CPU mit Deutschlandflagge symbolisiert die Digitalisierung in Deutschland.

Digitaler Wandel in Deutschland: Herausforderungen, Chancen und die Zukunft der Digitalisierung

Wie kann Deutschland seine Stärken in Forschung und Entwicklung nutzen, um im digitalen Wettlauf voranzukommen? Welche strategischen Schritte sind nötig, um die digitale Infrastruktur zu verbessern und ein innovationsförderndes Umfeld zu schaffen?

Dieser Blogbeitrag beleuchtet die aktuelle Lage der Digitalisierung in Deutschland, betrachtet wichtige Aspekte, wie die datengetriebene Entscheidungsfindung, die Sicherheit in der Digitalisierung und wirft einen Blick auf die gesetzten Ziele bis 2025.

Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland?

Deutschland, als eine treibende Kraft in Wirtschaft und Technologie, steht heute vor einer wegweisenden Herausforderung: der umfassenden Digitalisierung. Noch im Jahr 2021 war Deutschland laut dem IMD Word Digital Competitiveness Index weltweit auf Platz 18 in Hinblick auf die Digitalisierung. Mittlerweile sind wir auf Platz 24 zurückgefallen. Dieser Rückgang ist ein klares Signal, dass es an der Zeit ist, die Anstrengungen in der digitalen Transformation zu verstärken. Der Index misst mehr als nur technologische Fähigkeiten; er spiegelt auch die Bereitschaft zur Innovation und die Effektivität der digitalen Infrastruktur wider.

Die folgende Karte zeigt die Platzierungen des Index der europäischen Länder:

Europakarte mit den jeweiligem Digitalisierungsindex des jeweiligen Landes.
Quelle: imd.org

Dass die nordischen Länder uns im Hinblick auf Digitalisierung voraus sind, wissen wir bereits. Aber auch von unseren direkten Nachbarn wie die Niederlande, Belgien oder die Schweiz können wir noch viel lernen.

In einem Land, das für seine technologische Exzellenz und Innovationskraft bekannt ist, wirft dieser Rückschritt wichtige Fragen auf. Wie kann Deutschland seine Stärken in Forschung und Entwicklung optimal nutzen, um im digitalen Wettlauf voranzukommen? Welche strategischen Schritte müssen unternommen werden, um die digitale Infrastruktur zu verbessern und ein Umfeld zu schaffen, das Innovationen nicht nur ermöglicht, sondern aktiv fördert?

Die Entscheidungen und Maßnahmen der nächsten Jahre werden ausschlaggebend dafür sein, ob Deutschland seine digitale Transformation erfolgreich meistern und sich als führende digitale Nation positionieren kann. Eine wichtige Stellschraube bei dieser Entwicklung bilden Unternehmen aus der deutschen Wirtschaft. Denn diese handeln oft schneller und agiler als die öffentliche Verwaltung und können so mit gutem Beispiel vorangehen. Denn in öffentlichen Institutionen wird noch immer mehr als genug ausgedruckt, gefaxt und von Hand geschrieben.

Bücherstapel symbolisiert den Fortschritt der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland.

Wie schnell entwickelt sich die Digitalisierung in Deutschland?

Die Pandemie hat als Beschleuniger für die Digitalisierung fungiert, insbesondere im Mittelstand. Laut einer Umfrage der DZ Bank Ende 2020 erlebte besonders der Mittelstand einen deutlichen Transformationsschub. Digitale Prozesse wie Videokonferenzen, Digitales Arbeiten und Remote Work haben in dieser Zeit einen enormen Aufschwung erhalten.

Doch mittlerweile liest man wieder vermehrt, dass Errungenschaften wie das Homeoffice usw. zurückgeschraubt werden. SAP spricht bei der Einschränkung des Homeoffice von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit im Homeoffice und im Büro. Bei vielen Unternehmen müssen sich die neuen, digitalen Gepflogenheiten nach dem großen Sprung, durch die Pandemie, jetzt erst einmal einpendeln. Viele Ansätze, die damals auf die Schnelle umgesetzt wurden, benötigen heute ein richtiges Fundament.

Doch Homeoffice allein soll kein Synonym für Digitalisierung sein. Denn Digitalisierung ist weit mehr als das!

Was bedeutet Digitalisierung in Deutschland?

Digitalisierung in Deutschland bedeutet eine umfassende Transformation, die weit über die bloße Einführung neuer Technologien hinausgeht. Dieser Prozess lässt sich in mehreren Schlüsselaspekten, laut dem Bundesministerium für Wirtschaft, zusammenfassen:

  1. Überdenken traditioneller Prozesse: Es geht um die Neugestaltung und Modernisierung von Arbeitsabläufen und Methoden in allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen.
  2. Entwicklung neuer Geschäftsmodelle: Digitalisierung ermöglicht und erfordert innovative Ansätze in Geschäftsfeldern, um den dynamischen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
  3. Integration digitaler Technologien in die Industrie: Der Einsatz moderner Technologien wie KI, Big Data und IoT transformiert die industrielle Produktion und Dienstleistungserbringung.
  4. Ausbau digitaler Infrastrukturen: Der Aufbau und die Verbesserung digitaler Netzwerke und Plattformen sind entscheidend, um die digitale Vernetzung und Kommunikation zu stärken.
  5. Förderung digitaler Kompetenzen: Die Entwicklung digitaler Fähigkeiten in der Bevölkerung ist grundlegend, um den digitalen Wandel gesellschaftlich zu tragen und aktiv zu gestalten.

Diese verschiedenen Facetten der Digitalisierung sind zentral für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Sie bieten nicht nur Potenziale für Effizienzsteigerungen und Wettbewerbsvorteile, sondern öffnen auch Türen für Innovationen und nachhaltiges Wachstum.

Daten sind der Treibstoff der Digitalisierung

Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung gewinnt das effiziente Arbeiten mit Daten in der deutschen Wirtschaft immer mehr an Bedeutung. Daten sind das neue Gold der digitalen Ära – sie bieten ein enormes Potenzial für Unternehmen, um wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben. Bei BLUE Consult beobachten wir folgende zentrale Trends, wie Unternehmen in Deutschland mit Daten arbeiten:

  1. Datengetriebene Entscheidungsfindung: Immer mehr Unternehmen setzen auf datenbasierte Analysen, um strategische Entscheidungen zu treffen. Sei es in der Marktforschung, im Kundenverhalten oder in der Produktentwicklung – Daten liefern wertvolle Einblicke und ermöglichen präzisere, fundiertere Entscheidungen.
  2. Optimierung von Geschäftsprozessen: Datenanalyse wird genutzt, um betriebliche Abläufe zu durchleuchten und effizienter zu gestalten. Dies führt zu einer signifikanten Kostensenkung und Steigerung der betrieblichen Effizienz.
  3. Innovationsentwicklung durch Daten: Durch das tiefere Verständnis von Kundenbedürfnissen und Markttrends, ermöglicht durch Datenanalyse, können Unternehmen innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die den Puls der Zeit treffen.
  4. Personalisierung von Kundenangeboten: Daten ermöglichen es, Angebote und Dienstleistungen individuell auf den Kunden zuzuschneiden, was die Kundenzufriedenheit und -bindung erhöht.
  5. Prognose und Trendanalyse: Die Fähigkeit, zukünftige Entwicklungen und Markttrends vorherzusehen, wird durch Datenanalyse wesentlich verbessert, was Unternehmen hilft, frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren.
Verschiedene Datenpunkte laufen zusammen.

Diese Aspekte verdeutlichen, in welcher Form das Arbeiten mit Daten die deutsche Wirtschaft revolutioniert. Die Herausforderung liegt dabei nicht nur in der technischen Umsetzung, sondern auch im verantwortungsvollen Umgang mit Daten unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. Unternehmen sind daher gefordert, ihre Datenkompetenz kontinuierlich zu erweitern und Datenschutz als integralen Bestandteil ihrer Datenstrategie zu betrachten. Bei der BLUE Consult unterstützen wir Unternehmen dabei, diese Herausforderungen zu meistern und die Chancen, die sich durch das Arbeiten mit Daten bieten, voll auszuschöpfen.

Sicherheit in der Digitalisierung

Was bei dem ganzen Aufschwung und Daten-Hype nicht vergessen werden darf, ist die Sicherheit. Denn wenn es erst einmal zu Sicherheitslücken und Datenpannen kommt, wird die Digitalisierung im Unternehmen gleich um mehrere Schritte nach hinten geworfen und das Vertrauen in die neuen Technologien sinkt.

Die Sicherheit in der Digitalisierung umfasst nicht nur den Schutz von Daten und IT-Systemen, sondern auch die Gewährleistung der Integrität und Verfügbarkeit digitaler Infrastrukturen. Dies erfordert robuste Sicherheitsprotokolle, die sich an die stetig wandelnden Bedrohungen anpassen, sowie regelmäßige Audits und Aktualisierungen, um Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Ebenso wichtig ist die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter, da menschliches Versagen oft eine signifikante Sicherheitslücke darstellt.

Für Unternehmen in Deutschland ist es daher unerlässlich, eine umfassende Sicherheitsstrategie zu implementieren, die sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen umfasst. Bei BLUE Consult unterstützen wir unsere Kunden dabei, solche Strategien zu entwickeln und umzusetzen, um ihnen zu helfen, ihre digitale Transformation sicher und vertrauensvoll zu gestalten. Die Sicherheit in der Digitalisierung ist somit nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Faktor für den geschäftlichen Erfolg und das Vertrauen der Nutzer in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Herausforderungen bei der Digitalisierung

Grundlage für die Digitalisierung in Unternehmen sind immer Gesetze oder der Wunsch nach effektiveren Arbeitsabläufen, unabhängig vom Gesetzgeber. Dabei hat jedes Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen:

  • Die neuen Prozesse müssen sich in die bisherige Landschaft einfügen lassen
  • Akzeptanz von Mitarbeitern und Kunden
  • Datenschutz und Sicherheit
  • Eigenes Know-How im Unternehmen aufzubauen und zu halten

An dieser Stelle aus eigener Erfahrung berichten:

Bei BLUE Consult standen wir selbst vor der Herausforderung, die gesetzlichen Anforderungen zur Dokumentation von Arbeitszeiten gemäß den neuesten EU-Vorschriften zu erfüllen. Unsere Antwort darauf war die Entwicklung eines benutzerfreundlichen, effizienten Zeiterfassungstools, welches sich nahtlos in unsere bestehende Infrastruktur integriert.

Unser Ansatz zielte darauf ab, ein intuitives System zu schaffen, das die Zeiterfassung auf einen schnellen 5-Sekunden-Klick reduziert. Mit der Webcon BPS Low-Code Plattform als Grundlage entwickelten wir ein Tool, das vorausgefüllte Daten und Zeiten nutzt, um den Prozess für unsere Mitarbeiter mit regulären Arbeitszeiten erheblich zu vereinfachen. Gleichzeitig blieb die Flexibilität erhalten, Anpassungen für jedes Arbeitstagdetail vorzunehmen. Dies machte auch die Überwachung der Compliance und Kontrollen für Vorgesetzte einfacher.

Besonderes Augenmerk lag auf der Automatisierung und der benutzerfreundlichen Gestaltung des Systems. Durch die enge Zusammenarbeit mit unserem Team und schnelle Iterationszyklen konnten wir das Tool in kürzester Zeit testen und für den Einsatz bereitstellen. Wichtig war für uns immer, so nah wie möglich am Nutzer zu bleiben.


Blick in die Glaskugel – Ziele bis 2025

Bis zum Jahr 2025 sind in Deutschland ambitionierte Digitalisierungsziele gesteckt worden. Darunter fallen auch folgende Ziele:

  • Glasfaserausbau
  • Digitalisierung von Verwaltungsleistungen
  • Chancengleiches, barrierefreies Bildungs-Ökosystem
  • E-Rezept als Standard
  • Moderne Rechtsrahmen für die Nutzung von Daten
  • Besser vernetze Datenräume

Dabei im Fokus stehen auch 18 Leuchtturmprojekte der Bundesregierung in Hinblick auf die Digitalisierung. Unter diesen Leuchtturmprojekten befinden sich auch Themen, die besonders für Unternehmen im Mittelstand interessant sind:

Tipp

Die BLUE Consult hat einen KI-Leitfaden entwickelt. Mit dessen Hilfe schaffen Sie eine Grundlage, auf der alle Ihre Mitarbeitenden KI-Tools nutzen können. Dieser Leitfaden beschreibt die Rahmenbedingungen, Verständnis für die Funktionsweise von KI-Systemen, Richtlinien und Praktiken im Unternehmen, die sicherstellen, dass Künstliche Intelligenz (KI) verantwortungsvoll, ethisch und im Einklang mit menschlichen Werten entwickelt und eingesetzt wird.

Ob die Ziele und Visionen zeitnah erreicht werden können, bleibt offen. Eine konsistente Digitalstrategie, weniger bürokratische Hürden und verstärkte Bildungsanstrengungen sind nötig, um den internationalen Rückstand aufzuholen. Fakt ist aber, dass jedes Unternehmen sich aktiv am Fortschritt beteiligen kann.

Mehr zum Thema Digitalisierung

In unserer Podcastfolge vom Januar 2024 sprechen wir über den Digital Workplace und warum er weit mehr als eine technische Plattform ist.

Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult

Seit über 20 Jahren unterstützt Arno Karrasch Unternehmen bei der digitalen Transformation.
Mit einem ganzheitlichen Blick auf Technologie, Mensch und Management entwickelt und gestaltet er maßgeschneiderte Organisationsmodelle für Produktion, Service und technische Infrastruktur.
Er hat Erfahrung mit klassischen Organisationsmodellen, aber auch mit Design Thinking, User-Centered Design und agilen Produktions- und Strategiemodellen wie Scrum, Kanban, OKR.