei dem es darum geht, wie KI die Stellplatzsuche für LKW-Fahrer zukünftig eklatant verändern kann.
Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult
Seit über 20 Jahren unterstützt Arno Karrasch Unternehmen bei der digitalen Transformation. Mit einem ganzheitlichen Blick auf Technologie, Mensch und Management entwickelt und gestaltet er maßgeschneiderte Organisationsmodelle für Produktion, Service und technische Infrastruktur. Er hat Erfahrung mit klassischen Organisationsmodellen, aber auch mit Design Thinking, User-Centered Design und agilen Produktions- und Strategiemodellen wie Scrum, Kanban, OKR.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2023/03/ki-einsatz-unternehmen.jpg13571920lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2023-03-06 14:56:382023-03-27 12:34:35Wie Unternehmen KI sinnvoll einsetzen können
Die fortschreitende Digitalisierung stellt das Unternehmen kontinuierlich vor Herausforderungen. Für viele ist der Digital Workplace die Lösung. Doch welche Anforderungen bringt der digitale Arbeitsplatz mit sich, um sich letztlich auch durchsetzen zu können?
Der Maßanzug von der Stange: Warum die Digitalisierung der Arbeitsumgebung unternehmensindividuell gestaltet werden muss. Und man dafür eine Strategie entwickeln sollte.
Warum die Einführung eines Digital Workplace für viele unabdingbar ist
Was genau versteht man unter dem Digital Workplace? Man findet eine Vielzahl an Definitionen: von Softwarelösung über zentrale digitale Arbeitsplattform, die Informationen, Programme oder Funktionen für den Arbeitsalltag zur Verfügung stellt, bis hin zu einer neuen Art zu arbeiten, die verschiedene Faktoren wie Raum, Umwelt, Technologien und Tools berücksichtigt. Auf jeden Fall gibt es keine allgemeingültige Definition – der Digital Workplace unterliegt den Anforderungen, die an das Unternehmen gestellt werden und ist individuell.
Ziel des Digital Workplace ist es, die digitale Kompetenz und das Engagement der Mitarbeiter zu fördern und effizientes Arbeiten durch digitalisierte und automatisierte Geschäftsprozesse zu unterstützen. Digitalisierung bedarf einer Strategie und steht auch für ein neues Leitbild von IT-Organisationen.
Remote Work und hybrides Arbeiten sind endgültig in den Büros der Unternehmen angekommen. In fast allen Unternehmen hat man sich bereits gegen eine komplette Rückkehr zur alten Arbeitsstruktur entschieden.
Viele Unternehmen, die coronabedingt neue Cloud-basierte Tools eingeführt haben, um die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen, spüren den Wandel in der Arbeitskultur, der mit den neuen Möglichkeiten einhergeht.
Dies gilt auch für Unternehmen, in denen ein Großteil der Beschäftigten in Produktion, Service, Lager, Vertrieb, auf Baustellen oder in der Logistik arbeitet und die bisher von der Digitalisierung ihres Unternehmens wenig betroffen waren, jetzt ebenfalls digitale Tools zur Verfügung zu stellen.
Die zu Beginn der Coronazeit unter Zeitdruck entstandenen Lösungen sind oft nicht effizient, robust und nutzerfreundlich und müssen weiterentwickelt werden.
Viele Prozesse und Arbeitsabläufe müssen auf den Prüfstand gestellt werden, denn eine effiziente Digitalisierung von Geschäfts- und Betriebsabläufen erfordert ein abgestimmtes System von Betriebsstrukturen und Daten.
Die Digitalisierung der Arbeitsplätze zum „Digital Workplace“ ist also nicht nur eine Frage der Technologie, sondern verändert das Unternehmen als Ganzes. Die neuen digitalen Möglichkeiten spiegeln sich in einer modernen Arbeitskultur, in überarbeiteten und/oder digitalisierten Prozessen und in einer optimierten Zusammenarbeit wider.
Um mit Anwendungen wie beispielsweise Microsoft365 die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, gibt es jedoch nicht das eine Modell, das für alle Arbeitsprozesse in jedem Unternehmen gleichermaßen geeignet ist. Entscheidend für einen erfolgreichen Kultur- und Technologiewandel ist ein individueller Ansatz, der auf das Unternehmensprofil und die Mitarbeiter zugeschnitten ist.
Dabei ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise wichtig. Sie berücksichtigt Unternehmensstrukturen, Mitarbeiter, Prozesse und Technologie gleichermaßen.
Der Digital Workplace ist das Cockpit für alle digitalen Geschäftsfähigkeiten des Unternehmens. Management, Führungskräfte und Mitarbeiter mit allen Prozessen, Anwendungen und Technologien sind durchgängig involviert. Die Entwicklung einer Digital Workplace Strategie, die sich in die Gesamtstrategie des Unternehmens einfügt, ist daher eine gut investierte Zeit.
Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult
Dabei sind im Wesentlichen die folgenden Anforderungen zu klären:
Zielbild
Wohin geht die Reise? Die Reise zum digitalen Arbeitsplatz für alle beginnt mit einer Vision, die das gewünschte digitale Unternehmen der Zukunft definiert. Sie muss von der Geschäftsführung gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern wie IT, Unternehmenskommunikation, HR und den Fachbereichen, im Idealfall aber auch mit Beteiligung des Betriebsrats, des Datenschutzes und der IT-Sicherheit entwickelt werden. Dabei muss auch unbedingt die aktuelle IST-Situation mit beurteilt werden.
Ein Ziel kann zum Beispiel die Steigerung der Produktivität sein, in dem lästige Verwaltungsaufgaben digitalisiert und Strukturen verbessert werden. Laut Gartner Research verbringen Angestellte 61 Prozent ihrer Zeit mit der Verwaltung von Arbeit und nur 39 Prozent damit, zielgerichtet und effektiv zu handeln.
Suche nach Dokumenten oder Informationen? Das liegt meist nicht an mangelnder Organisation, sondern vielmehr an der komplexen Architektur der Softwarelandschaft, mit der wir arbeiten. Beim früheren Versuchen das Unternehmen digital aufzustellen sind bereits verschiedenen Insellösungen wie Intranet, Enterprise Content-Management und diversen Kollaborationstools entstanden und oft war deren Einführung zwischen Tür und Angel. Täglich müssen Informationen aus all diesen Quellen mühsam zusammengesucht werden. Auf diese Suche entfallen laut der Studie von Gartner Research tagtäglich immerhin knapp zwei Stunden.
Strategie & Konzept
Wie setzen wir das Zielbild um? Welche Geschäftsprozesse und -szenarien werden digitalisiert? Welche nicht? Und welche digitalen Werkzeuge werden überhaupt benötigt? Am Ende sollte eine mehrjährige Roadmap für den Digital Workplace stehen, in der das Unternehmen parallel zum laufenden Geschäftsbetrieb in der erforderlichen Form sukzessive digitalisiert wird.
User Adoption & Change
Der Wandel ist gekommen, um zu bleiben. Als Arbeitgeber wollen Sie Ihren Mitarbeitenden einen attraktiven Arbeitsplatz bieten und müssen Entwicklungspfade schaffen, um das notwendige Wissen für eine erfolgreiche Arbeit mit digitalen Werkzeugen laufend anzupassen. Dies bringt jedoch viele Veränderungen in der Arbeitskultur mit sich und bedarf einer gut geplanten Einführung. Die Beschäftigten sollten daher frühzeitig in die Gestaltung der Arbeitsplätze einbezogen werden, um die Akzeptanz und Effizienz der Arbeit mit den neuen digitalen Werkzeugen zu erhöhen. Dabei sollte das Zielbild der Veränderung frühzeitig kommuniziert und diskutiert werden.
Nur wenn die Mitarbeitenden schon vor der Einführung wissen, welchen Mehrwert die Veränderung mit sich bringen, kann der Digital Workplace richtig umgesetzt werden. Die Anwender müssen letztlich hinter dem Projekt stehen.
Auswahl der Plattform, der Devices und deren Lizenzierung und Management
Der gewonnene Überblick über die Anforderungen, die eine Digitalisierung der Arbeitsplätze an die technische Infrastruktur stellt, erleichtert die Technologieentscheidung. Dabei geht es nicht nur um Features, sondern darum, wie die digitalen Werkzeuge zu den Geschäftsanforderungen des Unternehmens passen.
Welche Cloud-Technologien und -Plattformen sollen zukünftig genutzt werden?
Auf welche Technologien und Hersteller soll in Zukunft gesetzt werden? Welche Endgeräte nutzen die Mitarbeitenden? Welche Plattformen und Softwarepakete müssen beschafft, lizenziert und ausgerollt werden?
Sicherheit und Datenschutz
Der Betrieb in der Cloud erfordert neue und andere Sicherheitskonzepte als der Betrieb von On-Prem Infrastrukturen. Dies gilt sowohl für den Schutz sensibler und vertraulicher Daten vor unberechtigtem Zugriff, den Schutz der Infrastruktur vor Cyber-Angriffen als auch für die Einhaltung gesetzlicher Regelungen wie der EU-DSGVO. Die Sicherheit und Integrität von Unternehmensdaten und -anwendungen müssen auch in der Cloud gewährleistet sein.
Governance und Betrieb
Der Einsatz von Cloud-Technologien verändert in vielen Unternehmen auch die Aufgaben der Unternehmens-IT. Die IT ist weniger im Service und der Administration der Infrastruktur gefordert, sondern vielmehr im Management der digitalen Arbeitsplatzkomponenten. Über eine Workplace Governance werden Service-Level und auch der mögliche Self-Service durch die Mitarbeiter sowie der mögliche Einsatz von mobilen Endgeräten und Konzepten wie BYOD geregelt. Die Endpunkte und Geräte müssen registriert und gesichert werden, damit bei Verlust keine sensiblen Daten gefährdet sind. Die IT kann die Geräte zentral verwalten, neue Apps und Features aufspielen und bei Bedarf zurücksetzen.
Fazit
Die Digitalisierung des Arbeitsplatzes ist eine gesamtbetriebliche Aufgabe, die viele Veränderungen im Unternehmen mit sich bringt. Der Aufwand für ein Digitalisierungsprogramm erscheint auf den ersten Blick sehr hoch, kann aber durch die richtige Planung und Dosierung der Maßnahmen so gestaltet werden, dass er neben dem Tagesgeschäft bewältigt werden kann. Der Start mit einer Vision ist in jedem Fall empfehlenswert, da die Erkenntnisse aus diesen Workshops ein gemeinsames Verständnis bei allen Stakeholdern fördern und so die Veränderung im Unternehmen, die Technologieentscheidung, die Kommunikation mit den Mitarbeitern und die weitere Planung wesentlich vereinfachen.
Die Digitalisierung ist nicht nur ein technologischer Wandel, sondern eine Metamorphose des gesamten Unternehmens. – Wer will schon die Raupe unter Schmetterlingen sein? –
Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult
Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult
Seit über 20 Jahren unterstützt Arno Karrasch Unternehmen bei der digitalen Transformation. Mit einem ganzheitlichen Blick auf Technologie, Mensch und Management entwickelt und gestaltet er maßgeschneiderte Organisationsmodelle für Produktion, Service und technische Infrastruktur. Er hat Erfahrung mit klassischen Organisationsmodellen, aber auch mit Design Thinking, User-Centered Design und agilen Produktions- und Strategiemodellen wie Scrum, Kanban, OKR.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2023/02/Digital-Workplace-Anforderungen-scaled.jpeg15372560lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2023-02-09 12:38:372023-02-09 13:49:23Digital Workplace – Anforderungen an das Unternehmen
Der Cloud-Markt wächst und wächst und der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die im Jahr 2022 Cloud-Lösungen einsetzen, beträgt laut Statista 84 Prozent. Cloud-Computing wird zum Dauerthema in Unternehmen und ist nicht mehr die Lösung in Krisenzeiten – wie sie von mancher Seite wahrgenommen wurde. Auch sollte und darf Cloud-Computing nicht isoliert gesehen werden – es geht Hand in Hand mit der Digitalisierung. Wie die folgenden Grafiken zeigen, steigen die Zahlen in Richtung Cloud und verdeutlichen den klaren Zusammenhang mit der Digitalisierung.
Quelle: IDC, 2022Quelle: Bitkom
Cloud-Computing ist in fast allen Unternehmen zu finden, jedoch ist die Frage wie strategisch und überlegt es eingeführt wird. Es gibt keine universelle Lösung für die Auswahl des richtigen Cloud-Anbieters, der idealen Plattform bzw. des idealen Service-Providers und der perfekten Cloud-Lösung. Die Grundlage für eine erfolgreiche Cloudifizierung ist eine unternehmensindividuelle Cloud-Strategie.
Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind: Vor welchen Geschäftsanforderungen und Herausforderungen das Unternehmen gerade steht? Worin die Unternehmensziele bestehen? Und darauf aufbauend die Frage: Welche technologischen Herausforderungen können dazu führen die Unternehmensziele nicht zu erreichen?
Die Cloud-Strategie und die Unternehmensstrategie gehören auf jeden Fall zusammen.
Quelle: „Cloud Migration 2021“, IDG Studie
In diesem Ratgeber werden verschiedene Cloud-Strategien miteinander verglichen, um einen groben Überblick über verschiedene Cloud-Strategien und Cloud-Lösungen und eine bessere Entscheidungsgrundlage zu erhalten.
Um die Cloud-Technologie effektiv zu nutzen, ist eine unternehmensindividuelle Cloud-Strategie von großer Bedeutung. Eine passende Cloud-Strategie kann dazu beitragen die spezifischen Geschäftsziele des Unternehmens bestmöglich zu erreichen. Die für sie geeignetsten Cloud-Dienste schaffen dem Unternehmen die Chance von den Vorteilen der Cloud-Technologie umfänglich zu profitieren.
Unternehmen, die ohne Strategie und Hintergrundwissen ihre Cloudifizierung umsetzten, können mit folgenden Problemen konfrontiert werden:
Das Unternehmen nutzt Cloud-Dienste, die nicht gut zu seinen spezifischen Geschäftszielen passen und somit werden die von der Cloud erwarteten Vorteile nicht vollständig erreicht.
Das Unternehmen hat Schwierigkeiten, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um die Daten und Anwendungen in der Cloud ausreichend zu schützen.
Durch unklare Verantwortlichkeiten und mangelnde Transparenz bei den Kosten treten unerwartete Ausgaben auf.
Das Unternehmen verliert durch ineffektive Nutzung der Cloud-Dienste seine Wettbewerbsfähigkeit und bleibt im Vergleich zu anderen Unternehmen im Markt zurück.
Das Thema Cloud wird von den Mitarbeitern nicht angenommen und es wird weiterhin wie bisher gearbeitet.
Die Kompatibilität mit anderen Softwarelösungen oder IT-Dienstleistern ist nicht gegeben und verursacht enorme Kosten.
Daher gilt es beim Einstieg in die Cloud einige Punkte, als Unternehmen zu beachten:
Es sollte eine klare Strategie und Zielvorstellung vorhanden sein.
Die Mitarbeiter müssen bereit sein, sich mit den neuen Lösungen auseinanderzusetzen und diese zu nutzen.
Die Sicherheit der Daten muss oberste Priorität haben.
Die Kompatibilität mit anderen Lösungen sollte von Anfang an geprüft werden.
Public-Cloud-Strategie
Wie funktioniert Public-Cloud? Public-Cloud ist ein Dienst, der es Unternehmen ermöglicht, ihre IT-Infrastruktur in einer externen, gemeinsam genutzten Umgebung zu betreiben. Dabei ist sichergestellt, dass die Daten der unterschiedlichen Kunden sicher und voneinander getrennt verwaltet werden. Diese Dienste können von jedem genutzt werden, der über eine Internetverbindung verfügt. Der Anbieter verwaltet die Infrastruktur und die Technologie im Hintergrund, während dem Nutzer die Dienste über das Internet zur Verfügung gestellt werden, ohne sich um die Technik kümmern zu müssen. Die Bezahlung erfolgt entweder auf der Grundlage der verbrauchten Ressourcen oder für den Zugriff auf bestimmte Anwendungen. Durch die Nutzung einer Public-Cloud können Unternehmen ihre IT-Kosten senken, da sie nicht mehr in eigene Hardware oder Software investieren müssen.
Vorteile der Public-Cloud-Strategie
Die Public-Cloud-Strategie bietet eine Reihe von Vorteilen. Sie hat eine hohe Skalierbarkeit, ist sicher, flexibel und von überall über das Internet erreichbar. Nutzer können auf die Dienste zugreifen und ihre Ressourcen nutzen, ohne sich um die Infrastruktur und die Technologie im Hintergrund kümmern zu müssen. Ebenso ermöglicht sie Unternehmen ihre IT-Infrastruktur jederzeit zu optimieren, ohne interne Anpassungen vornehmen oder zusätzliches fachliches Know-how aufbauen zu müssen. Dies ist ein großer Vorteil, da sich Unternehmen sofort an neueste Technologien anpassen können.
Nachteile der Public-Cloud-Strategie
Durch die Public-Cloud-Strategie wird es möglich, IT-Ressourcen schnell und einfach zu nutzen. Dieses Modell bietet viele Vorteile, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich, wie beispielsweise die mangelnde Kontrolle über die Infrastruktur und die Technologie im Hintergrund. Die Abhängigkeit vom Anbieter ist hoch, da die Nutzer keinen direkten Zugriff auf die Hardware- und Software-Ressourcen haben, die für die Bereitstellung der Dienste verwendet werden. Der Zugriff auf bestimmte Funktionen ist bei dieser Cloud-Strategie nicht möglich und es können Einschränkungen aufgrund von Ausfällen oder Störungen vorkommen.
Privat-Cloud-Strategie
Eine Private-Cloud ist ein Cloud-Computing-Modell, bei der die Infrastruktur und die Dienste von einem Unternehmen oder einer Organisation betrieben werden. Es hat nur eine bestimmte, eingeschränkte Nutzergruppe Zugriff auf den Betrieb von IT-Ressourcen. Im Gegensatz dazu wird bei der Public-Cloud die Infrastruktur und Technologie von einem Anbieter verwaltet und für mehrere Nutzer bereitgestellt. Bei einer Private-Cloud verwaltet meist das Unternehmen selbst die Infrastruktur und Technologie und stellt dies zur Nutzung innerhalb des Unternehmens zur Verfügung. Dadurch hat das Unternehmen mehr Kontrolle über die Infrastruktur und die Technologie, jedoch kann es kostenaufwendiger sein und erfordert möglicherweise mehr technisches Know-how. In vielen Fällen nutzen Unternehmen eine Managed Private-Cloud bei einem Cloud Provider und betreiben ihre Private-Cloud nicht mehr in-house. Dem Unternehmen steht im Rechenzentrum des Cloud Providers Hardware zur Verfügung, auf der virtualisierte IT-Ressourcen, wie Server, betrieben werden. Die Unternehmensanwendungen laufen dann auf diesen virtuellen Servern, auf die die Nutzer über die Cloud zugreifen.
Vorteile der Privat-Cloud-Strategie
Nutzer können ortsunabhängig auf die Unternehmensdaten zugreifen und diese von jedem Gerät aus bearbeiten. So wird die eigne IT-Abteilung entlastet und man ist in der Lage sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Die Privat-Cloud hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Lösung entwickelt, da sie die IT-Infrastruktur optimiert und Kosteneinsparungspotenzial bietet. Mehr Kontrolle, größere Datensicherheit und Flexibilität sind Vorteile dieser Lösung.
Mehr Kontrolle: Durch die Selbstverwaltung von Infrastruktur und Technologie im Hintergrund, hat das Unternehmen direkten Zugriff auf die Hardware- und Software-Ressourcen und kann sie entsprechend seiner Bedürfnisse konfigurieren und verwalten.
Mehr Sicherheit: Durch die alleinige Nutzung der Infrastruktur und Technologie ist es dem Unternehmen möglich die Sicherheitseinstellungen und -verfahren besser an das Unternehmen anzupassen. Damit werden Datensicherheit und die Sicherheit der Anwendungen verbessert.
Mehr Flexibilität: Das Unternehmen ist in der Lage zeitnah auf Business-Veränderungen zu reagieren, da die Infrastruktur und Technologie im Hintergrund leichter angepasst und/oder erweitert werden kann.
Durch die Nutzung einer privaten Cloud können IT-Systeme besser kontrolliert werden und sichergestellt werden, dass wertvolle Unternehmensdaten immer sicher und verfügbar sind. Damit werden meist auch Compliance Anforderungen zuverlässiger erfüllt. Zudem wird die interne IT-Abteilungentlastet durch weniger Aufwand für Wartung und Betrieb.
Nachteile der Privat-Cloud-Strategie
Die Private-Cloud-Strategie hat insbesondere im Vergleich zur Public-Cloud und zur Hybrid-Cloud einige Nachteile. Im Gegensatz zur Public-Cloud sind bei der Privat-Cloud einzelne Services und die Pflege eventuell teurer als bei einer Public-Cloud. Das Ausrollen von Aktualisierungen mit hohem Individualisierungsgrad kann z. B. zu höheren Kosten und zusätzlichen Aufwänden führen. Ein weiterer Nachteil kann die erhöhte Verantwortung sein, die man mit der Private-Cloud hat, da man für den Betrieb und die Wartung der Infrastruktur inkl. der Sicherheit und Verfügbarkeit verantwortlich ist. Dies fordert Zeit und Ressourcen.
Die Verwendung einer Private Cloud-Strategie kann außerdem nachteilig sein, da Skalierbarkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Business-Anforderungen eingeschränkt sind. Es gibt keinen Zugriff auf Ressourcen von mehreren Anbietern – sie müssen alle notwendige Hardware und Software selbst bereitstellen, unterhalten und das dafür notwendige Expertenwissen vorhalten.
Multi-Cloud-Strategie
Ein Multi-Cloud-Ansatz bezieht sich auf die Verwendung von Cloud-Computing-Diensten von mehreren Anbietern, anstatt sich auf einen einzigen Anbieter zu verlassen. Eine sehr flexible Cloud-Strategie. Je nach Bedarf wird mit mehreren Cloud-Providern zusammengearbeitet, abhängig von der Anwendung und der Region. Diese Strategie hat den Vorteil, dass immer die geeignete Cloud für die Anwendungen ausgewählt werden kann. Außerdem ist das Unternehmen nicht an einen bestimmten Hersteller gebunden und kann von den verschiedenen Angeboten der Provider profitieren.
Die Multi-Cloud ist ideal für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur flexibel gestalten und gleichzeitig Kosteneinsparungspotenziale nutzen möchten. Mit diesem Modell hat man die Möglichkeit, gezielt in unterschiedliche Clouds zu investieren und so von den jeweils optimalen Bedingungen für das Unternehmensprofil zu profitieren. Insbesondere wenn es um regionale Infrastrukturen geht, bietet die Multi-Cloud hohe Flexibilität und ermöglicht es Unternehmen, weltweit agierend zu sein. Jedoch sollte man beachten, dass der Multi-Cloud-Ansatz in der Regel komplexer ist als der Einsatz eines einzelnen Cloud-Dienstes und somit umfassende Planung und Integration erfordert. Ein Unternehmen sollte sich daher gut überlegen, ob der Multi-Cloud-Ansatz der beste Weg ist.
Diese Cloud-Strategie eignet sich zum Beispiel für global agierende Großkonzerne.
Vorteile der Multi-Cloud-Strategie
Die Multi-Cloud-Strategie ist eine der geeignetsten Möglichkeiten, um die IT-Infrastruktur zu verbessern und Betriebskosten zu senken. Diese Strategie ermöglicht es die IT-Infrastruktur in mehrere Clouds zu verteilen und so eine höhere Verfügbarkeit und Flexibilität zu erreichen. Durch den Einsatz mehrerer Cloud-Dienste besteht die Chance die besten Tools und Dienste von verschiedenen Anbietern zu nutzen und so spezifische Anforderungen zu erfüllen.
Zudem können Betriebskosten gesenkt werden, da nur für die tatsächlich benötigte Infrastruktur bezahlt wird. Anderseits kann auch schnell auf veränderte Anforderungen und bei Bedarfssteigerungen reagiert werden, durch die Nutzung der Ressourcen von verschiedenen Anbietern. Gleichzeitig steigt die Ausfallsicherheit durch die Verteilung der Last auf mehrere Anbieter.
Nachteile der Multi-Cloud-Strategie
Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Business-Anforderungen und daher sollten die Vor- und Nachteile des Multi-Cloud-Ansatzes genau abgewägt werden. Es gibt einige Nachteile der Multi-Cloud-Strategie, die berücksichtigt werden sollten.
Werden mehrere Cloud-Dienste genutzt, ist der Planungsaufwand und die Integration zeitaufwendig und komplex. Zudem können Kompatibilitätsprobleme auftreten. Die Multi Cloud-Strategie kann teurer sein, insbesondere wenn man mehrere Verträge mit verschiedenen Anbietern abschließt und die Kosten für jeden Dienst separat verfolgen muss.
Es ist schwierig, die verschiedenen Clouds zu verwalten und zu koordinieren, wenn Daten über mehrere Anbieter hinweg verteilt sind. Das erschwert die Überwachung und Verwaltung der Sicherheit. Es ist wichtig, zu garantieren, dass die Sicherheitsmaßnahmen für jeden Cloud-Dienst angemessen sind.
Hybrid-Cloud-Strategie
Eine hybride Cloud-Strategie basiert auf der Multi-Cloud-Strategie. Als Erweiterung der bedarfsorientierten Zusammenarbeit mit verschiedenen Cloud-Providern kommen hier noch das hybride Ressourcenmanagement und die gleichzeitige Nutzung von Privat-Cloud und Public-Cloud hinzu. So kommen bei der Hybrid-Cloud-Strategie die Vorteile von beiden Cloud-Modellen zur Geltung. In der Regel nutzt ein Unternehmen sowohl eine private Cloud als auch eine oder mehrere öffentliche Cloud-Dienste. Die Private-Cloud wird meist vom Unternehmen selbst oder von einem Dritten gehostet und betrieben und bietet eine gewisse Kontrolle und Sicherheit. Die Public-Cloud wird von einem Anbieter bereitgestellt und bringt Skalierbarkeit und Flexibilität. Anders als beim Multi-Cloud-Ansatz, wo mehrere Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern genutzt werden.
Vorteile der Hybrid-Cloud-Strategie
Durch das hybride Ressourcenmanagement ist die Hybrid-Cloud deutlich effizienter als die Multi-Cloud. Außerdem können sensible Daten besser getrennt von den restlichen Daten aufbewahrt werden. Hier treffen die guten Skalierungsmöglichkeiten der Public-Cloud auf die Sicherheit der Private-Cloud. Die Hybrid-Cloud ermöglicht einen einfachen Start in die Cloud bei gleichzeitiger Weiterverwendung bestehender Legacy-Anwendungen.
Nachteile der Hybrid-Cloud-Strategie
Neben der steigenden Komplexität in der IT-Infrastruktur kann auch das IT-Management und die Planung deutlich aufwändiger werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Daten in der falschen Cloud abgelegt werden.
Cloud-Service-Modelle
An der Cloud-Strategie eines Unternehmens erkennt man, wie die Cloud-Dienste hier genutzt werden, um die Geschäftsziele zu erreichen. Die Cloud-Service-Modelle beschreiben hingegen, wie die Cloud-Dienste bereitgestellt werden. Es gibt folgende drei Haupttypen von Cloud-Service-Modellen: Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS). Eine Cloud-Strategie kann sich auf eines oder mehrere dieser Cloud-Service-Modelle beziehen, je nachdem, welche Anforderungen und Ziele das Unternehmen hat.
Infrastructure as a Service (IaaS)
IaaS ist die Grundlage für alle anderen Cloud-Dienste. Es beinhaltet die Bereitstellung von Computing-Ressourcen, wie Server, Speicher und Netzwerke und Datenbanken. Diese Komponenten werden als virtuelle Maschinen bereitgestellt und können von den Kunden genutzt und konfiguriert werden. Die meisten IaaS-Anbieter bieten auch eine self-service-Oberfläche, über die Kunden ihre Umgebung selbst erstellen und verwalten können.
Plattform as a Service (PaaS)
PaaS wird normalerweise als Erweiterung von IaaS angeboten. Es bietet Kunden die Möglichkeit, Anwendungen in der Cloud zu entwickeln, zu testen und zu deployen. PaaS enthält auch die notwendigen Komponenten für die Bereitstellung von Anwendungen, z.B. Webserver, Datenbanken und Betriebssysteme. Die meisten PaaS-Anbieter stellen auch eine umfangreiche API zur Verfügung, über die Kunden ihre Umgebung konfigurieren können.
Software as a Service (Saas)
SaaS ist ein vollständig verwalteter Dienst, der normalerweise über das Internet bereitgestellt wird. SaaS-Anwendungen sind in der Regel webbasiert und können von jedem Ort aus genutzt werden. Die meisten SaaS-Anbieter bieten ihren Kunden eine monatliche oder jährliche Gebühr für den Zugriff auf ihre Anwendung.
Sie sind sich unsicher, welche Cloud-Strategie zu ihrem Unternehmen passt?
BLUE Consult ist Spezialist für die Einrichtung virtueller Datacenter in der Private-Cloud sowie deren Integration und Orchestrierung in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen.
Das BLUE-Leistungsangebot ist modular aufgebaut. Es liefert ein vollumfängliches Instrumentarium für die passgenaue Ausgestaltung Ihrer Cloud-Architektur. Cloud Lösungen werden individuell auf die Anforderungen Ihrer Geschäftsprozesse abgestimmt, bieten höchste Flexibilität für Anpassungen und Innovationen sowie eine zentrale Basis für die intelligente Nutzung Ihrer (Kunden-)Daten auf einer für Sie maßgeschneiderten Plattform.
Mit der Bereitstellung der Infrastrukturen in deutschen Tier-3-Rechenzentren bedienen wir höchste Anforderungen an Systemsicherheit und Datenschutz.
Die Daten unserer Kunden liegen ausschließlich im nationalen Rechtsraum. Selbstverständlich erfüllen wir die Anforderungen an Sicherheit, Brandschutz und Umweltmanagement.
Ein Beleg dafür ist die Zertifizierung der BLUE. Wir haben das Zertifikat „Informationsmanagementsystem nach ISO/IEC 27001“ erhalten, mit dem Geltungsbereich: Implementierung sowie Bereitstellung und Betrieb von Cloud Services.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2022/12/clouds-g0b8bcfcc3_1920.jpg6031920lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2022-12-12 11:45:272022-12-22 12:15:04Cloud-Strategien im Vergleich
Der Umstieg auf SAP S/4HANA ist von vielen Faktoren abhängig und stellt die IT-Abteilung vor große Herausforderungen. Zum Beispiel in Bezug auf die im Unternehmen verwendete Hardware. Nicht wenige Unternehmen verbinden die Umstellung der Software auch gleichzeitig mit einer Umstellung der Hardware. Und wenn ein Hardware-Tausch ansteht, ist es nicht einfach, die richtigen und kompatiblen Server-Lösungen zu finden.
Umso erfreulicher ist es, dass SAP S/4HANA jetzt für immer mehr Geräte zertifiziert ist. Konkret geht es in diesem Beitrag um die Nutzung von HANA-Systemen auf den weit verbreiteten IBM Power Maschinen. [1]
Seit wann ist SAP S/4HANA auf IBM Power Maschinen freigegeben?
Bereits Anfang des Jahres wurden erste Berichte über Zertifizierungen von Seitens SAP und IBM speziell für das Power10-Topmodell E1080 veröffentlicht. [2] Seit Anfang März ist die HANA-Unterstützung für E1080-Systeme mit bis zu 120 Cores und maximal 23TB für eine einzelne HANA-Instanz zertifiziert.
Mitte August wurde dann auch der Betrieb in der Maximalkonfiguration zum Betrieb mit HANA-Systemen freigegeben.
SAP hat eine offizielle Liste aller zertifizierten IBM Power Lösungen veröffentlicht:
Welche Vorteile bringt die Zertifizierung mit sich?
Die IBM Power Maschinen gelten als robust, zuverlässig und eignen sich ideal als On-Premise Lösung. [1] Gerade die Betriebs- und Datensicherheit, sowie Compliance-Vorgaben werden hier sauber abgedeckt. Durch die Zertifizierung können HANA-Systeme problemlos in Kombination mit IBM Lösungen On-Premise betrieben werden, ohne eine Cloud Lösung etablieren zu müssen. Ein Vorteil für viele Unternehmen, die aufgrund verschiedener Anforderungen nicht mit der Cloud arbeiten können oder dürfen.
Ein weiterer Vorteil ist die Performance. Die E1080 ist beim SAP SD Performance-Benchmark für 8-Sockel-Server die Nummer 1. Deutlich vor der HPE Superdome Flex Lösung mit 224 Cores. Im Test bedient der IBM-Server bei vorgegebener Performance 174.000 User. [4]
Neben dem Performance-Vorteil ist auch die Administration ein wichtiger Faktor für Unternehmen. Diese ist deutlich unkomplizierter im Vergleich zu Intel-Lösungen. [1]
Fragen zur SAP S/4HANA Migration in Bezug auf IBM Power Maschinen?
Als Experte für IBM Power Maschinen unterstützen wir Sie gerne bei der Migration Ihrer SAP Landschaft auf SAP S/4HANA.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2022/11/shutterstock_1763122109_Ausschnitt.jpg9042317lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2022-11-21 16:36:352022-11-30 12:37:41SAP S/4HANA auf IBM Power Maschinen
Corona, Energiekrise, Fachkräftemangel – die Arbeitswelt steht seit ein paar Jahren immer wieder vor großen Herausforderungen. Wo es früher normal war, im Hemd persönlich an Besprechungen teilzunehmen, wird heute eine virtuelle Konferenz in Freizeitkleidung absolviert. Viele fragen sich: Werden wir wieder zurück ins Büro gehen und wie früher arbeiten oder hat sich die Arbeitssituation nachhaltig geändert?
In diesem Artikel sprechen wir über Trends rund um Homeoffice, Remote Work und den Weg zurück ins Büro. Wo befindet sich der Arbeitsplatz der Zukunft?
In der aktuellen Zeit wird der Begriff „Back to Office“ mit dem Wechsel vom Homeoffice zurück ins Büro assoziiert. Sprich, es handelt sich um einen Wechsel des Arbeitsortes. Doch den Begriff gibt es schon länger. Vor der Pandemie wurde der Begriff gerne in Bezug auf „Back to Work“ genutzt. Damals ging es nicht darum, den Arbeitsort zu wechseln, sondern wieder ins Arbeitsleben zurück zu kehren. Zum Beispiel nach einer Elternzeit, dem Studium oder einem Sabbatical. Manchmal war auch schon ein langer Urlaub Grund genug, um über Back to Office zu reden.
Heute ist das anders: Wir kommen zwar zurück ins Büro, haben aber nie unsere Arbeit unterbrochen. Wir lernten lediglich, noch intensiver remote zu arbeiten.
Hat Remote Work nur Vorteile?
Remote Work wurde vor ein paar Jahren von vielen Mitarbeitern als Freiheit angesehen. Flexibilität, Unabhängigkeit und Zeitersparnis. Das sind Begriffe, mit denen man das Arbeiten aus der Ferne und / oder von zu Hause verbunden hat. Doch die Coronapandemie hat vielen Mitarbeitern ermöglicht, dieses Arbeitsmodell in der Realität und langfristig auszuprobieren. In so manchen Unternehmen wurde aus dem Nichts ein Digital Workplace erschaffen, welcher auch mit Remote Work harmoniert.
Nein – es hat nicht nur Vorteile. Alles, was Vorteile hat, hat auch Nachteile …
Es gibt mehr potenzielle Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Wer vor Ort einen Arbeitgeber oder einen Arbeitnehmer sucht, ist oft durch den geografischen Standort eingeschränkt. Unternehmen ziehen nicht um und Arbeitnehmer nur in Ausnahmefällen. Durch die Möglichkeit, remote zu arbeiten, gibt es für Unternehmen mehr potenzielle Kandidaten, die eingestellt werden können. Andersherum haben Bewerber auch mehr Auswahl bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber. Doch leider funktioniert dieser Vorteil nicht bei allen Unternehmen. Gerade dann, wenn ein Arbeitnehmer vor Ort sein muss, weil zum Beispiel Maschinen bedient werden.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber sparen bares Geld
Das Büro muss nicht mehr so viel geheizt werden und die Anfahrt zum Büro entfällt. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Auf Unternehmen kommen Zusatzkosten für Digitalisierung, Hardware und Arbeitsmaterial zu. Und auch Arbeitnehmer sparen zwar einerseits, haben aber andererseits einen höheren Strom- und Energieverbrauch zu Hause und müssen selbst Kaffeebohnen einkaufen gehen.
Die persönliche Gestaltung des Arbeitsraumes
Wir alle kennen das Bild von Arbeitnehmern, die am Strand mit dem Notebook sitzen und arbeiten. Remote Work wird oft als Freiheit gesehen. Man ist ungebunden und kann von überall aus arbeiten. Doch die Realität sieht oft anders aus. Eingequetscht in der Speisekammer oder im Wohnzimmer neben den spielenden Kindern, wird diese Freiheit oft zum Gefängnis. Die persönliche Gestaltung des Arbeitsraumes ist nur möglich, wenn es die eigenen finanziellen Mittel, die Familie und der verfügbare Raum möglich machen.
Nur noch notwendige Besprechungen
Man hatte früher das Gefühl, dass für jede Kleinigkeit eine Besprechung ausgerufen wurde. Die Besprechungskultur mancher Firmen verschwendete viel Zeit und Geld. Durch Remote Work hat sich das geändert: Mitarbeiter sind nicht mehr immer verfügbar und Besprechungen müssen penibel geplant werden. Dadurch wurde einerseits sicher die Effektivität gesteigert, aber andererseits werden Meetings in der Anonymität ohne Kamera teilweise nicht ernst genommen. Oft leiden sogar Projektplanungen und -umsetzungen unter virtuellen Besprechungen.
Mitarbeiter können in Ruhe von Zuhause aus arbeiten
Einigen Mitarbeitern hat das Homeoffice einen Produktivitäts-Boost gebracht, da sie durch die Unabhängigkeit besser und konzentrierter arbeiten können. Aufgaben werden dann erledigt, wenn die Motivation am höchsten ist – angepasst an den persönlichen Biorhythmus. Andere wiederum sind im Motivationstief versunken und schaffen es nicht, sich aufzuraffen. Hier müssen vor allem Vorgesetzte Strategien finden, um Mitarbeiter zu motivieren und die richtigen Aufgaben für das Homeoffice zu finden.
Welche Vorteile bietet das Büro?
Doch der Weg zurück ins Büro bringt auch einige Vorteile mit sich, die wir vielleicht in der Vergangenheit nicht zu schätzen wussten.
Das Büro als Kommunikationsplattform
Während der Coronapandemie haben sich die Bürozeiten stark reduziert und damit auch die physischen Begegnungen in der Büro- und Arbeitswelt. Der Ausbau virtueller Kommunikationsplattformen und Cloud-Lösungen für Dokumentenablagen ermöglicht eine räumlich unabhängige Arbeitsweise und bietet damit eine Alternative zu Besprechungen und dem Austausch in Präsenz.
Dennoch ist das Bürogebäude auch in Zukunft ein wichtiger Ort des Arbeitens, trotz der Konkurrenz von Homeoffice und weiteren alternativen Arbeitsorten und -möglichkeiten. Hierzu hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation die Studie „Back to the office“ veröffentlicht. Die Bedeutung der Kommunikation und des ungeplanten, spontanen Austauschs mit Kollegen auf der Bürofläche und im Bürogebäude wird in Zukunft weiter zunehmen, sowohl um die soziale Interaktion, das Teamgefühl und die Zugehörigkeit zu einer Organisation zu steigern, als auch um einen positiven Effekt auf Kreativität, Wissenstransfer und das Innovationsgeschehen zu erzielen. Kurz gefasst: Der Austausch unter Kollegen ist ein wichtiges Element im Unternehmen.
Eine Umfrage innerhalb der Studie zeigte, dass jeder vierte Teilnehmer das Büro als Kommunikations- und Begegnungszone sieht.
Die Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben
Wer immer zu Hause arbeitet, freut sich irgendwann wieder das Büro zu sehen. Grund hierfür ist, dass man so Privates und Berufliches besser trennen kann. Wenn man vom Büro nach Hause fährt, herrscht Feierabend. Wer aber Zuhause arbeitet, lässt oft die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschmelzen. Das kann auch gesundheitliche und private Folgen nach sich ziehen.
Zurück im Büro: Was hat sich geändert?
Und auch wenn einige zurück ins Büro sind – es ist nicht mehr alles so, wie es früher einmal war. Die Mentalität hat sich bei vielen Angestellten geändert. Man hat nach der Rückkehr ins Büro sogar manchmal das Gefühl, als seien Mitarbeiter froh, zurück ins Büro zu können. Die Wertschätzung des Büros ist eine andere geworden.
Des Weiteren hat sich bei der Gesprächskultur und der internen Kommunikation einiges geändert. Meetings sind prägnanter und konstruktiver geworden, aber auch zwischenmenschliche Gespräche haben sich ausgeweitet.
In manchen Unternehmen merkt man zudem einen Wandel der Kleidung. Der Stil von Mitarbeitern wird fortwährend lässiger und ist weniger förmlich.
Teilweise investierten auch einige Unternehmen in den Arbeitsplatz der Mitarbeiter. Höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle wurden angeschafft, damit sich Mitarbeiter beim Arbeiten – auch im Büro – wohlfühlen. Die Rückkehr ins Büro soll ja auch Vorteile mit sich bringen.
Themen wie Abstand, Sicherheit und Gesundheit sind neu aufgerollt worden. Großraumbüros und enge Bürobesetzungen wurden hinterfragt und partiell abgeschafft. Meist legt ein Großteil der Belegschaft mehr Wert auf Hygiene seit der Pandemie. Und auch Kollegen, die früher mit einer dicken Erkältung zum Arbeiten gekommen sind, bleiben jetzt vorsichtshalber zu Hause.
Dann gibt es noch die Unternehmen, die rundum vom Arbeiten aus der Ferne profitieren und deren Büros leer bleiben. In diesen Fällen ist die Präsenz im Büro nur noch eine Ausnahme – so wie vorher Homeoffice eine Ausnahme war. Die Frage, die in diesen Fällen jedoch gestellt werden sollte, ist: Kommt es wieder anders oder bleibt es bei dieser Arbeitsform? Denn wenn das Unternehmen Gefallen an Remote Work gefunden hat, müssen auch Umstrukturierungen und Verkleinerungen der Büros stattfinden. Lost Places im Unternehmen sind nicht nur eine Platzverschwendung, sondern auch ein enormer Kostenfaktor.
Welche Trends zeichnen sich für 2023 ab?
Weiterhin mit Homeoffice planen oder wieder zurück zur Präsenzkultur? Einerseits fehlt einigen Mitarbeitern der schnelle Austausch im Büro, andererseits führen steigende Coronazahlen wieder zu häufigerem Arbeiten von zu Hause. Die IHK-Kurzumfrage „Homeoffice – neue Normalität oder zurück zur Präsenzkultur?“ greift das Thema auf und befragte über 305 Berliner Wirtschaftsvertreter.
Dabei gaben 47,4% der Befragten an, eine hybride Lösung zu planen, um beide Arbeitsformen zu kombinieren. Bei vielen der Unternehmen sind sogar schon konkrete Maßnahmen entstanden. 23,5% haben sich für den Wechsel zum dauerhaften Homeoffice entschieden, während 24,9 % wieder zurück zur alten Präsenzkultur wollen.
Und genau das zeichnet einen Trend für das Jahr 2023 ab. Wir bei BLUE Consult merken, dass immer mehr Strategien für flexiblere Arbeitsmodelle angefragt werden. Flexoffice oder hybrides Arbeiten werden in vielen Unternehmen Realität. Dabei unterstützen wir auch gerne Ihr Unternehmen bei der Planung und Umsetzung solcher hybriden Arbeitsmodelle.
„In Gesprächen mit unseren Kunden stellt sich weiter heraus, dass die Einrichtung der Homeofficeplätze kein Problem mehr darstellt, vielmehr sind Gouvernance-Themen gerade von Bedeutung und der Wunsch nach persönlicher Kommunikation der Mitarbeiter untereinander. Wir sehen einen klaren Trend zum hybriden Arbeiten mit bewussten Bürotagen, die ganz explizit zum Austausch und zum Gespräch mit Kollegen genutzt werden.“
Denn an langfristigen Strategien fehlt es oft noch in den Unternehmen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung sieht nur jeder zweite Arbeitnehmer das eigene Unternehmen als gerüstet für die neue Arbeitswelt.
Ist Flexoffice die Zukunft?
Über diese Frage haben wir uns in einer BLUE Podcastfolge unterhalten. Dabei beleuchten wir die Vorteile dieses neuen Arbeitsmodells und sprechen über die Möglichkeiten, Flexoffice in ein Unternehmen zu integrieren. Ein flexibler Arbeitsplatz kann viele Vorteile mit sich bringen.
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Einige Beispiele aus der Praxis: Digitales Onboarding, Digitale Unterschrift, Automatisierte Dokumentenverarbeitung, Digitalisierung und Automatisierung des Rechnungseingangs, Migration von Social Intranets, Digitalisierung des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) u. v. m.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2022/10/back_to_office_remote_work.jpg12801920lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2022-10-31 08:07:502022-10-31 09:16:282023: Back to Office oder Remote Work?
Die Digitale Transformation steht aktuell auf der Agenda vieler Unternehmen in den verschiedensten Branchen. Doch oft wird sie nicht richtig interpretiert oder falsch verstanden, was zu Fehlern führt. In diesem Ratgeber sprechen wir über die 8 häufigsten Fehler, die Unternehmen gerne bei der digitalen Transformation machen.
Die digitale Transformation ist kein reines Technikthema – es geht um die Menschen. Der Mensch mit seinen (Business)-Bedürfninssen muss in den Mittelpunkt gesetzt werden.
Die digitale Transformation ist laut Definition ein Prozess der stetigen Weiterentwicklung digitaler Technologien, die unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser Business nachhaltig prägen. Es entstehen neue Bedürfnisse und es ändern sich die Erwartungen. Daher sind Unternehmen gezwungen bestehende, veraltete oder analoge Prozesse anzupassen und durch effizientere, digitale Prozesse abzulösen. Wir sprechen von einem Transformationsprozess. Dabei kann diese Transformation in verschiedenen Bereichen stattfinden. Wir betrachten in diesem Ratgeber die digitale Transformation von Unternehmen.
Digitale Transformation vs. Digitalisierung
Unter der Digitalisierung versteht man die Adaption neuer Technologien in allen Ebenen. Es geht insbesondere um die Implementierung von digitalen Technologien in aktuelle Prozesse und das bestehende Geschäftsmodell, um so effektivere und effizientere Werte zu schaffen. Zum Beispiel:
Der moderne Arbeitsplatz
Neue Business-Initiativen
Ein erhöhter Automatisierungsgrad
Veränderte Wertschöpfungstiefen
usw.
Die digitale Transformation hingegen umfasst alle Prozesse in Hinblick der Digitalisierung und bildet somit das große Ganze ab. Oft werden neue Geschäftsmodelle, Geschäftsorganisationen und Geschäftsideen umgesetzt. Fehler in der Digitalisierung können dabei die komplette digitale Transformation zum Scheitern bringen.
1. Operative Falle
Die Herausforderungen für Unternehmen, wie sie derzeit vorliegen, könnten kaum komplexer sein. Der Mix aus Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel sowie Lieferengpässe, rasanter Technologiewandel usw. generieren für nahezu alle Unternehmen gewaltige Aufgaben.
In dieser Dynamik des Alltages muss das klassische Arbeitspensum des Tagesgeschäftes erledigt werden und die strategische Weiterentwicklung sowie das „Schritthalten“ mit dem Markt sollten dennoch höchste Priorität haben. Leider funktioniert das nicht immer und Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, versinken in der operationalen Falle. Sie müssen „operativ“ bleiben, um ihr Tagesgeschäft aufrechtzuerhalten und es verbleibt kaum Zeit sich um ihre Zukunft und ihre Digitalisierungsprojekte zu kümmern.
Digitalisierung kann unter solchen Umständen meist nur mit erheblichem Mehraufwand und freiwilligen Leistungen des Personals angegangen werden.
Die Bitkom sagt, dass 2022 nur 16% der deutschen Unternehmen noch keine Digitalisierungsstrategie haben. Ebenso gibt es aber Studien, die aufzeigen, dass die wenigsten deutschen Mittelständler ihre Business-Strategie auf einzelne Bereiche „heruntergebrochen“ haben. Das würde bedeuten, dass bei diesen Unternehmen in keinem Unternehmensbereich ein Weg aus der operationalen Falle beschrieben wurde.
bitkom Studie
Es ist offensichtlich, dass es kein Geheimrezept gibt, wie Unternehmen sich aus dieser Situation befreien können. Hier ist das Management gefordert und es wird nicht ohne externe Hilfe funktionieren. Ein Weg aus der operationalen Falle ist eine klare Business-Strategie mit realistischen Vorgaben für alle Unternehmensbereiche. Aus dieser Strategie können eine Digitalisierungsstrategie, eine IT-Strategie und entsprechende Fachbereichsstrategien abgeleitet und auf eine verträgliche Zeitachse gelegt werden.
BLUE Tipp
Die operationale Falle kann nur mit einer ganzheitlichen Strategie, die alle Aspekte und vor allem alle Unternehmensbereiche abdeckt, überwunden werden.
2. Unklar definierte Ziele
Oft werden solche Entscheidungen in den oberen Ebenen eines Unternehmens getroffen. Dabei wird nicht selten vergessen, Fachbereiche und vor allem IT-Verantwortliche in die Definition der Ziele einzubeziehen. Besonders im Business-Umfeld ist es von Bedeutung Ziele konkret, messbar und SMART zu formulieren. Dazu sollten jedoch die Stakeholder sowie IT-Verantwortlichen eines Unternehmens von Beginn an hinzugezogen werden.
Daher ist unsere Empfehlung, IT-Verantwortliche von Anfang an in den Prozess einzubeziehen.
3. Fehlende Strategie und Vision
Ein weiteres Problem ist, dass viele Projekte der digitalen Transformation Pilotprojekte bleiben und nicht erfolgreich eingeführt werden. Meist ist dafür eine fehlende Strategie und Vision verantwortlich. Neben den schlecht oder nicht klar definierten Zielen wird das Projekt im Unternehmen oft nicht priorisiet und der nötigen Ernsthaftigkeit betrachtet und durchgeführt.
Häuftig beginnt es mit Ideen, die von der Geschäftsführung nicht zu 100% mitgetragen werden. Während diese Ideen sich beweisen müssen, verlaufen sie oft im Sand oder werden ausgebremst und getätigte Investitionen führen später nicht zum gewünschten Erfolg.
Ein klares Commitment der Geschäftsführung inklusive der offen kommunizierten Vision würde vielen Unternehmen helfen, digitale Projekte auch komplett und zielführend umzusetzen.
4. Die IT-Landschaft ist zu komplex
Viele IT-Landschaften sind heutzutage sehr komplex, teilweise sogar chaotisch. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ergab, dass die Hälfte der Führungskräfte die IT-Infrastruktur ihres Unternehmens als zu komplex ansieht. Hauptgründe sind das Fehlen von technologischem Wissen und eine unzureichende Verwaltung des digitalen Portfolios. Es zeichnet sich ab, dass an verschiedenen Stellen digitalisiert wird – aber der große, ganze Plan fehlt teilweise. Viele neue Schnittstellen und akute Probleme vergrößern die Probleme noch. Dabei wird nicht selten versucht, moderne Software und Technologien einzubeziehen, ohne das große Ganze zu betrachten.
Viele IT-Abteilungen löschen Brände und basteln an vorhandenen Lösungen.
Stattdessen sollte eine moderne IT-Landschaft das Gegenteil sein, um die digitale Transformation erfolgreich umsetzen zu können.: Schlank, einfach und sicher.
5. Zu wenig Fachkräfte
Ohne die passenden Menschen kann eine digitale Transformation nicht erfolgreich umgesetzt werden. Und mit „passenden“ Menschen meinen wir Fachkräfte, die für das Unternehmen geeignet sind.
Bei einer Studie von ToolsGroop im Jahr 2022 gaben 53% der befragten Unternehmen an, dass der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern die digitale Transformation behindert.
6. Change Prozess und Einführung fehlt
Es ist wenig erfolgsbringend, etwas zu entwickeln, ohne den Verantwortlichen klar zu kommunizieren, wie sie damit arbeiten sollen. Doch leider geschieht es nicht selten, dass bei digitalen Transformationen ein gut geplanter Change Prozess fehlt. Eine umfangreiche und begleitete Einführung der Mitarbeiter in die neuen Prozesse fällt zu spärlich aus und Feedback wird kaum entgegengenommen. Schulungen können Mitarbeiter dabei helfen, sich mit den digitalen Projekten zu beschäftigen und die nötigen Veränderungen erfolgreich zu bewältigen. Idealerweise werden sie selbst zu Treiber und Fürsprecher und etablieren die digitale Arbeitsweise im Unternehmen.
Dabei ist dies einer der wichtigsten Punkte der digitalen Transformation. Wenn die Mitarbeiter nicht effizient mit den Prozessen arbeiten können oder sogar noch verärgert darüber sind, wird es zu einem digitalen Fiasko kommen.
7. „Das haben wir immer schon so gemacht“
Der digitale Wandel hängt nicht nur von der IT-Landschaft, sondern auch von der Belegschaft ab. Dabei gibt es verschiedene Hürden, die überwunden werden müssen:
Es kommt nicht nur darauf an, geeignete Mitarbeiter zu finden. Es ist auch von großer Bedeutung, wie Teams und Kollegen untereinander arbeiten und harmonieren. Schlechtes Betriebsklima und veraltete Firmenkulturen sorgen oft für Barrieren, die im ersten Schritt überwunden werden müssen, bevor Transformationsprojekte begonnen werden können.
Mitarbeiter und Führungspositionen müssen bereit sein, sich auf Veränderungen einzulassen und das Potenzial der Neuerungen erkennen.
8. Kunden werden vergessen
Die digitale Transformation soll nicht nur zum Ziel haben, die Firma intern, sondern auch im Außenkontakt mit dem Kunden zu verbessern. Es geschieht jedoch immer wieder, dass der Kunde schon bei der Planung und Vision nicht einbezogen wird. Dabei ist dessen Feedback und Erfahrungsbericht maßgeblich für die Verbesserung des Kundenerlebnisses.
Dahin gehend müssen sich Unternehmen im Prozess kritisch mit den aktuellen Kontaktpunkten zu ihren Kunden auseinandersetzen und herausfinden, wie sich die Kommunikation verbessern kann und Abläufe, die den Kunden betreffen, effizienter gestalten lassen. Denn die digitale Transformation zieht sowohl intern als auch extern weite Kreise.
Eine erfolgreiche digitale Transformation ist keine unüberwindbare Herausforderung.
Als Führungskraft und COO der BLUE Consult GmbH weiß ich, wie wichtig es ist, dass Führungskräfte die digitale Transformation verinnerlichen. Die Geschäftsführung sollte auf jeden Fall von den digitalen Projekten zu 100% überzeugt sein sowie die Fürsprecherrolle einnehmen. Nur dann ist ihr Unternehmen wettbewerbsfähig und kann sich abheben, kosteneffizient arbeiten und einen Umsatzwachstum erzielen.
Unternehmen die ihre Mitarbeiter auf den Weg mitnehmen und gemeinsam ihre Digitalisierungsprojekte stemmen, werden erfolgreich sein.
Wir als BLUE Consult möchten Unternehmen helfen den Weg der digitalen Transformation zu gehen und diesen Schritt für Schritt zu planen und umzusetzen.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2022/09/Digitalisierung_Probleme_Digitale_Transformation-scaled.jpg12802560lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2022-09-20 16:38:262022-09-20 16:38:298 häufige Fehler bei der digitalen Transformation von Unternehmen
Verlorene Kundendaten, stillstehende Bänder und Lösegeldzahlungen. Überschriften über solche Themen liest man heutzutage immer häufiger. Unternehmen verlieren wichtige Daten, viel Geld und oft geht es auch bis an die Existenz. Und meist steckt Ransomware dahinter.
In diesem Beitrag möchten wir über Ransomware aufklären und auf die aktuelle Lage am Markt eingehen. Dabei geben wir auch Tipps, wie sich Unternehmen vor Ransomware schützen können und was zu tun ist, wenn sie bereits betroffen sind.
Ransomware setzt sich aus den Wörtern ransom (= Lösegeld) und Software zusammen. Quasi eine Lösegeldsoftware mit enormen Folgen.
Ziel dieser Software bzw. Malware ist es, Daten auf dem einzelnen Computer oder im gesamten Netzwerk unzugänglich zu machen. Dafür werden entweder Zugriffe gesperrt oder Daten verschlüsselt. Das wiederum wird als Druckmittel verwendet: Nur gegen eine Lösegeldzahlung werden die Daten wieder freigegeben. Größtenteils erhält das Opfer einen Schlüssel, mit dem eine Entschlüsselung der Daten veranlasst oder Zugänge wieder freigegeben werden.
Ransomware wird umgangssprachlich auch als Verschlüsselungs- oder Erpressungstrojaner bezeichnet. Dabei bezeichnet der Begriff Ransomware nicht einen bestimmten Trojaner, sondern lediglich die Art und Weise, wie der Trojaner funktioniert.
Wie macht sich Ransomware bemerkbar?
Ransomware macht sich spätestens über die Lösegeldforderung bemerkbar. Doch wenn diese kommt, ist der Zugriff auf die Daten bereits verloren.
Warum ist Ransomware so gefährlich?
Die schnelle Verbreitung über Netzwerke und die Hilflosigkeit nach so einer Infektion machen Verschlüsselungstrojaner sehr gefährlich. Unternehmen können die komplette Kontrolle über die betroffenen Daten verlieren. Teilweise kann es sogar soweit führen, dass der Betrieb nicht mehr aufrecht gehalten werden kann. Schadsoftware wie Ransomware zeigen die Schattenseiten der Digitalisierung auf und wirken sich oft negativ auf die Reputation eines Unternehmens aus. Ein Grund für einen Angriff kann ein fehlendes Sicherheitskonzept sein.
Warum können sich viele Unternehmen nicht vor Ransomware schützen?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir genauer auf die Art und Weise wie Ransomware verbreitet wird eingehen. Ransomware wird vorwiegend über ganz einfache Mittel an Anwender verteilt: Unscheinbare Dateien über Social-Media oder E-Mail Anhänge gespickt mit ausführbaren Programmen. Aber auch durch kompromittierte Websites oder manipulierte Programme lässt sich die Schadsoftware verteilen.
Durch die Ausführung des Erstkontaktes wird eine Kettenreaktion angestoßen. Das passiert allerdings nicht immer sofort – oft hat der Programmierer Startbedingungen oder Verzögerungen eingebaut. Nach der Ausführung beginnt der Algorithmus damit, Dateien für den Nutzer unzugänglich zu machen. Zum Beispiel, indem Daten verschlüsselt werden. Hängt der Rechner in einem Netzwerk, sind schnell auch weitere Rechner betroffen. Und das hat schon ganze Unternehmen zum Stillstand gebracht.
Die einzige Möglichkeit Unternehmen vor Ransomware zu schützen, ist menschliches Versagen von Anwendern zu unterbinden. Zum Beispiel durch Aufklärung und Kontrolle. Mitarbeiter müssen informiert und geschult werden, dass sie nicht achtlos Dateien öffnen oder sich durch undurchsichtige Websites klicken. Kontrollmaßnahmen werden vorwiegend über Software gelöst. Dabei prüft eine Software Downloads und Dateien im Hintergrund. Zusätzlich können noch bestimmte Funktionen deaktiviert werden.
Viele Unternehmen machen auch regelmäßig Tests, in denen sie eine Rundmail an alle Mitarbeiter schicken und sich ein Bild darüber machen, wie leichtsinnig Mitarbeiter ihre Daten zur Verfügung stellen oder Dateien öffnen. Diese Tests zeigen plakativ, wie einfach es wäre, Ransomware in ein Unternehmen zu bringen – denn ein relativ großer Prozentsatz von Mitarbeitern würde bei diesem Test durchfallen. Besonders dann, wenn mobile Geräte wie Smartphones ins Spiel kommen, werden Mitarbeiter unvorsichtiger.
Zusammengefasst hilft Folgendes gegen die Verbreitung von Ransomware:
Schulung und Aufklärung von Mitarbeitern und Anwendern
Kontrolle von Dateien und Downloads über Softwarelösungen
Deaktivieren von Makros
Aktualität von Software und Betriebssystem (insbesondere Antivirenprogramme und Browser)
Deinstallation des Flashplayers
Unterbindung von JavaScript
Werbeblocker
Sparsame und sorgsame Verwendung administrativer Zugänge im System
Überprüfung von Dienstleistern, Geschäftspartnern und Verbindungen
Aktuelle Bedrohungen im Blick haben
Regelmäßige Tests, um Schwachstellen zu identifizieren
Unabhängig von all diesen Punkten sind regelmäßige Backups die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Ransomware. Wichtig ist vor allem, dass Backups auf externen Datenträgern gesichert werden.
BLUE
Expertentipp
Ransomware wird bleiben und die Frage ist leider nicht ob, sondern wann ein Unternehmen getroffen wird. Daher raten wir jedem Unternehmen zu einer individuellen IT-Security-, inklusive Backup-Strategie, mit regelmäßigen Testläufen. Die Übung des Katastrophen-Falls deckt Schwachstellen auf und verkürzt im Notfall Reaktionszeiten, die für Unternehmen existenziell wichtig sein können.
Die Aktuelle Lage am Markt
Springen wir noch einmal zurück zu den aktuellen Schlagzeilen über die Malware. Anfangs waren nur einzelne Computer von Ransomware betroffen, inzwischen sind es hauptsächlich Netzwerkstrukturen. In diesen Tagen sind viele Unternehmen und Institutionen zur Zielscheibe von solchen Bedrohungen geworden. Die Angreifer verbreiten Ransomware viel zielgerichteter, mit dem Hintergrund, ganze Unternehmen ins Visier zu nehmen. Das treibt nicht nur die Lösegeldsumme in die Höhe, sondern richtet auch sehr großen Schaden an.
Der aktuelle Trend zeigt, dass Angreifer immer systematischer vorgehen. Wo früher noch wahllos E-Mails mit infizierten Anhängen verschickt wurden, werden heute falsche Identitäten geschaffen und Unternehmen systematisch ausgespäht. Ransomware existiert seit knapp 20 Jahren und in der Zeit haben Unternehmen auch an ihren Sicherheitskonzepten gearbeitet. Je größer die Hürden für Angreifer werden, desto gewiefter werden die Techniken, die Schadsoftware im Unternehmen zu platzieren und Daten zu verschlüsseln.
Jedes Unternehmen sollte einen Notfallplan für den Fall eines Ransomware-Angriffes haben. Dieser beinhaltet eine Backupstrategie inkl. Wiederherstellungsmaßnahmen, die Sicherstellung der Kommunikationsfähigkeit und auch die Zahlungsfähigkeit.
René Angenheister, CTO der BLUE Consult
Der große Landtechnikkonzern AGCO, zu welchem auch der Traktorenhersteller Fendt gehört, wurde 2022 Opfer von Ransomware. [1] Der Konzern hatte über eine Woche mit einem Produktionsstillstand zu kämpfen. Auch die Kommunikationsstrukturen innerhalb des Unternehmens waren lahmgelegt. Den Türöffner für die Schadsoftware zu finden, ist aber fast unmöglich.
Beim Energieversorger Entega [2] wirkte sich das Resultat des Angriffes anders aus. Die Kundendaten (teilweise inkl. IBAN) wurden im Darknet veröffentlicht. Dadurch entstand ein großer Schaden für die Reputation des Unternehmens.
Neben Unternehmen werden auch immer wieder Institutionen und Bildungseinrichtungen angegriffen. Die Universität Maastricht ist nach einem Angriff sogar auf die Zahlungsaufforderung eingegangen. Das war bereits im Jahr 2019. In diesem Fall konnte die Polizei sogar Erfolge erzielen und ein Teil der Lösegeldsumme konnte zurückgeführt werden. [3] Paradoxerweise erzielte die Universität dank Kursschwankungen Gewinn durch die Lösegeldrückzahlung. Solche positiven Meldungen sind allerdings Einzelfälle.
Unternehmen von Ransomware betroffen – was tun?
Im Idealfall würde der Workflow nach einer Malware Attacke folgendermaßen aussehen:
Doch seien wir mal ehrlich: Diese Bilderbuchdarstellung ist fast jedem Unternehmen eine Utopie. Meist scheitert es schon an der schnellen und richtigen Reaktion, nachdem eine Ransomware-Attacke gestartet oder ein Gerät infiziert wurde. Wenn kein Notfallplan vorhanden ist, bricht erst einmal ein großes Chaos aus.
In vielen Fällen fehlt es an Datensicherungen und Fachkräften, welche mit der Situation umgehen können. Und all diese Probleme kosten Zeit – wertvolle Zeit für das Unternehmen.
Wird eine Ransomware-Attacke bekannt, empfehlen wir die Kontaktaufnahme zu IT-Security Spezialisten, sofern keine beim Unternehmen beschäftigt sind. Bei einem Angriff werden Profis benötigt, da Halbwissen die Situation verschlimmern kann. Sollte es im ersten Moment an IT-Security Expertise fehlen, empfiehlt das BKA eine vollständige Netzabtrennung beziehungsweise die Abschaltung möglichst aller Komponenten im System, bis ein Experte gefunden ist. So kann verhindert werden, dass noch mehr Daten verschlüsselt oder unzugänglich gemacht werden.
Außerdem muss schleunigst die Kommunikation zu Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden sichergestellt werden.
Auch die Polizei sollte früh eingeschalten werden, da es sich um Cyberkriminalität handelt. Im Regelfall kommen bei solchen Attacken auch personenbezogene Daten innerhalb des Systems abhanden, welche gemeldet werden müssen. Dafür gibt es sogar eine Meldefrist.
Nach so einer Attacke sollten unbedingt alle Passwörter geändert werden.
Sollte man auf die Lösegeldforderung der Cyberkriminellen eingehen?
Meist wird das Lösegeld via Coins (meist Bitcoins) gefordert. Dadurch können die Erpresser weiterhin anonym bleiben.
Wird einmal Lösegeld bezahlt, ist dies ein Signal für die Cyberkriminellen, dass die Opfer Potenzial für weitere Lösegeldzahlungen haben. Das wiederum macht sie zu Opfern von weiteren Angriffen.
BSI, Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsexperten raten dringend davon ab, mit solchen Kriminellen Geschäfte einzugehen.
Abgesehen davon, dass eine Zahlung von Lösegeld keine Garantie für die Lösung der Probleme ist, gibt es mittlerweile auch andere Möglichkeiten den vollständigen Datenzugriff zurückzuerhalten.
Nur wenn ein Unternehmen vor der Entscheidung steht, den Geschäftsbetrieb infolge einer Ransomware-Attacke einzustellen und alle Möglichkeiten erfolglos geprüft wurden, darf eine Lösegeldübergabe in Betracht zogen werden. Zum Beispiel dann, wenn alle Datensicherungen auch infiziert wurden. Hier empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit und Absprache mit den zuständigen Behörden. Eine Zahlung von Lösegeld sollte die letzte Möglichkeit sein und muss immer sorgsam geplant werden.
IT-Security ist ein wichtiger Bestandteil der digitalen Welt.
Unser Experte René Angenheister hilft Ihnen gerne weiter, wenn es darum geht, ihr Unternehmen digital zu schützen. Als CTO von BLUE Consult bringt er nicht nur tiefes Fachwissen, sondern auch die richtigen Verknüpfungen rund um die IT-Security mit.
Dabei entwickelt er Strategien zum Schutz von Unternehmen bis hin zu Maßnahmen im Ernstfall.
Über 200 Projekte im Datacenter-, Cloud- und Infrastrukturbereich prägen seinen Erfahrungsschatz. Dabei ist er der Experte für Backup, Disaster Recovery & Business Continuity im Unternehmen.
https://blue-consult.de/wp-content/uploads/2022/07/Ransomware_Ratgeber_Unternehmen_IT-Security.png8531280lisahttps://blue-consult.de/wp-content/uploads/2020/07/BLUE-Consult-GmbH-Logo.pnglisa2022-07-24 12:00:002022-08-08 16:53:35Ransomware – So können sich Unternehmen 2022 schützen