KI im Einsatz bei Unternehmen.

Wie Unternehmen KI sinnvoll einsetzen können

Fast ein jeder von uns hat in den vergangenen Monaten Kontaktpunkte mit Künstlicher Intelligenz (KI) gehabt. Kein Wunder, die Entwicklung der Technologie wird immer rasanter. Fast schon spielerisch lassen sich mithilfe von KI Texte kreieren, Unterhaltungen aufbauen oder Kunst erschaffen. Doch kann eine KI auch sinnvoll im Unternehmen eingesetzt werden? In diesem Blogbeitrag zeigen wir einige konkrete Strategien und Ideen auf, die von Unternehmen aufgegriffen werden können.

Wie kann KI im Unternehmen eingesetzt werden?

Für die künstliche Intelligenz gibt es im Unternehmenseinsatz viele Möglichkeiten und auch Geschäftsmodelle:

  • Besseres Kundenverständnis durch den Einsatz der KI
  • Intelligente Prozessoptimierung sowohl im Büro als auch bei Maschinen
  • Produktverbesserungen dank Auswertung von Kundenfeedback durch die KI
  • Effektiverer Kundensupport mithilfe der KI (z.B. durch Anwendung von Chatbots oder Erstellung von FAQs)
  • Automatisierte Bearbeitung von Aufgaben durch die KI (Berichte erstellen, Muster erkennen, Daten verarbeiten)
  • Generierung von Ideen für neue Produkte, Lösungen oder Content
  • Meetings durch die KI zusammenfassen lassen
  • Bei der Kommunikation in unterschiedlichsten Sprachen
  • Optimierung von Software und Systemen durch intelligente Anwendungsprotokolle oder Heatmaps

Das global agierende Unternehmen Unilever ging sogar so weit, um mithilfe von einem KI-System die richtigen Bewerber für Stellenangebote auszuwählen. Und Microsoft ist so überzeugt von der künstlichen Intelligenz, dass sie diese Technologie in ihrer Suchmaschine einsetzen.

Auch wir bei der BLUE Consult prüfen, wie KI-Technologie Unternehmen entlasten kann. Wir sind aktuell Partner eines Forschungsprojekts Smart Optimized Lorry Parking, welches sich mit der KI-gestützten Parkplatzsuche für LKWs beschäftigt. Durch die smarte Parkplatzsuche in der Logistik können Zeit und Geld gespart und die Arbeitssituation für die LKW-Fahrer verbessert werden.

Integration von ChatGPT in Microsoft Teams.

Microsoft Teams ist ein viel genutzter Kommunikationskanal in Unternehmen. Die Softwarelösung wird neben Video- und Audiokonferenzen auch gerne zum Chatten unter Mitarbeitern genutzt. ChatGPT ist eine KI-basierte Chatbot-Plattform, die direkt in Microsoft Teams integriert werden kann. Um ChatGPT nutzen zu können, ist Microsoft Teams Premium erforderlich.

Nachdem Microsoft ChatGPT in seine SaaS Lösungen integriert hat, arbeitet Microsoft daran, die KI via API und Plugins bald auch der breiten Masse zur Verfügung zu stellen.

So können Mitarbeiter Fragen auch an ChatGPT stellen:

Fragen an KollegenFragen an die KI
Wie war dein Kundenbesuch bei Firma XY?Kannst du mir den Kundenbesuch von Firma XY zusammenfassen?
Was sollen wir heute Mittagessen?Welches gut bewertete italienische Restaurant hat heute offen?
Was hatten wir letzte Woche besprochen?Kannst du mir ein Besprechungsprotokoll vom letzten Meeting generieren?
Kannst du den spanischen Kollegen updaten?Kannst du das Protokoll in Spanisch übersetzen?
Meinst du, der Kunde kauft bei uns?Wie hoch ist das Kaufinteresse des Kunden?
Mensch vs. KI im Chat

Eine Zweitmeinung hat noch niemandem geschadet – und vielleicht ist eine Zweitmeinung der künstlichen Intelligenz oft ganz sinnvoll.

Die KI als Meinungsbilder und Berater in internen Unternehmenschats.

Künstliche Intelligenz und das Social Intranet

Das Social Intranet ist für viele Unternehmen ein wertvolles System, um Mitarbeiter zu verbinden. Das Social Intranet ist eine moderne Informationsplattform nach neusten Kollaborationsmaßstäben, die aktiv von den Mitarbeitern im Unternehmen gestaltet wird. Diese Form ist dynamischer als das „herkömmliche“ Intranet und deutlich persönlicher. Auch hier kann die künstliche Intelligenz mitmischen und Anwendung finden:

  • KI kann zur Automatisierung von Workflows und zur Steigerung der Produktivität beitragen. Zum Beispiel durch die automatische Erkennung von Dokumenten, die in ein Social Intranet hochgeladen werden. Die künstliche Intelligenz kann dann bestimmte Informationen aus dem Dokument extrahieren, die für andere Mitarbeiter relevant sind.
  • KI ist in der Lage das Social Intranet zu personalisieren. Mit KI-basierten Tools können Unternehmen bessere Mitarbeiter-Profile erstellen, die das Verhalten und die Interessen der Mitarbeiter widerspiegeln. Mit diesen Informationen können Unternehmen die Inhalte im Intranet personalisieren und so die Nutzung erhöhen. Je mehr das Social Intranet angenommen wird, desto besser funktioniert es.
  • KI trägt dazu bei, das Social Intranet sicherer zu machen. KI-basierte Tools machen es möglich verdächtige Aktivitäten zu erkennen und Administratoren zu benachrichtigen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Mit KI-basierten Tools können Unternehmen auch die Verwaltung von Berechtigungen optimieren, um kritische Daten besser zu schützen.
  • KI kann Verwaltungsaufwand vermindern. KI-basierte Tools können beispielsweise vorhersagen, welche Inhalte für welche Mitarbeiter am besten geeignet sind, und sie direkt auf dem Intranet zur Verfügung stellen.

Die künstliche Intelligenz ist ein wichtiges Werkzeug, um das Potenzial des Social Intranets voll auszuschöpfen.

Probleme von KI im Unternehmen

Wird künstliche Intelligenz falsch im Unternehmen eingesetzt, wird dies möglicherweise auch zu Problemen führen. Meist fängt es mit einer fehlenden oder falschen Strategie an. Sowohl bei der Auswahl der KI und der Anwendungsbereiche, als auch bei der Schulung der Mitarbeiter muss sorgfältig gearbeitet werden. Lässt man einfach einen Chatbot auf Kunden los, ohne diesen trainiert und verifiziert zu haben, kann dem Unternehmen ein großer Schaden entstehen. Auch wenn Dokumente falsch zusammengefasst oder Daten missgünstig interpretiert werden, kehren sich die Vorteile der KI schnell zum Nachteil.

Viele vergessen, dass die künstliche Intelligenz nur so intelligent ist, wie deren Trainingsdaten es sind. Der Algorithmus zieht sich sein Wissen aus Daten, die ihm zur Verfügung stehen. Ohne vernünftigen Input gibt es auch keinen vernünftigen Output.

Auch auf die Weitergabe von sensiblen Informationen über sich selbst oder das Unternehmen sollte verzichtet werden, denn man weiß nicht genau, wie die eingegebenen Daten benutzt werden. Überlegen Sie gut, für welche Zwecke Sie den Chatbot einsetzen. Wahrscheinlich dauert es nicht lange, bis Cyberkriminelle Wege finden, die Daten anzuzapfen und damit Schaden anzurichten.

Handschlag zwischen Unternehmer und der KI.

Fazit

Wir sind überzeugt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz vielen Unternehmen helfen kann, mehr Effizienz, Transparenz und Zuverlässigkeit in ihre Prozesse zu bringen. Mithilfe von KI können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen optimieren, ihren Kundenservice verbessern und ihr Wissen auf ein neues Level heben. Ein vorausschauender Einsatz von künstlicher Intelligenz kann Unternehmen helfen, sich von ihrer Konkurrenz abzuheben und neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen.

Unternehmen, die KI nutzen, können auch ihre Entwicklungsprozesse optimieren und schneller und kostengünstiger neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringen. KI-Technologien können helfen, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und den Mitarbeitern ein besseres Arbeitserlebnis zu bieten. Um den vollen Nutzen aus KI zu ziehen, müssen Unternehmen jedoch sicherstellen, dass sie die richtigen Daten haben, die richtigen Tools verwenden und die richtigen Experten engagieren. Es sollte eine Grundskeptis bleiben und evtl. auch noch etwas Geduld. Wir stehen erst am Anfang …

Podcast-Empfehlung

In der neunten Folge des BLUE-Podcasts beschäftigen wir uns mit der Frage „Sind KI-Anwendungen wie ChatGPT nur Spielereien unserer Zeit oder hilfreiche Zukunftsmaschinen?“. Dabei geben wir auch Einblicke in ein aktuelles Projekt, bei dem es darum geht, wie KI die Stellplatzsuche für LKW-Fahrer zukünftig eklatant verändern kann.

Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult

Seit über 20 Jahren unterstützt Arno Karrasch Unternehmen bei der digitalen Transformation.
Mit einem ganzheitlichen Blick auf Technologie, Mensch und Management entwickelt und gestaltet er maßgeschneiderte Organisationsmodelle für Produktion, Service und technische Infrastruktur.
Er hat Erfahrung mit klassischen Organisationsmodellen, aber auch mit Design Thinking, User-Centered Design und agilen Produktions- und Strategiemodellen wie Scrum, Kanban, OKR.

Verschiedene Anforderungen für den Digital Workplace

Digital Workplace – Anforderungen an das Unternehmen

Die fortschreitende Digitalisierung stellt das Unternehmen kontinuierlich vor Herausforderungen. Für viele ist der Digital Workplace die Lösung. Doch welche Anforderungen bringt der digitale Arbeitsplatz mit sich, um sich letztlich auch durchsetzen zu können?

Der Maßanzug von der Stange: Warum die Digitalisierung der Arbeitsumgebung unternehmensindividuell gestaltet werden muss. Und man dafür eine Strategie entwickeln sollte.

Warum die Einführung eines Digital Workplace für viele unabdingbar ist

Was genau versteht man unter dem Digital Workplace? Man findet eine Vielzahl an Definitionen: von Softwarelösung über zentrale digitale Arbeitsplattform, die Informationen, Programme oder Funktionen für den Arbeitsalltag zur Verfügung stellt, bis hin zu einer neuen Art zu arbeiten, die verschiedene Faktoren wie Raum, Umwelt, Technologien und Tools berücksichtigt. Auf jeden Fall gibt es keine allgemeingültige Definition – der Digital Workplace unterliegt den Anforderungen, die an das Unternehmen gestellt werden und ist individuell.

Ziel des Digital Workplace ist es, die digitale Kompetenz und das Engagement der Mitarbeiter zu fördern und effizientes Arbeiten durch digitalisierte und automatisierte Geschäftsprozesse zu unterstützen. Digitalisierung bedarf einer Strategie und steht auch für ein neues Leitbild von IT-Organisationen.

Remote Work und hybrides Arbeiten sind endgültig in den Büros der Unternehmen angekommen. In fast allen Unternehmen hat man sich bereits gegen eine komplette Rückkehr zur alten Arbeitsstruktur entschieden.

Arbeiten von Zuhause geht besser mit einem gut strukturierten Digital Workplace.

Viele Unternehmen, die coronabedingt neue Cloud-basierte Tools eingeführt haben, um die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen, spüren den Wandel in der Arbeitskultur, der mit den neuen Möglichkeiten einhergeht.

Dies gilt auch für Unternehmen, in denen ein Großteil der Beschäftigten in Produktion, Service, Lager, Vertrieb, auf Baustellen oder in der Logistik arbeitet und die bisher von der Digitalisierung ihres Unternehmens wenig betroffen waren, jetzt ebenfalls digitale Tools zur Verfügung zu stellen.

Die zu Beginn der Coronazeit unter Zeitdruck entstandenen Lösungen sind oft nicht effizient, robust und nutzerfreundlich und müssen weiterentwickelt werden.

Viele Prozesse und Arbeitsabläufe müssen auf den Prüfstand gestellt werden, denn eine effiziente Digitalisierung von Geschäfts- und Betriebsabläufen erfordert ein abgestimmtes System von Betriebsstrukturen und Daten.

Die Digitalisierung der Arbeitsplätze zum „Digital Workplace“ ist also nicht nur eine Frage der Technologie, sondern verändert das Unternehmen als Ganzes. Die neuen digitalen Möglichkeiten spiegeln sich in einer modernen Arbeitskultur, in überarbeiteten und/oder digitalisierten Prozessen und in einer optimierten Zusammenarbeit wider.

Um mit Anwendungen wie beispielsweise Microsoft365 die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, gibt es jedoch nicht das eine Modell, das für alle Arbeitsprozesse in jedem Unternehmen gleichermaßen geeignet ist. Entscheidend für einen erfolgreichen Kultur- und Technologiewandel ist ein individueller Ansatz, der auf das Unternehmensprofil und die Mitarbeiter zugeschnitten ist.

Dabei ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise wichtig. Sie berücksichtigt Unternehmensstrukturen, Mitarbeiter, Prozesse und Technologie gleichermaßen.

Der Digital Workplace ist das Cockpit für alle digitalen Geschäftsfähigkeiten des Unternehmens. Management, Führungskräfte und Mitarbeiter mit allen Prozessen, Anwendungen und Technologien sind durchgängig involviert. Die Entwicklung einer Digital Workplace Strategie, die sich in die Gesamtstrategie des Unternehmens einfügt, ist daher eine gut investierte Zeit. 

Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult

Dabei sind im Wesentlichen die folgenden Anforderungen zu klären:

Zielbild

Wohin geht die Reise? Die Reise zum digitalen Arbeitsplatz für alle beginnt mit einer Vision, die das gewünschte digitale Unternehmen der Zukunft definiert. Sie muss von der Geschäftsführung gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern wie IT, Unternehmenskommunikation, HR und den Fachbereichen, im Idealfall aber auch mit Beteiligung des Betriebsrats, des Datenschutzes und der IT-Sicherheit entwickelt werden. Dabei muss auch unbedingt die aktuelle IST-Situation mit beurteilt werden.

Zielbild im Projekt Digital Workplace

Ein Ziel kann zum Beispiel die Steigerung der Produktivität sein, in dem lästige Verwaltungsaufgaben digitalisiert und Strukturen verbessert werden. Laut Gartner Research verbringen Angestellte 61 Prozent ihrer Zeit mit der Verwaltung von Arbeit und nur 39 Prozent damit, zielgerichtet und effektiv zu handeln.

Suche nach Dokumenten oder Informationen? Das liegt meist nicht an mangelnder Organisation, sondern vielmehr an der komplexen Architektur der Softwarelandschaft, mit der wir arbeiten. Beim früheren Versuchen das Unternehmen digital aufzustellen sind bereits verschiedenen Insellösungen wie Intranet, Enterprise Content-Management und diversen Kollaborationstools entstanden und oft war deren Einführung zwischen Tür und Angel. Täglich müssen Informationen aus all diesen Quellen mühsam zusammengesucht werden. Auf diese Suche entfallen laut der Studie von Gartner Research tagtäglich immerhin knapp zwei Stunden.

Strategie & Konzept

Wie setzen wir das Zielbild um? Welche Geschäftsprozesse und -szenarien werden digitalisiert? Welche nicht? Und welche digitalen Werkzeuge werden überhaupt benötigt? Am Ende sollte eine mehrjährige Roadmap für den Digital Workplace stehen, in der das Unternehmen parallel zum laufenden Geschäftsbetrieb in der erforderlichen Form sukzessive digitalisiert wird.

User Adoption & Change

Der Wandel ist gekommen, um zu bleiben. Als Arbeitgeber wollen Sie Ihren Mitarbeitenden einen attraktiven Arbeitsplatz bieten und müssen Entwicklungspfade schaffen, um das notwendige Wissen für eine erfolgreiche Arbeit mit digitalen Werkzeugen laufend anzupassen. Dies bringt jedoch viele Veränderungen in der Arbeitskultur mit sich und bedarf einer gut geplanten Einführung. Die Beschäftigten sollten daher frühzeitig in die Gestaltung der Arbeitsplätze einbezogen werden, um die Akzeptanz und Effizienz der Arbeit mit den neuen digitalen Werkzeugen zu erhöhen. Dabei sollte das Zielbild der Veränderung frühzeitig kommuniziert und diskutiert werden.

Nur wenn die Mitarbeitenden schon vor der Einführung wissen, welchen Mehrwert die Veränderung mit sich bringen, kann der Digital Workplace richtig umgesetzt werden. Die Anwender müssen letztlich hinter dem Projekt stehen.

Auswahl der Plattform, der Devices und deren Lizenzierung und Management

Der gewonnene Überblick über die Anforderungen, die eine Digitalisierung der Arbeitsplätze an die technische Infrastruktur stellt, erleichtert die Technologieentscheidung. Dabei geht es nicht nur um Features, sondern darum, wie die digitalen Werkzeuge zu den Geschäftsanforderungen des Unternehmens passen.

Welche Cloud-Technologien und -Plattformen sollen zukünftig genutzt werden?

Auf welche Technologien und Hersteller soll in Zukunft gesetzt werden? Welche Endgeräte nutzen die Mitarbeitenden? Welche Plattformen und Softwarepakete müssen beschafft, lizenziert und ausgerollt werden?

Verschiedene Plattformen und Geräte müssen bei den Anforderungen für den Digital Workplace berücksichtigt werden.

Sicherheit und Datenschutz

Der Betrieb in der Cloud erfordert neue und andere Sicherheitskonzepte als der Betrieb von On-Prem Infrastrukturen. Dies gilt sowohl für den Schutz sensibler und vertraulicher Daten vor unberechtigtem Zugriff, den Schutz der Infrastruktur vor Cyber-Angriffen als auch für die Einhaltung gesetzlicher Regelungen wie der EU-DSGVO. Die Sicherheit und Integrität von Unternehmensdaten und -anwendungen müssen auch in der Cloud gewährleistet sein.

Governance und Betrieb

Der Einsatz von Cloud-Technologien verändert in vielen Unternehmen auch die Aufgaben der Unternehmens-IT. Die IT ist weniger im Service und der Administration der Infrastruktur gefordert, sondern vielmehr im Management der digitalen Arbeitsplatzkomponenten. Über eine Workplace Governance werden Service-Level und auch der mögliche Self-Service durch die Mitarbeiter sowie der mögliche Einsatz von mobilen Endgeräten und Konzepten wie BYOD geregelt. Die Endpunkte und Geräte müssen registriert und gesichert werden, damit bei Verlust keine sensiblen Daten gefährdet sind. Die IT kann die Geräte zentral verwalten, neue Apps und Features aufspielen und bei Bedarf zurücksetzen.

Fazit

Die Digitalisierung des Arbeitsplatzes ist eine gesamtbetriebliche Aufgabe, die viele Veränderungen im Unternehmen mit sich bringt. Der Aufwand für ein Digitalisierungsprogramm erscheint auf den ersten Blick sehr hoch, kann aber durch die richtige Planung und Dosierung der Maßnahmen so gestaltet werden, dass er neben dem Tagesgeschäft bewältigt werden kann. Der Start mit einer Vision ist in jedem Fall empfehlenswert, da die Erkenntnisse aus diesen Workshops ein gemeinsames Verständnis bei allen Stakeholdern fördern und so die Veränderung im Unternehmen, die Technologieentscheidung, die Kommunikation mit den Mitarbeitern und die weitere Planung wesentlich vereinfachen.

Die Digitalisierung ist nicht nur ein technologischer Wandel, sondern eine Metamorphose des gesamten Unternehmens. – Wer will schon die Raupe unter Schmetterlingen sein? –

Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult

Arno Karrasch, Senior Consultant Business Design der BLUE Consult

Seit über 20 Jahren unterstützt Arno Karrasch Unternehmen bei der digitalen Transformation.
Mit einem ganzheitlichen Blick auf Technologie, Mensch und Management entwickelt und gestaltet er maßgeschneiderte Organisationsmodelle für Produktion, Service und technische Infrastruktur.
Er hat Erfahrung mit klassischen Organisationsmodellen, aber auch mit Design Thinking, User-Centered Design und agilen Produktions- und Strategiemodellen wie Scrum, Kanban, OKR.

Cloud-Strategien im Vergleich

Der Cloud-Markt wächst und wächst und der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die im Jahr 2022 Cloud-Lösungen einsetzen, beträgt laut Statista 84 Prozent. Cloud-Computing wird zum Dauerthema in Unternehmen und ist nicht mehr die Lösung in Krisenzeiten – wie sie von mancher Seite wahrgenommen wurde. Auch sollte und darf Cloud-Computing nicht isoliert gesehen werden – es geht Hand in Hand mit der Digitalisierung. Wie die folgenden Grafiken zeigen, steigen die Zahlen in Richtung Cloud und verdeutlichen den klaren Zusammenhang mit der Digitalisierung.

Quelle: IDC, 2022
Quelle: Bitkom

Cloud-Computing ist in fast allen Unternehmen zu finden, jedoch ist die Frage wie strategisch und überlegt es eingeführt wird. Es gibt keine universelle Lösung für die Auswahl des richtigen Cloud-Anbieters, der idealen Plattform bzw. des idealen Service-Providers und der perfekten Cloud-Lösung. Die Grundlage für eine erfolgreiche Cloudifizierung ist eine unternehmensindividuelle Cloud-Strategie.

Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind: Vor welchen Geschäftsanforderungen und Herausforderungen das Unternehmen gerade steht? Worin die Unternehmensziele bestehen? Und darauf aufbauend die Frage: Welche technologischen Herausforderungen können dazu führen die Unternehmensziele nicht zu erreichen? 

Die Cloud-Strategie und die Unternehmensstrategie gehören auf jeden Fall zusammen.

Quelle: „Cloud Migration 2021“, IDG Studie

In diesem Ratgeber werden verschiedene Cloud-Strategien miteinander verglichen, um einen groben Überblick über verschiedene Cloud-Strategien und Cloud-Lösungen und eine bessere Entscheidungsgrundlage zu erhalten. 

Warum ist eine Cloud-Strategie so wichtig?

Um die Cloud-Technologie effektiv zu nutzen, ist eine unternehmensindividuelle Cloud-Strategie von großer Bedeutung. Eine passende Cloud-Strategie kann dazu beitragen, die spezifischen Geschäftsziele des Unternehmens bestmöglich zu erreichen. Die für sie geeignetsten Cloud-Dienste schaffen dem Unternehmen die Chance, von den Vorteilen der Cloud-Technologie umfänglich zu profitieren.

Unternehmen, die ohne Strategie und Hintergrundwissen ihre Cloudifizierung umsetzten, können mit folgenden Problemen konfrontiert werden:  

  • Das Unternehmen nutzt Cloud-Dienste, die nicht gut zu seinen spezifischen Geschäftszielen passen und somit werden die von der Cloud erwarteten Vorteile nicht vollständig erreicht. 
  • Das Unternehmen hat Schwierigkeiten, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um die Daten und Anwendungen in der Cloud ausreichend zu schützen.
  • Durch unklare Verantwortlichkeiten und mangelnde Transparenz bei den Kosten treten unerwartete Ausgaben auf. 
  • Das Unternehmen verliert durch ineffektive Nutzung der Cloud-Dienste seine Wettbewerbsfähigkeit und bleibt im Vergleich zu anderen Unternehmen im Markt zurück. 
  • Das Thema Cloud wird von den Mitarbeitern nicht angenommen und es wird weiterhin wie bisher gearbeitet.
  • Die Kompatibilität mit anderen Softwarelösungen oder IT-Dienstleistern ist nicht gegeben und verursacht enorme Kosten. 

Daher gilt es beim Einstieg in die Cloud einige Punkte, als Unternehmen zu beachten:

  • Es sollte eine klare Strategie und Zielvorstellung vorhanden sein.
  • Die Mitarbeiter müssen bereit sein, sich mit den neuen Lösungen auseinanderzusetzen und diese zu nutzen.
  • Die Sicherheit der Daten muss oberste Priorität haben.
  • Die Kompatibilität mit anderen Lösungen sollte von Anfang an geprüft werden.

Public-Cloud-Strategie

Wie funktioniert Public-Cloud? Public-Cloud ist ein Dienst, der es Unternehmen ermöglicht, ihre IT-Infrastruktur in einer externen, gemeinsam genutzten Umgebung zu betreiben. Dabei ist sichergestellt, dass die Daten der unterschiedlichen Kunden sicher und voneinander getrennt verwaltet werden. Diese Dienste können von jedem genutzt werden, der über eine Internetverbindung verfügt. Der Anbieter verwaltet die Infrastruktur und die Technologie im Hintergrund, während dem Nutzer die Dienste über das Internet zur Verfügung gestellt werden, ohne sich um die Technik kümmern zu müssen. Die Bezahlung erfolgt entweder auf der Grundlage der verbrauchten Ressourcen oder für den Zugriff auf bestimmte Anwendungen. Durch die Nutzung einer Public-Cloud können Unternehmen ihre IT-Kosten senken, da sie nicht mehr in eigene Hardware oder Software investieren müssen.

Public-Cloud - mehrere Unternehmen, die eine öffentliche Cloud nutzen.

Vorteile der Public-Cloud-Strategie

Die Public-Cloud-Strategie bietet eine Reihe von Vorteilen. Sie hat eine hohe Skalierbarkeit, ist sicher, flexibel und von überall über das Internet erreichbar. Nutzer können auf die Dienste zugreifen und ihre Ressourcen nutzen, ohne sich um die Infrastruktur und die Technologie im Hintergrund kümmern zu müssen. Ebenso ermöglicht sie Unternehmen ihre IT-Infrastruktur jederzeit zu optimieren, ohne interne Anpassungen vornehmen oder zusätzliches fachliches Know-how aufbauen zu müssen. Dies ist ein großer Vorteil, da sich Unternehmen sofort an neueste Technologien anpassen können.

Nachteile der Public-Cloud-Strategie

Durch die Public-Cloud-Strategie wird es möglich, IT-Ressourcen schnell und einfach zu nutzen. Dieses Modell bietet viele Vorteile, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich, wie beispielsweise die mangelnde Kontrolle über die Infrastruktur und die Technologie im Hintergrund. Die Abhängigkeit vom Anbieter ist hoch, da die Nutzer keinen direkten Zugriff auf die Hardware- und Software-Ressourcen haben, die für die Bereitstellung der Dienste verwendet werden. Der Zugriff auf bestimmte Funktionen ist bei dieser Cloud-Strategie nicht möglich und es können Einschränkungen aufgrund von Ausfällen oder Störungen vorkommen.

Privat-Cloud-Strategie

Eine Private-Cloud ist ein Cloud-Computing-Modell, bei der die Infrastruktur und die Dienste von einem Unternehmen oder einer Organisation betrieben werden. Es hat nur eine bestimmte, eingeschränkte Nutzergruppe Zugriff auf den Betrieb von IT-Ressourcen. Im Gegensatz dazu wird bei der Public-Cloud die Infrastruktur und Technologie von einem Anbieter verwaltet und für mehrere Nutzer bereitgestellt. Bei einer Private-Cloud verwaltet meist das Unternehmen selbst die Infrastruktur und Technologie und stellt dies zur Nutzung innerhalb des Unternehmens zur Verfügung. Dadurch hat das Unternehmen mehr Kontrolle über die Infrastruktur und die Technologie, jedoch kann es kostenaufwendiger sein und erfordert möglicherweise mehr technisches Know-how.
In vielen Fällen nutzen Unternehmen eine Managed Private-Cloud bei einem Cloud Provider und betreiben ihre Private-Cloud nicht mehr in-house. Dem Unternehmen steht im Rechenzentrum des Cloud Providers Hardware zur Verfügung, auf der virtualisierte IT-Ressourcen, wie Server, betrieben werden. Die Unternehmensanwendungen laufen dann auf diesen virtuellen Servern, auf die die Nutzer über die Cloud zugreifen.

Private-Cloud

Vorteile der Privat-Cloud-Strategie

Nutzer können ortsunabhängig auf die Unternehmensdaten zugreifen und diese von jedem Gerät aus bearbeiten. So wird die eigne IT-Abteilung entlastet und man ist in der Lage sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Die Privat-Cloud hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Lösung entwickelt, da sie die IT-Infrastruktur optimiert und Kosteneinsparungspotenzial bietet. Mehr Kontrolle, größere Datensicherheit und Flexibilität sind Vorteile dieser Lösung.

  • Mehr Kontrolle: Durch die Selbstverwaltung von Infrastruktur und Technologie im Hintergrund, hat das Unternehmen direkten Zugriff auf die Hardware- und Software-Ressourcen und kann sie entsprechend seiner Bedürfnisse konfigurieren und verwalten.
  • Mehr Sicherheit: Durch die alleinige Nutzung der Infrastruktur und Technologie ist es dem Unternehmen möglich die Sicherheitseinstellungen und -verfahren besser an das Unternehmen anzupassen. Damit werden Datensicherheit und die Sicherheit der Anwendungen verbessert.
  • Mehr Flexibilität: Das Unternehmen ist in der Lage zeitnah auf Business-Veränderungen zu reagieren, da die Infrastruktur und Technologie im Hintergrund leichter angepasst und/oder erweitert werden kann.

Durch die Nutzung einer privaten Cloud können IT-Systeme besser kontrolliert und sichergestellt werden, dass wertvolle Unternehmensdaten immer sicher und verfügbar sind. Damit werden meist auch Compliance Anforderungen zuverlässiger erfüllt. Zudem wird die interne IT-Abteilung entlastet, durch weniger Aufwand für Wartung und Betrieb.

Nachteile der Privat-Cloud-Strategie

Die Private-Cloud-Strategie hat insbesondere im Vergleich zur Public-Cloud und zur Hybrid-Cloud einige Nachteile. Im Gegensatz zur Public-Cloud sind bei der Privat-Cloud einzelne Services und die Pflege eventuell teurer als bei einer Public-Cloud. Das Ausrollen von Aktualisierungen mit hohem Individualisierungsgrad kann z. B. zu höheren Kosten und zusätzlichen Aufwänden führen. Ein weiterer Nachteil kann die erhöhte Verantwortung sein, die man mit der Private-Cloud hat, da man für den Betrieb und die Wartung der Infrastruktur inkl. der Sicherheit und Verfügbarkeit verantwortlich ist. Dies fordert Zeit und Ressourcen.

Die Verwendung einer Private Cloud-Strategie kann außerdem nachteilig sein, da Skalierbarkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Business-Anforderungen eingeschränkt sind. Es gibt keinen Zugriff auf Ressourcen von mehreren Anbietern – sie müssen alle notwendige Hardware und Software selbst bereitstellen, unterhalten und das dafür notwendige Expertenwissen vorhalten.

Multi-Cloud-Strategie

Ein Multi-Cloud-Ansatz bezieht sich auf die Verwendung von Cloud-Computing-Diensten von mehreren Anbietern, anstatt sich auf einen einzigen Anbieter zu verlassen. Eine sehr flexible Cloud-Strategie. Je nach Bedarf wird mit mehreren Cloud-Providern zusammengearbeitet, abhängig von der Anwendung und der Region. Diese Strategie hat den Vorteil, dass immer die geeignete Cloud für die Anwendungen ausgewählt werden kann. Zudem ist das Unternehmen nicht an einen bestimmten Hersteller gebunden und kann von den verschiedenen Angeboten der Provider profitieren.

Die Multi-Cloud ist ideal für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur flexibel gestalten und gleichzeitig Kosteneinsparungspotenziale nutzen möchten. Mit diesem Modell hat man die Möglichkeit, gezielt in unterschiedliche Clouds zu investieren und so von den jeweils optimalen Bedingungen für das Unternehmensprofil zu profitieren. Insbesondere wenn es um regionale Infrastrukturen geht, bietet die Multi-Cloud hohe Flexibilität und ermöglicht es Unternehmen, weltweit agierend zu sein. Jedoch sollte man beachten, dass der Multi-Cloud-Ansatz in der Regel komplexer ist als der Einsatz eines einzelnen Cloud-Dienstes und somit umfassende Planung und Integration erfordert. Ein Unternehmen sollte sich daher gut überlegen, ob der Multi-Cloud-Ansatz der beste Weg ist.

Diese Cloud-Strategie eignet sich zum Beispiel für global agierende Großkonzerne.

Multi-Cloud

Vorteile der Multi-Cloud-Strategie

Die Multi-Cloud-Strategie ist eine der geeignetsten Möglichkeiten, um die IT-Infrastruktur zu verbessern und Betriebskosten zu senken. Diese Strategie ermöglicht es die IT-Infrastruktur in mehrere Clouds zu verteilen und so eine höhere Verfügbarkeit und Flexibilität zu erreichen. Durch den Einsatz mehrerer Cloud-Dienste besteht die Chance die besten Tools und Dienste von verschiedenen Anbietern zu nutzen und so spezifische Anforderungen zu erfüllen.

Zudem können Betriebskosten gesenkt werden, da nur für die tatsächlich benötigte Infrastruktur bezahlt wird. Anderseits kann auch schnell auf veränderte Anforderungen und bei Bedarfssteigerungen reagiert werden, durch die Nutzung der Ressourcen von verschiedenen Anbietern. Gleichzeitig steigt die Ausfallsicherheit durch die Verteilung der Last auf mehrere Anbieter.

Nachteile der Multi-Cloud-Strategie

Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Business-Anforderungen und daher sollten die Vor- und Nachteile des Multi-Cloud-Ansatzes genau abgewägt werden. Es gibt einige Nachteile der Multi-Cloud-Strategie, die berücksichtigt werden sollten.

Werden mehrere Cloud-Dienste genutzt, ist der Planungsaufwand und die Integration zeitaufwendig und komplex. Zudem können Kompatibilitätsprobleme auftreten. Die Multi Cloud-Strategie kann teurer sein, insbesondere wenn man mehrere Verträge mit verschiedenen Anbietern abschließt und die Kosten für jeden Dienst separat verfolgen muss.

Es ist schwierig, die verschiedenen Clouds zu verwalten und zu koordinieren, wenn Daten über mehrere Anbieter hinweg verteilt sind. Das erschwert die Überwachung und Verwaltung der Sicherheit. Es ist wichtig, zu garantieren, dass die Sicherheitsmaßnahmen für jeden Cloud-Dienst angemessen sind.

Hybrid-Cloud-Strategie

Eine hybride Cloud-Strategie basiert auf der Multi-Cloud-Strategie. Als Erweiterung der bedarfsorientierten Zusammenarbeit mit verschiedenen Cloud-Providern kommen hier noch das hybride Ressourcenmanagement und die gleichzeitige Nutzung von Privat-Cloud und Public-Cloud hinzu. So kommen bei der Hybrid-Cloud-Strategie die Vorteile von beiden Cloud-Modellen zur Geltung. In der Regel nutzt ein Unternehmen sowohl eine private Cloud als auch eine oder mehrere öffentliche Cloud-Dienste. Die Private-Cloud wird meist vom Unternehmen selbst oder von einem Dritten gehostet und betrieben und bietet eine gewisse Kontrolle und Sicherheit. Die Public-Cloud wird von einem Anbieter bereitgestellt und bringt Skalierbarkeit und Flexibilität. Anders als beim Multi-Cloud-Ansatz, wo mehrere Cloud-Dienste von verschiedenen Anbietern genutzt werden.

Hybrid-Cloud

Vorteile der Hybrid-Cloud-Strategie

Durch das hybride Ressourcenmanagement ist die Hybrid-Cloud deutlich effizienter als die Multi-Cloud. Außerdem können sensible Daten besser getrennt von den restlichen Daten aufbewahrt werden. Hier treffen die guten Skalierungsmöglichkeiten der Public-Cloud auf die Sicherheit der Private-Cloud. Die Hybrid-Cloud ermöglicht einen einfachen Start in die Cloud bei gleichzeitiger Weiterverwendung bestehender Legacy-Anwendungen.

Nachteile der Hybrid-Cloud-Strategie

Neben der steigenden Komplexität in der IT-Infrastruktur kann auch das IT-Management und die Planung deutlich aufwendiger werden. Zudem besteht das Risiko, dass die Daten in der falschen Cloud abgelegt werden.

Cloud-Service-Modelle

An der Cloud-Strategie eines Unternehmens erkennt man, wie die Cloud-Dienste hier genutzt werden, um die Geschäftsziele zu erreichen. Die Cloud-Service-Modelle beschreiben hingegen, wie die Cloud-Dienste bereitgestellt werden. Es gibt folgende drei Haupttypen von Cloud-Service-Modellen:
Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS).
Eine Cloud-Strategie kann sich auf eines oder mehrere dieser Cloud-Service-Modelle beziehen, je nachdem, welche Anforderungen und Ziele das Unternehmen hat.

Infrastructure as a Service (IaaS)

IaaS ist die Grundlage für alle anderen Cloud-Dienste. Es beinhaltet die Bereitstellung von Computing-Ressourcen, wie Server, Speicher und Netzwerke und Datenbanken. Diese Komponenten werden als virtuelle Maschinen bereitgestellt und können von den Kunden genutzt und konfiguriert werden. Die meisten IaaS-Anbieter bieten auch eine self-service-Oberfläche, über die Kunden ihre Umgebung selbst erstellen und verwalten können.

Plattform as a Service (PaaS)

PaaS wird normalerweise als Erweiterung von IaaS angeboten. Es bietet Kunden die Möglichkeit, Anwendungen in der Cloud zu entwickeln, zu testen und zu deployen. PaaS enthält auch die notwendigen Komponenten für die Bereitstellung von Anwendungen, z.B. Webserver, Datenbanken und Betriebssysteme. Die meisten PaaS-Anbieter stellen auch eine umfangreiche API zur Verfügung, über die Kunden ihre Umgebung konfigurieren können.

Software as a Service (Saas)

SaaS ist ein vollständig verwalteter Dienst, der normalerweise über das Internet bereitgestellt wird. SaaS-Anwendungen sind in der Regel webbasiert und können von jedem Ort aus genutzt werden. Die meisten SaaS-Anbieter bieten ihren Kunden eine monatliche oder jährliche Gebühr für den Zugriff auf ihre Anwendung.

Sie sind sich unsicher, welche Cloud-Strategie zu ihrem Unternehmen passt?

BLUE Consult ist Spezialist für die Einrichtung virtueller Datacenter in der Private-Cloud sowie deren Integration und Orchestrierung in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen.

Das BLUE-Leistungsangebot ist modular aufgebaut. Es liefert ein vollumfängliches Instrumentarium für die passgenaue Ausgestaltung Ihrer Cloud-Architektur. Cloud Lösungen werden individuell auf die Anforderungen Ihrer Geschäftsprozesse abgestimmt, bieten höchste Flexibilität für Anpassungen und Innovationen sowie eine zentrale Basis für die intelligente Nutzung Ihrer (Kunden-)Daten auf einer für Sie maßgeschneiderten Plattform.

Mit der Bereitstellung der Infrastrukturen in deutschen Tier-3-Rechenzentren bedienen wir höchste Anforderungen an Systemsicherheit und Datenschutz.

Die Daten unserer Kunden liegen ausschließlich ​im nationalen Rechtsraum. Selbstverständlich ​erfüllen wir die Anforderungen an ​Sicherheit, Brandschutz und Umweltmanagement.

Ein Beleg dafür ist die Zertifizierung der BLUE. Wir haben das Zertifikat „Informationsmanagementsystem nach ISO/IEC 27001“ erhalten, mit dem Geltungsbereich: Implementierung sowie Bereitstellung und Betrieb von Cloud Services.

IBM Power Maschine

SAP S/4HANA auf IBM Power Maschinen

Der Umstieg auf SAP S/4HANA ist von vielen Faktoren abhängig und stellt die IT-Abteilung vor große Herausforderungen. Zum Beispiel in Bezug auf die im Unternehmen verwendete Hardware. Nicht wenige Unternehmen verbinden die Umstellung der Software auch gleichzeitig mit einer Umstellung der Hardware. Und wenn ein Hardware-Tausch ansteht, ist es nicht einfach, die richtigen und kompatiblen Server-Lösungen zu finden.

Umso erfreulicher ist es, dass SAP S/4HANA jetzt für immer mehr Geräte zertifiziert ist. Konkret geht es in diesem Beitrag um die Nutzung von HANA-Systemen auf den weit verbreiteten IBM Power Maschinen. [1]

Seit wann ist SAP S/4HANA auf IBM Power Maschinen freigegeben?

Bereits Anfang des Jahres wurden erste Berichte über Zertifizierungen von Seitens SAP und IBM speziell für das Power10-Topmodell E1080 veröffentlicht. [2] Seit Anfang März ist die HANA-Unterstützung für E1080-Systeme mit bis zu 120 Cores und maximal 23TB für eine einzelne HANA-Instanz zertifiziert.

Mitte August wurde dann auch der Betrieb in der Maximalkonfiguration zum Betrieb mit HANA-Systemen freigegeben.

SAP hat eine offizielle Liste aller zertifizierten IBM Power Lösungen veröffentlicht:

Welche Vorteile bringt die Zertifizierung mit sich?

Die IBM Power Maschinen gelten als robust, zuverlässig und eignen sich ideal als On-Premise Lösung. [1] Gerade die Betriebs- und Datensicherheit, sowie Compliance-Vorgaben werden hier sauber abgedeckt. Durch die Zertifizierung können HANA-Systeme problemlos in Kombination mit IBM Lösungen On-Premise betrieben werden, ohne eine Cloud Lösung etablieren zu müssen. Ein Vorteil für viele Unternehmen, die aufgrund verschiedener Anforderungen nicht mit der Cloud arbeiten können oder dürfen.

Ein weiterer Vorteil ist die Performance. Die E1080 ist beim SAP SD Performance-Benchmark für 8-Sockel-Server die Nummer 1. Deutlich vor der HPE Superdome Flex Lösung mit 224 Cores. Im Test bedient der IBM-Server bei vorgegebener Performance 174.000 User. [4]

Neben dem Performance-Vorteil ist auch die Administration ein wichtiger Faktor für Unternehmen. Diese ist deutlich unkomplizierter im Vergleich zu Intel-Lösungen. [1]

Fragen zur SAP S/4HANA Migration in Bezug auf IBM Power Maschinen?

Als Experte für IBM Power Maschinen unterstützen wir Sie gerne bei der Migration Ihrer SAP Landschaft auf SAP S/4HANA.

Beratung anfragen

Quellen

[1] Interview Stemmler SAP

[2] IMB Power E1080 ist nun offiziell SAP zertifiziert

[3] SAP SD Performance-Benchmark für 8-Sockel-Server

[4] DV-Dialog 9-10/2022

Back to Office: Funktioniert Remote Work in 2023 noch?

2023: Back to Office oder Remote Work?

Corona, Energiekrise, Fachkräftemangel – die Arbeitswelt steht seit ein paar Jahren immer wieder vor großen Herausforderungen. Wo es früher normal war, im Hemd persönlich an Besprechungen teilzunehmen, wird heute eine virtuelle Konferenz in Freizeitkleidung absolviert. Viele fragen sich: Werden wir wieder zurück ins Büro gehen und wie früher arbeiten oder hat sich die Arbeitssituation nachhaltig geändert?

In diesem Artikel sprechen wir über Trends rund um Homeoffice, Remote Work und den Weg zurück ins Büro. Wo befindet sich der Arbeitsplatz der Zukunft?

Was bedeutet Back to Office?

In der aktuellen Zeit wird der Begriff „Back to Office“ mit dem Wechsel vom Homeoffice zurück ins Büro assoziiert. Sprich, es handelt sich um einen Wechsel des Arbeitsortes. Doch den Begriff gibt es schon länger. Vor der Pandemie wurde der Begriff gerne in Bezug auf „Back to Work“ genutzt. Damals ging es nicht darum, den Arbeitsort zu wechseln, sondern wieder ins Arbeitsleben zurück zu kehren. Zum Beispiel nach einer Elternzeit, dem Studium oder einem Sabbatical. Manchmal war auch schon ein langer Urlaub Grund genug, um über Back to Office zu reden.

Heute ist das anders: Wir kommen zwar zurück ins Büro, haben aber nie unsere Arbeit unterbrochen. Wir lernten lediglich, noch intensiver remote zu arbeiten.

Zurück ins Büro.

Hat Remote Work nur Vorteile?

Remote Work wurde vor ein paar Jahren von vielen Mitarbeitern als Freiheit angesehen. Flexibilität, Unabhängigkeit und Zeitersparnis. Das sind Begriffe, mit denen man das Arbeiten aus der Ferne und / oder von zu Hause verbunden hat. Doch die Coronapandemie hat vielen Mitarbeitern ermöglicht, dieses Arbeitsmodell in der Realität und langfristig auszuprobieren. In so manchen Unternehmen wurde aus dem Nichts ein Digital Workplace erschaffen, welcher auch mit Remote Work harmoniert.

Nein – es hat nicht nur Vorteile. Alles, was Vorteile hat, hat auch Nachteile …

Es gibt mehr potenzielle Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Wer vor Ort einen Arbeitgeber oder einen Arbeitnehmer sucht, ist oft durch den geografischen Standort eingeschränkt. Unternehmen ziehen nicht um und Arbeitnehmer nur in Ausnahmefällen. Durch die Möglichkeit, remote zu arbeiten, gibt es für Unternehmen mehr potenzielle Kandidaten, die eingestellt werden können. Andersherum haben Bewerber auch mehr Auswahl bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber. Doch leider funktioniert dieser Vorteil nicht bei allen Unternehmen. Gerade dann, wenn ein Arbeitnehmer vor Ort sein muss, weil zum Beispiel Maschinen bedient werden.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber sparen bares Geld

Das Büro muss nicht mehr so viel geheizt werden und die Anfahrt zum Büro entfällt. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Auf Unternehmen kommen Zusatzkosten für Digitalisierung, Hardware und Arbeitsmaterial zu. Und auch Arbeitnehmer sparen zwar einerseits, haben aber andererseits einen höheren Strom- und Energieverbrauch zu Hause und müssen selbst Kaffeebohnen einkaufen gehen.

Die persönliche Gestaltung des Arbeitsraumes

Wir alle kennen das Bild von Arbeitnehmern, die am Strand mit dem Notebook sitzen und arbeiten. Remote Work wird oft als Freiheit gesehen. Man ist ungebunden und kann von überall aus arbeiten. Doch die Realität sieht oft anders aus. Eingequetscht in der Speisekammer oder im Wohnzimmer neben den spielenden Kindern, wird diese Freiheit oft zum Gefängnis. Die persönliche Gestaltung des Arbeitsraumes ist nur möglich, wenn es die eigenen finanziellen Mittel, die Familie und der verfügbare Raum möglich machen.

Homeoffice

Nur noch notwendige Besprechungen

Man hatte früher das Gefühl, dass für jede Kleinigkeit eine Besprechung ausgerufen wurde. Die Besprechungskultur mancher Firmen verschwendete viel Zeit und Geld. Durch Remote Work hat sich das geändert: Mitarbeiter sind nicht mehr immer verfügbar und Besprechungen müssen penibel geplant werden. Dadurch wurde einerseits sicher die Effektivität gesteigert, aber andererseits werden Meetings in der Anonymität ohne Kamera teilweise nicht ernst genommen. Oft leiden sogar Projektplanungen und -umsetzungen unter virtuellen Besprechungen.

Mitarbeiter können in Ruhe von Zuhause aus arbeiten

Einigen Mitarbeitern hat das Homeoffice einen Produktivitäts-Boost gebracht, da sie durch die Unabhängigkeit besser und konzentrierter arbeiten können. Aufgaben werden dann erledigt, wenn die Motivation am höchsten ist – angepasst an den persönlichen Biorhythmus. Andere wiederum sind im Motivationstief versunken und schaffen es nicht, sich aufzuraffen. Hier müssen vor allem Vorgesetzte Strategien finden, um Mitarbeiter zu motivieren und die richtigen Aufgaben für das Homeoffice zu finden.

Welche Vorteile bietet das Büro?

Doch der Weg zurück ins Büro bringt auch einige Vorteile mit sich, die wir vielleicht in der Vergangenheit nicht zu schätzen wussten.

Das Büro als Kommunikationsplattform

Während der Coronapandemie haben sich die Bürozeiten stark reduziert und damit auch die physischen Begegnungen in der Büro- und Arbeitswelt. Der Ausbau virtueller Kommunikationsplattformen und Cloud-Lösungen für Dokumentenablagen ermöglicht eine räumlich unabhängige Arbeitsweise und bietet damit eine Alternative zu Besprechungen und dem Austausch in Präsenz.

Dennoch ist das Bürogebäude auch in Zukunft ein wichtiger Ort des Arbeitens, trotz der Konkurrenz von Homeoffice und weiteren alternativen Arbeitsorten und -möglichkeiten.
Hierzu hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation die Studie „Back to the office“ veröffentlicht.
Die Bedeutung der Kommunikation und des ungeplanten, spontanen Austauschs mit Kollegen auf der Bürofläche und im Bürogebäude wird in Zukunft weiter zunehmen, sowohl um die soziale Interaktion, das Teamgefühl und die Zugehörigkeit zu einer Organisation zu steigern, als auch um einen positiven Effekt auf Kreativität, Wissenstransfer und das Innovationsgeschehen zu erzielen. Kurz gefasst: Der Austausch unter Kollegen ist ein wichtiges Element im Unternehmen.

Eine Umfrage innerhalb der Studie zeigte, dass jeder vierte Teilnehmer das Büro als Kommunikations- und Begegnungszone sieht.

Die Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben

Wer immer zu Hause arbeitet, freut sich irgendwann wieder das Büro zu sehen. Grund hierfür ist, dass man so Privates und Berufliches besser trennen kann. Wenn man vom Büro nach Hause fährt, herrscht Feierabend. Wer aber Zuhause arbeitet, lässt oft die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschmelzen. Das kann auch gesundheitliche und private Folgen nach sich ziehen.

Zurück im Büro: Was hat sich geändert?

Und auch wenn einige zurück ins Büro sind – es ist nicht mehr alles so, wie es früher einmal war. Die Mentalität hat sich bei vielen Angestellten geändert. Man hat nach der Rückkehr ins Büro sogar manchmal das Gefühl, als seien Mitarbeiter froh, zurück ins Büro zu können. Die Wertschätzung des Büros ist eine andere geworden.

Des Weiteren hat sich bei der Gesprächskultur und der internen Kommunikation einiges geändert. Meetings sind prägnanter und konstruktiver geworden, aber auch zwischenmenschliche Gespräche haben sich ausgeweitet.

In manchen Unternehmen merkt man zudem einen Wandel der Kleidung. Der Stil von Mitarbeitern wird fortwährend lässiger und ist weniger förmlich.

Teilweise investierten auch einige Unternehmen in den Arbeitsplatz der Mitarbeiter. Höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle wurden angeschafft, damit sich Mitarbeiter beim Arbeiten – auch im Büro – wohlfühlen. Die Rückkehr ins Büro soll ja auch Vorteile mit sich bringen.

Themen wie Abstand, Sicherheit und Gesundheit sind neu aufgerollt worden. Großraumbüros und enge Bürobesetzungen wurden hinterfragt und partiell abgeschafft. Meist legt ein Großteil der Belegschaft mehr Wert auf Hygiene seit der Pandemie. Und auch Kollegen, die früher mit einer dicken Erkältung zum Arbeiten gekommen sind, bleiben jetzt vorsichtshalber zu Hause.

Dann gibt es noch die Unternehmen, die rundum vom Arbeiten aus der Ferne profitieren und deren Büros leer bleiben. In diesen Fällen ist die Präsenz im Büro nur noch eine Ausnahme – so wie vorher Homeoffice eine Ausnahme war. Die Frage, die in diesen Fällen jedoch gestellt werden sollte, ist: Kommt es wieder anders oder bleibt es bei dieser Arbeitsform? Denn wenn das Unternehmen Gefallen an Remote Work gefunden hat, müssen auch Umstrukturierungen und Verkleinerungen der Büros stattfinden. Lost Places im Unternehmen sind nicht nur eine Platzverschwendung, sondern auch ein enormer Kostenfaktor.

Lost Place im Büro.

Welche Trends zeichnen sich für 2023 ab?

Weiterhin mit Homeoffice planen oder wieder zurück zur Präsenzkultur? Einerseits fehlt einigen Mitarbeitern der schnelle Austausch im Büro, andererseits führen steigende Coronazahlen wieder zu häufigerem Arbeiten von zu Hause. Die IHK-Kurzumfrage „Homeoffice – neue Normalität oder zurück zur Präsenzkultur?“ greift das Thema auf und befragte über 305 Berliner Wirtschaftsvertreter.

Dabei gaben 47,4% der Befragten an, eine hybride Lösung zu planen, um beide Arbeitsformen zu kombinieren. Bei vielen der Unternehmen sind sogar schon konkrete Maßnahmen entstanden. 23,5% haben sich für den Wechsel zum dauerhaften Homeoffice entschieden, während 24,9 % wieder zurück zur alten Präsenzkultur wollen.

Und genau das zeichnet einen Trend für das Jahr 2023 ab. Wir bei BLUE Consult merken, dass immer mehr Strategien für flexiblere Arbeitsmodelle angefragt werden. Flexoffice oder hybrides Arbeiten werden in vielen Unternehmen Realität. Dabei unterstützen wir auch gerne Ihr Unternehmen bei der Planung und Umsetzung solcher hybriden Arbeitsmodelle.

„In Gesprächen mit unseren Kunden stellt sich weiter heraus, dass die Einrichtung der Homeofficeplätze kein Problem mehr darstellt, vielmehr sind Gouvernance-Themen gerade von Bedeutung und der Wunsch nach persönlicher Kommunikation der Mitarbeiter untereinander. Wir sehen einen klaren Trend zum hybriden Arbeiten mit bewussten Bürotagen, die ganz explizit zum Austausch und zum Gespräch mit Kollegen genutzt werden.“

Boris Thienert, Digitalisierungsexperte der BLUE Consult

Denn an langfristigen Strategien fehlt es oft noch in den Unternehmen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung sieht nur jeder zweite Arbeitnehmer das eigene Unternehmen als gerüstet für die neue Arbeitswelt.

Ist Flexoffice die Zukunft?

Über diese Frage haben wir uns in einer BLUE Podcastfolge unterhalten. Dabei beleuchten wir die Vorteile dieses neuen Arbeitsmodells und sprechen über die Möglichkeiten, Flexoffice in ein Unternehmen zu integrieren. Ein flexibler Arbeitsplatz kann viele Vorteile mit sich bringen.

Boris Thinert

Sind Sie bereit für den Digital Workplace?

Unser Experte Boris Thienert hilft Ihnen gerne weiter, wenn es darum geht, in Unternehmen einen erfolgreichen Digital Workplace aufzubauen.

Darüber hinaus ist er Ihr erster Ansprechpartner, wenn es sich um Themen rund um die Prozessdigitalisierung– und Automatisierung des Digital Workplace dreht.

Einige Beispiele aus der Praxis: Digitales Onboarding, Digitale Unterschrift, Automatisierte Dokumentenverarbeitung, Digitalisierung und Automatisierung des Rechnungseingangs, Migration von Social Intranets, Digitalisierung des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) u. v. m.

Weitere Use Cases gerne auf Anfrage.

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Probleme bei der digitalen Transformation

8 häufige Fehler bei der digitalen Transformation von Unternehmen

Die Digitale Transformation steht aktuell auf der Agenda vieler Unternehmen in den verschiedensten Branchen. Doch oft wird sie nicht richtig interpretiert oder falsch verstanden, was zu Fehlern führt. In diesem Ratgeber sprechen wir über die 8 häufigsten Fehler, die Unternehmen gerne bei der digitalen Transformation machen.

Die digitale Transformation ist kein reines Technikthema – es geht um die Menschen. Der Mensch mit seinen (Business)-Bedürfninssen muss in den Mittelpunkt gesetzt werden.

Dirk Köhler – COO der BLUE Consult

Was ist die digitale Transformation?

Die digitale Transformation ist laut Definition ein Prozess der stetigen Weiterentwicklung digitaler Technologien, die unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser Business nachhaltig prägen. Es entstehen neue Bedürfnisse und es ändern sich die Erwartungen. Daher sind Unternehmen gezwungen bestehende, veraltete oder analoge Prozesse anzupassen und durch effizientere, digitale Prozesse abzulösen. Wir sprechen von einem Transformationsprozess. Dabei kann diese Transformation in verschiedenen Bereichen stattfinden. Wir betrachten in diesem Ratgeber die digitale Transformation von Unternehmen.

Digitale Transformation vs. Digitalisierung

Unter der Digitalisierung versteht man die Adaption neuer Technologien in allen Ebenen. Es geht insbesondere um die Implementierung von digitalen Technologien in aktuelle Prozesse und das bestehende Geschäftsmodell, um so effektivere und effizientere Werte zu schaffen. Zum Beispiel:

  • Der moderne Arbeitsplatz
  • Neue Business-Initiativen
  • Ein erhöhter Automatisierungsgrad
  • Veränderte Wertschöpfungstiefen
  • usw.

Die digitale Transformation hingegen umfasst alle Prozesse in Hinblick der Digitalisierung und bildet somit das große Ganze ab. Oft werden neue Geschäftsmodelle, Geschäftsorganisationen und Geschäftsideen umgesetzt. Fehler in der Digitalisierung können dabei die komplette digitale Transformation zum Scheitern bringen.

Digitale Transformation vs. Digitalisierung

1. Operative Falle

Die Herausforderungen für Unternehmen, wie sie derzeit vorliegen, könnten kaum komplexer sein. Der Mix aus Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel sowie Lieferengpässe, rasanter Technologiewandel usw. generieren für nahezu alle Unternehmen gewaltige Aufgaben.

In dieser Dynamik des Alltages muss das klassische Arbeitspensum des Tagesgeschäftes erledigt werden und die strategische Weiterentwicklung sowie das „Schritthalten“ mit dem Markt sollten dennoch höchste Priorität haben. Leider funktioniert das nicht immer und Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, versinken in der operationalen Falle. Sie müssen „operativ“ bleiben, um ihr Tagesgeschäft aufrechtzuerhalten und es verbleibt kaum Zeit sich um ihre Zukunft und ihre Digitalisierungsprojekte zu kümmern.

Digitalisierung kann unter solchen Umständen meist nur mit erheblichem Mehraufwand und freiwilligen Leistungen des Personals angegangen werden.

Die Bitkom sagt, dass 2022 nur 16% der deutschen Unternehmen noch keine Digitalisierungsstrategie haben. Ebenso gibt es aber Studien, die aufzeigen, dass die wenigsten deutschen Mittelständler ihre Business-Strategie auf einzelne Bereiche „heruntergebrochen“ haben. Das würde bedeuten, dass bei diesen Unternehmen in keinem Unternehmensbereich ein Weg aus der operationalen Falle beschrieben wurde.

bitkom Studie zur Digitalisierung
bitkom Studie

Es ist offensichtlich, dass es kein Geheimrezept gibt, wie Unternehmen sich aus dieser Situation befreien können. Hier ist das Management gefordert und es wird nicht ohne externe Hilfe funktionieren. Ein Weg aus der operationalen Falle ist eine klare Business-Strategie mit realistischen Vorgaben für alle Unternehmensbereiche. Aus dieser Strategie können eine Digitalisierungsstrategie, eine IT-Strategie und entsprechende Fachbereichsstrategien abgeleitet und auf eine verträgliche Zeitachse gelegt werden.

BLUE Tipp

Die operationale Falle kann nur mit einer ganzheitlichen Strategie, die alle Aspekte und vor allem alle Unternehmensbereiche abdeckt, überwunden werden.

2. Unklar definierte Ziele

Oft werden solche Entscheidungen in den oberen Ebenen eines Unternehmens getroffen. Dabei wird nicht selten vergessen, Fachbereiche und vor allem IT-Verantwortliche in die Definition der Ziele einzubeziehen. Besonders im Business-Umfeld ist es von Bedeutung Ziele konkret, messbar und SMART zu formulieren. Dazu sollten jedoch die Stakeholder sowie IT-Verantwortlichen eines Unternehmens von Beginn an hinzugezogen werden.

Daher ist unsere Empfehlung, IT-Verantwortliche von Anfang an in den Prozess einzubeziehen.

3. Fehlende Strategie und Vision

Ein weiteres Problem ist, dass viele Projekte der digitalen Transformation Pilotprojekte bleiben und nicht erfolgreich eingeführt werden. Meist ist dafür eine fehlende Strategie und Vision verantwortlich. Neben den schlecht oder nicht klar definierten Zielen wird das Projekt im Unternehmen oft nicht priorisiet und der nötigen Ernsthaftigkeit betrachtet und durchgeführt.

Häuftig beginnt es mit Ideen, die von der Geschäftsführung nicht zu 100% mitgetragen werden. Während diese Ideen sich beweisen müssen, verlaufen sie oft im Sand oder werden ausgebremst und getätigte Investitionen führen später nicht zum gewünschten Erfolg.

Ein klares Commitment der Geschäftsführung inklusive der offen kommunizierten Vision würde vielen Unternehmen helfen, digitale Projekte auch komplett und zielführend umzusetzen.

4. Die IT-Landschaft ist zu komplex

Viele IT-Landschaften sind heutzutage sehr komplex, teilweise sogar chaotisch. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ergab, dass die Hälfte der Führungskräfte die IT-Infrastruktur ihres Unternehmens als zu komplex ansieht. Hauptgründe sind das Fehlen von technologischem Wissen und eine unzureichende Verwaltung des digitalen Portfolios. Es zeichnet sich ab, dass an verschiedenen Stellen digitalisiert wird – aber der große, ganze Plan fehlt teilweise. Viele neue Schnittstellen und akute Probleme vergrößern die Probleme noch. Dabei wird nicht selten versucht, moderne Software und Technologien einzubeziehen, ohne das große Ganze zu betrachten.

Viele IT-Abteilungen löschen Brände und basteln an vorhandenen Lösungen.

Stattdessen sollte eine moderne IT-Landschaft das Gegenteil sein, um die digitale Transformation erfolgreich umsetzen zu können.: Schlank, einfach und sicher.

5. Zu wenig Fachkräfte

Ohne die passenden Menschen kann eine digitale Transformation nicht erfolgreich umgesetzt werden. Und mit „passenden“ Menschen meinen wir Fachkräfte, die für das Unternehmen geeignet sind.

Bei einer Studie von ToolsGroop im Jahr 2022 gaben 53% der befragten Unternehmen an, dass der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern die digitale Transformation behindert.

6. Change Prozess und Einführung fehlt

Es ist wenig erfolgsbringend, etwas zu entwickeln, ohne den Verantwortlichen klar zu kommunizieren, wie sie damit arbeiten sollen. Doch leider geschieht es nicht selten, dass bei digitalen Transformationen ein gut geplanter Change Prozess fehlt. Eine umfangreiche und begleitete Einführung der Mitarbeiter in die neuen Prozesse fällt zu spärlich aus und Feedback wird kaum entgegengenommen. Schulungen können Mitarbeiter dabei helfen, sich mit den digitalen Projekten zu beschäftigen und die nötigen Veränderungen erfolgreich zu bewältigen. Idealerweise werden sie selbst zu Treiber und Fürsprecher und etablieren die digitale Arbeitsweise im Unternehmen.

Dabei ist dies einer der wichtigsten Punkte der digitalen Transformation. Wenn die Mitarbeiter nicht effizient mit den Prozessen arbeiten können oder sogar noch verärgert darüber sind, wird es zu einem digitalen Fiasko kommen.

Strategie für die digitale Transformation.

7. „Das haben wir immer schon so gemacht“

Der digitale Wandel hängt nicht nur von der IT-Landschaft, sondern auch von der Belegschaft ab. Dabei gibt es verschiedene Hürden, die überwunden werden müssen:

  • Kommunikation
  • Veraltete Firmenkultur
  • Anpassungsfähigkeit der Firmen
  • Zu wenig Personal und Fachkräftemangel

Es kommt nicht nur darauf an, geeignete Mitarbeiter zu finden. Es ist auch von großer Bedeutung, wie Teams und Kollegen untereinander arbeiten und harmonieren. Schlechtes Betriebsklima und veraltete Firmenkulturen sorgen oft für Barrieren, die im ersten Schritt überwunden werden müssen, bevor Transformationsprojekte begonnen werden können.

Mitarbeiter und Führungspositionen müssen bereit sein, sich auf Veränderungen einzulassen und das Potenzial der Neuerungen erkennen.

8. Kunden werden vergessen

Die digitale Transformation soll nicht nur zum Ziel haben, die Firma intern, sondern auch im Außenkontakt mit dem Kunden zu verbessern. Es geschieht jedoch immer wieder, dass der Kunde schon bei der Planung und Vision nicht einbezogen wird. Dabei ist dessen Feedback und Erfahrungsbericht maßgeblich für die Verbesserung des Kundenerlebnisses.

Dahin gehend müssen sich Unternehmen im Prozess kritisch mit den aktuellen Kontaktpunkten zu ihren Kunden auseinandersetzen und herausfinden, wie sich die Kommunikation verbessern kann und Abläufe, die den Kunden betreffen, effizienter gestalten lassen. Denn die digitale Transformation zieht sowohl intern als auch extern weite Kreise.

Dirk Köhler

Eine erfolgreiche digitale Transformation ist keine unüberwindbare Herausforderung.

Als Führungskraft und COO der BLUE Consult GmbH weiß ich, wie wichtig es ist, dass Führungskräfte die digitale Transformation verinnerlichen. Die Geschäftsführung sollte auf jeden Fall von den digitalen Projekten zu 100% überzeugt sein sowie die Fürsprecherrolle einnehmen. Nur dann ist ihr Unternehmen wettbewerbsfähig und kann sich abheben, kosteneffizient arbeiten und einen Umsatzwachstum erzielen.

Unternehmen die ihre Mitarbeiter auf den Weg mitnehmen und gemeinsam ihre Digitalisierungsprojekte stemmen, werden erfolgreich sein.

Wir als BLUE Consult möchten Unternehmen helfen den Weg der digitalen Transformation zu gehen und diesen Schritt für Schritt zu planen und umzusetzen.

Wenn Unternehmen von Ransomware betroffen sind - IT Security Ratgeber.

Ransomware – So können sich Unternehmen 2022 schützen

Verlorene Kundendaten, stillstehende Bänder und Lösegeldzahlungen. Überschriften über solche Themen liest man heutzutage immer häufiger. Unternehmen verlieren wichtige Daten, viel Geld und oft geht es auch bis an die Existenz. Und meist steckt Ransomware dahinter.

In diesem Beitrag möchten wir über Ransomware aufklären und auf die aktuelle Lage am Markt eingehen. Dabei geben wir auch Tipps, wie sich Unternehmen vor Ransomware schützen können und was zu tun ist, wenn sie bereits betroffen sind.

Was macht eine Ransomware?

Ransomware setzt sich aus den Wörtern ransom (= Lösegeld) und Software zusammen. Quasi eine Lösegeldsoftware mit enormen Folgen.

Ziel dieser Software bzw. Malware ist es, Daten auf dem einzelnen Computer oder im gesamten Netzwerk unzugänglich zu machen. Dafür werden entweder Zugriffe gesperrt oder Daten verschlüsselt. Das wiederum wird als Druckmittel verwendet: Nur gegen eine Lösegeldzahlung werden die Daten wieder freigegeben. Größtenteils erhält das Opfer einen Schlüssel, mit dem eine Entschlüsselung der Daten veranlasst oder Zugänge wieder freigegeben werden.

Ransomware wird umgangssprachlich auch als Verschlüsselungs- oder Erpressungstrojaner bezeichnet. Dabei bezeichnet der Begriff Ransomware nicht einen bestimmten Trojaner, sondern lediglich die Art und Weise, wie der Trojaner funktioniert.

Ransomware im Trend - so kommen Hacker in Systeme.

Wie macht sich Ransomware bemerkbar?

Ransomware macht sich spätestens über die Lösegeldforderung bemerkbar. Doch wenn diese kommt, ist der Zugriff auf die Daten bereits verloren.

Warum ist Ransomware so gefährlich?

Die schnelle Verbreitung über Netzwerke und die Hilflosigkeit nach so einer Infektion machen Verschlüsselungstrojaner sehr gefährlich. Unternehmen können die komplette Kontrolle über die betroffenen Daten verlieren. Teilweise kann es sogar soweit führen, dass der Betrieb nicht mehr aufrecht gehalten werden kann. Schadsoftware wie Ransomware zeigen die Schattenseiten der Digitalisierung auf und wirken sich oft negativ auf die Reputation eines Unternehmens aus. Ein Grund für einen Angriff kann ein fehlendes Sicherheitskonzept sein.

Ransomware gehört unter die Rubrik Internetkriminalität. Daher bietet das BKA auch ein hilfreiches Handout für Unternehmen an.

Warum können sich viele Unternehmen nicht vor Ransomware schützen?

Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir genauer auf die Art und Weise wie Ransomware verbreitet wird eingehen. Ransomware wird vorwiegend über ganz einfache Mittel an Anwender verteilt: Unscheinbare Dateien über Social-Media oder E-Mail Anhänge gespickt mit ausführbaren Programmen. Aber auch durch kompromittierte Websites oder manipulierte Programme lässt sich die Schadsoftware verteilen.

Durch die Ausführung des Erstkontaktes wird eine Kettenreaktion angestoßen. Das passiert allerdings nicht immer sofort – oft hat der Programmierer Startbedingungen oder Verzögerungen eingebaut. Nach der Ausführung beginnt der Algorithmus damit, Dateien für den Nutzer unzugänglich zu machen. Zum Beispiel, indem Daten verschlüsselt werden. Hängt der Rechner in einem Netzwerk, sind schnell auch weitere Rechner betroffen. Und das hat schon ganze Unternehmen zum Stillstand gebracht.

IT Security Alert im Unternehmen durch Ransomware.

Die einzige Möglichkeit Unternehmen vor Ransomware zu schützen, ist menschliches Versagen von Anwendern zu unterbinden. Zum Beispiel durch Aufklärung und Kontrolle. Mitarbeiter müssen informiert und geschult werden, dass sie nicht achtlos Dateien öffnen oder sich durch undurchsichtige Websites klicken. Kontrollmaßnahmen werden vorwiegend über Software gelöst. Dabei prüft eine Software Downloads und Dateien im Hintergrund. Zusätzlich können noch bestimmte Funktionen deaktiviert werden.

Viele Unternehmen machen auch regelmäßig Tests, in denen sie eine Rundmail an alle Mitarbeiter schicken und sich ein Bild darüber machen, wie leichtsinnig Mitarbeiter ihre Daten zur Verfügung stellen oder Dateien öffnen. Diese Tests zeigen plakativ, wie einfach es wäre, Ransomware in ein Unternehmen zu bringen – denn ein relativ großer Prozentsatz von Mitarbeitern würde bei diesem Test durchfallen. Besonders dann, wenn mobile Geräte wie Smartphones ins Spiel kommen, werden Mitarbeiter unvorsichtiger.

Zusammengefasst hilft Folgendes gegen die Verbreitung von Ransomware:

  • Schulung und Aufklärung von Mitarbeitern und Anwendern
  • Kontrolle von Dateien und Downloads über Softwarelösungen
  • Deaktivieren von Makros
  • Aktualität von Software und Betriebssystem (insbesondere Antivirenprogramme und Browser)
  • Deinstallation des Flashplayers
  • Unterbindung von JavaScript
  • Werbeblocker
  • Sparsame und sorgsame Verwendung administrativer Zugänge im System
  • Überprüfung von Dienstleistern, Geschäftspartnern und Verbindungen
  • Aktuelle Bedrohungen im Blick haben
  • Regelmäßige Tests, um Schwachstellen zu identifizieren

Unabhängig von all diesen Punkten sind regelmäßige Backups die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Ransomware. Wichtig ist vor allem, dass Backups auf externen Datenträgern gesichert werden.

BLUE

Expertentipp

Ransomware wird bleiben und die Frage ist leider nicht ob, sondern wann ein Unternehmen getroffen wird. Daher raten wir jedem Unternehmen zu einer individuellen IT-Security-, inklusive Backup-Strategie, mit regelmäßigen Testläufen. Die Übung des Katastrophen-Falls deckt Schwachstellen auf und verkürzt im Notfall Reaktionszeiten, die für Unternehmen existenziell wichtig sein können.

Die Aktuelle Lage am Markt

Springen wir noch einmal zurück zu den aktuellen Schlagzeilen über die Malware. Anfangs waren nur einzelne Computer von Ransomware betroffen, inzwischen sind es hauptsächlich Netzwerkstrukturen. In diesen Tagen sind viele Unternehmen und Institutionen zur Zielscheibe von solchen Bedrohungen geworden. Die Angreifer verbreiten Ransomware viel zielgerichteter, mit dem Hintergrund, ganze Unternehmen ins Visier zu nehmen. Das treibt nicht nur die Lösegeldsumme in die Höhe, sondern richtet auch sehr großen Schaden an.

Der aktuelle Trend zeigt, dass Angreifer immer systematischer vorgehen. Wo früher noch wahllos E-Mails mit infizierten Anhängen verschickt wurden, werden heute falsche Identitäten geschaffen und Unternehmen systematisch ausgespäht. Ransomware existiert seit knapp 20 Jahren und in der Zeit haben Unternehmen auch an ihren Sicherheitskonzepten gearbeitet. Je größer die Hürden für Angreifer werden, desto gewiefter werden die Techniken, die Schadsoftware im Unternehmen zu platzieren und Daten zu verschlüsseln.

Jedes Unternehmen sollte einen Notfallplan für den Fall eines Ransomware-Angriffes haben. Dieser beinhaltet eine Backupstrategie inkl. Wiederherstellungsmaßnahmen, die Sicherstellung der Kommunikationsfähigkeit und auch die Zahlungsfähigkeit.

René Angenheister, CTO der BLUE Consult

Der große Landtechnikkonzern AGCO, zu welchem auch der Traktorenhersteller Fendt gehört, wurde 2022 Opfer von Ransomware. [1] Der Konzern hatte über eine Woche mit einem Produktionsstillstand zu kämpfen. Auch die Kommunikationsstrukturen innerhalb des Unternehmens waren lahmgelegt. Den Türöffner für die Schadsoftware zu finden, ist aber fast unmöglich.

Beim Energieversorger Entega [2] wirkte sich das Resultat des Angriffes anders aus. Die Kundendaten (teilweise inkl. IBAN) wurden im Darknet veröffentlicht. Dadurch entstand ein großer Schaden für die Reputation des Unternehmens.

Neben Unternehmen werden auch immer wieder Institutionen und Bildungseinrichtungen angegriffen. Die Universität Maastricht ist nach einem Angriff sogar auf die Zahlungsaufforderung eingegangen. Das war bereits im Jahr 2019. In diesem Fall konnte die Polizei sogar Erfolge erzielen und ein Teil der Lösegeldsumme konnte zurückgeführt werden. [3] Paradoxerweise erzielte die Universität dank Kursschwankungen Gewinn durch die Lösegeldrückzahlung. Solche positiven Meldungen sind allerdings Einzelfälle.

Unternehmen von Ransomware betroffen – was tun?

Im Idealfall würde der Workflow nach einer Malware Attacke folgendermaßen aussehen:

Idealer Ablauf nach einer Attacke von Ransomware.

Doch seien wir mal ehrlich: Diese Bilderbuchdarstellung ist fast jedem Unternehmen eine Utopie. Meist scheitert es schon an der schnellen und richtigen Reaktion, nachdem eine Ransomware-Attacke gestartet oder ein Gerät infiziert wurde. Wenn kein Notfallplan vorhanden ist, bricht erst einmal ein großes Chaos aus.

In vielen Fällen fehlt es an Datensicherungen und Fachkräften, welche mit der Situation umgehen können. Und all diese Probleme kosten Zeit – wertvolle Zeit für das Unternehmen.

Wird eine Ransomware-Attacke bekannt, empfehlen wir die Kontaktaufnahme zu IT-Security Spezialisten, sofern keine beim Unternehmen beschäftigt sind. Bei einem Angriff werden Profis benötigt, da Halbwissen die Situation verschlimmern kann. Sollte es im ersten Moment an IT-Security Expertise fehlen, empfiehlt das BKA eine vollständige Netzabtrennung beziehungsweise die Abschaltung möglichst aller Komponenten im System, bis ein Experte gefunden ist. So kann verhindert werden, dass noch mehr Daten verschlüsselt oder unzugänglich gemacht werden.

Außerdem muss schleunigst die Kommunikation zu Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden sichergestellt werden.

Auch die Polizei sollte früh eingeschalten werden, da es sich um Cyberkriminalität handelt. Im Regelfall kommen bei solchen Attacken auch personenbezogene Daten innerhalb des Systems abhanden, welche gemeldet werden müssen. Dafür gibt es sogar eine Meldefrist.

Nach so einer Attacke sollten unbedingt alle Passwörter geändert werden.

Alles verschlüsselt - so funktioniert Ransomware.

Sollte man auf die Lösegeldforderung der Cyberkriminellen eingehen?

Meist wird das Lösegeld via Coins (meist Bitcoins) gefordert. Dadurch können die Erpresser weiterhin anonym bleiben.

Wird einmal Lösegeld bezahlt, ist dies ein Signal für die Cyberkriminellen, dass die Opfer Potenzial für weitere Lösegeldzahlungen haben. Das wiederum macht sie zu Opfern von weiteren Angriffen.

BSI, Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsexperten raten dringend davon ab, mit solchen Kriminellen Geschäfte einzugehen.

Abgesehen davon, dass eine Zahlung von Lösegeld keine Garantie für die Lösung der Probleme ist, gibt es mittlerweile auch andere Möglichkeiten den vollständigen Datenzugriff zurückzuerhalten.

Nur wenn ein Unternehmen vor der Entscheidung steht, den Geschäftsbetrieb infolge einer Ransomware-Attacke einzustellen und alle Möglichkeiten erfolglos geprüft wurden, darf eine Lösegeldübergabe in Betracht zogen werden. Zum Beispiel dann, wenn alle Datensicherungen auch infiziert wurden. Hier empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit und Absprache mit den zuständigen Behörden. Eine Zahlung von Lösegeld sollte die letzte Möglichkeit sein und muss immer sorgsam geplant werden.

René Angenheister

IT-Security ist ein wichtiger Bestandteil der digitalen Welt.

Unser Experte René Angenheister hilft Ihnen gerne weiter, wenn es darum geht, ihr Unternehmen digital zu schützen. Als CTO von BLUE Consult bringt er nicht nur tiefes Fachwissen, sondern auch die richtigen Verknüpfungen rund um die IT-Security mit.

Dabei entwickelt er Strategien zum Schutz von Unternehmen bis hin zu Maßnahmen im Ernstfall.

Über 200 Projekte im Datacenter-, Cloud- und Infrastrukturbereich prägen seinen Erfahrungsschatz. Dabei ist er der Experte für Backup, Disaster Recovery & Business Continuity im Unternehmen.

Quellen

[1] Ransomware lässt bei Traktorenhersteller Fendt die Bänder stillstehen

[2] Kundendaten von Energieversorger Entega nach Ransomware-Angriff veröffentlicht

[3] Universität erzielt durch Lösegeldrückzahlung Gewinn

Digital Workplace

Digital Workplace – effizient digital arbeiten im Jahr 2022

Digital Workplace ist für viele ein modernes Arbeitskonzept – für andere nur ein weiteres Buzzword. In diesem Artikel wird die digitale Transformation des Arbeitsplatzes genauer beleuchtet. Außerdem sprechen wir über die Vorteile und Nachteile, die für Unternehmen entstehen können, sollten sie ihren Mitarbeiter:innen dieses zukunftsorientierte Arbeiten anbieten. Abschließend bieten wir Ihnen eine zukunftssichere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Digital Workplace.

Was versteht man unter Digital Workplace?

Ein Digital Workplace ist eine zentrale Plattform die Informationen, Tools, Applikationen und Services zur Verfügung stellt, mit den Grundprinzipien der Integration und Collaboration. Daten aus sämtlichen unternehmenseigenen Software-Systemen wie ERP, CRM usw. werden auf dieser zentralen Arbeitsplattform zusammengebracht. Dabei werden Informationen ebenso wie Anwendungen und Applikationen in einer einheitlichen Benutzeroberfläche zur Verfügung gestellt.

Ein Digital Workplace wird häufig auch mit einem Digital Workspace verwechselt. Dabei ist ein Digital Workspace ein digitaler Arbeitsplatz, während der Digital Workplace die komplette Infrastruktur des Unternehmens darstellt. Der Digital Workplace ist das große Ganze.

Ziel eines Digital Workplace ist es, dass Mitarbeiter die richtigen Informationen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert bekommen.

Digital Workplace heißt nicht, dass alles immer technischer wird! Es heißt, dass wir moderne, zeitgemäße Technologien auf die Bedürfnisse, sprich die individuellen Use-Cases der Mitarbeiter anpassen und dabei immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Nur so wird die Umsetzung eines Digital Workplaces erfolgreich und wir erhalten effiziente Arbeitsweisen, Produktivitätssteigerungen und vor allem Akzeptanz und Zufriedenheit bei den Anwendern.

Boris Thienet (Principal Consultant Digital Transformation)

Vorteile des Digital Workplace

So sind Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig augestellt und Mitarbeiter bekommen ein Arbeitsumfeld, das es ihnen ermöglicht einfach und effizient zu arbeiten. Folgende Vorteile sind mit einem Digital Workplace verbunden:

  • Einheitliche Benutzeroberfläche
  • Zentrale Plattform, anstatt vieler Insellösungen
  • Orts- und zeitunabhängiges Arbeiten
  • Bessere Verfügbarkeit der Businessprozesse und Unternehmensinformationen
  • Vereinfachung von Arbeitsprozessen und Workflows
  • Bessere standortübergreifende Zusammenarbeit, Wissensaustausch und Informationsaustausch
  • Positive Auswirkungen auf Innovationskraft und Produktivität
  • Standardisierung von Daten
  • Förderung der Zufriedenheit der Mitarbeiter
Schritt für Schritt zum Digital Workplace

Nachteile des Digital Workplace

Mit der Digitalisierung ändert sich auch die Arbeitsumgebung der Mitarbeiter. Wenn bei der Planung des Digital Workplace die Bedürfnisse der Mitarbeiter in den Hintergrund geraten, kann dies auch große Nachteile mit sich bringen.

All diese möglichen Probleme lassen sich heutzutage aber immer besser beheben, mithilfe von besserer und zielgerichteter digitaler Lösungen.

In 7 Schritten zum Digital Workplace

Um die Herausforderungen auf dem Weg zum Digital Workplace erfolgreich zu meistern, lohnt es sich, mit Struktur vorzugehen. Je besser am Anfang geplant wird, je mehr die Anforderungen und Arbeitsabläufe der Mitarbeiter einbezogen werden desto reibungsloser läuft letztlich die Umstellung ab.

Schritt für Schritt zum Digital Workplace

Die Basis für einen Digital Workplace

Schritt 1: Projektteam zusammenstellen

Um sicherzugehen, dass alle Anforderungen im Unternehmen berücksichtigt werden, sollten Mitarbeiter aus allen Abteilungen einbezogen werden. Das Projektteam sollte einen Querschnitt des Unternehmens bilden, um die Interessen aller Mitarbeiter besser vertreten zu können. Dabei muss den ausgewählten Mitarbeitern auch genügend Freiraum für das Projekt geschaffen werden.

Schritt 2: Möglichkeiten und Anforderungen klären

Die Analyse der Arbeitsplätze und deren Use Cases, die bezüglich der digitalen Transformation vorangetrieben werden, steht an erster Stelle. Dabei sollen alle Arbeitsplätze unter die Lupe genommen und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingegangen werden. Dabei können auch Homeoffice und flexible Arbeitszeiten ein Thema sein. Auch die Zusammenarbeit mit Business-Partnern könnte ein möglicher Use-Case sein.


Die Anforderungen an Ihren Digital Workplace sollten gesammelt und in einer Liste priorisiert werden. Diese Liste bietet eine gute Basis für die Suche nach den passenden Tools/Applikationen.

Anforderungen sammeln und priorisieren

– Welche Use-Cases sind am wichtigsten?
– Gibt es schon Arbeitsabläufe, die bereits digitalisiert sind?
– Gibt es wiederkehrende Use-Cases, die standardisiert werden können?
– Wo besteht Nachholbedarf?
– Welche Wünsche und Anforderungen haben die Mitarbeiter?

Schritt 3: Ein Konzept für den Digital Workplace erstellen

Kennt man nun die Use-Cases und individuellen Anforderungen der Mitarbeiter, lässt sich mit diesen Informationen ein individuelles Konzept erstellen. Für einen Digital Workplace gibt es kein Patentrezept, da dieser für jedes Unternehmen individuell sein sollte. Anhand der Bedürfnisse und Firmenstrukturen muss evaluiert werden, was benötigt wird, was schon vorhanden ist und was möglich ist. Erst mit einem Konzept lassen sich die weiteren Schritte sicher umsetzen. Planloses Handeln in Digitalisierungsthemen verschwendet nur Zeit und Geld.

Schritt 4: Tools und Applikationen für den Digital Workplace auswählen

Auch hier ist es sinnvoll, Vertreter aus verschiedenen Abteilungen bei der Auswahl einzubeziehen. Besonders wichtig sind Werkzeuge, die eine effiziente Kommunikation und agiles Projektmanagement ermöglichen. Cloudbasierte Systeme sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter orts- und zeitunabhängig arbeiten können. Bedenken Sie bei der Auswahl auch an den Aspekt der Sicherheit. Folgende Fragen unterstützen bei der Auswahl der richtigen Tools und Applikationen. Wichtig ist es, genügend Zeit beim Vergleich einzuplanen.

Fragen, die bei der Auswahl von Tools und Applikationen helfen


– Soll mit mehreren Tools/Applikationen oder einer Komplettlösung gearbeitet werden?
– Welche Software, Tools und Applikationen werden in der IT-Infrastruktur bereits verwendet?
– Soll die Lösung cloudbasiert oder inhouse betrieben werden?
– Passt das Ausgewählte zur Unternehmenskultur?

Schritt 5: Tools/Applikationen testen und einführen

Nach der Entscheidung, welche Tools/Applikationen verwendet werden sollen, beginnt die Einführung. Zunächst müssen die Funktionen mit einem ausgewählten Team getestet werden, bevor das komplette Unternehmen umgestellt wird. Dabei muss genau getestet werden, ob mit den ausgewählten Tools/Applikationen auch wirklich alle Aufgaben umgesetzt werden können. So bildet sich außerdem ein Expertenkreis für die digitale Transformation, der bei der Einführung eine Vorreiterrolle einnehmen und andere Mitarbeiter dabei unterstützen kann.

Sicherheitsaspekte beim Digital Workplace - verschiedene Geräte müssen sicher kommunierzieren.

Schritt 6: Datensicherheit

Durch den Digital Workplace wird auch ortsunabhängiges Arbeiten möglich. Das heißt auch, dass Ihre Mitarbeiter mit mobilen Geräten oder privaten PCs auf relevante Dokumente zugreifen können. Diese Arbeitsform kann auch bestimmte Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Daher ist es besonders wichtig, ein passendes Sicherheitskonzept auszuarbeiten und dies in verschiedenen Arbeitsumgebungen zu testen. Dabei gelten bei einer Cloud andere Anforderungen als bei lokal gespeicherten Daten.

Schritt 7: Einführen, schulen, optimieren

Die besten Tools, Applikationen und Plattformen bringen keinen Mehrwert, wenn die Mitarbeiter sie nicht annehmen, ihren Mehrwert nicht erkennen und sie dann nicht richtig nutzen. Die Folge wird sein, dass sich zahllose Einzellösungen entwickeln, die am offiziellen System vorbeiführen und dem Unternehmen sowie der effektiven Zusammenarbeit schaden. Daher ist eine transparente und einheitliche Einführung des Digital Workplace unbedingt notwendig. Vergleichbar mit einer Kampagne, die alle Mitarbeiter erreichen muss. Inbegriffen sollten umfassende Schulungen sein, damit das Konzept verstanden wird. Auch die Möglichkeit nach der Einführung Fragen beantwortet zu bekommen, sollte gewährleistet sein. Es handelt sich um einen Prozess, der auch nicht von Beginn an perfekt sein muss.
Behalten Sie Ihren Digital Workplace im Blick und optimieren Sie, wo es nötig ist. Nicht nur bei der Einführung, sondern auch in Zukunft.

Boris Thinert

Sind Sie bereit für den Digital Workplace?

Unser Experte Boris Thienert hilft Ihnen gerne weiter, wenn es darum geht, in Unternehmen einen erfolgreichen Digital Workplace aufzubauen.

Darüber hinaus ist er Ihr erster Ansprechpartner, wenn es sich um Themen rund um die Prozessdigitalisierung– und Automatisierung des Digital Workplace dreht.

Einige Beispiele aus der Praxis: Digitales Onboarding, Digitale Unterschrift, Automatisierte Dokumentenverarbeitung, Digitalisierung und Automatisierung des Rechnungseingangs, Migration von Social Intranets, Digitalisierung des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) u. v. m.

Weitere Use Cases gerne auf Anfrage.

Die größten Herausforderungen, um SAP in die Cloud zu bringen.

Die 3 wichtigsten SAP Cloud Herausforderungen

Die Cloud-Migration soll die Leistung Ihrer SAP-Systeme verbessern. Aber wenn die Herausforderungen von SAP in der Cloud nicht berücksichtigt werden, kann die Migration in die Cloud zu einem unerwartet teuren Schritt werden.

Da SAP mittlerweile eine Frist für die Migration auf HANA gesetzt hat, wollen viele Firmen mit der Migration dieser Frist zuvorkommen. Die Mehrzahl der Unternehmen erkennt schon heute den Wert einer solchen SAP-Cloud-Migration und die Möglichkeiten, den Betrieb und die Kosteneffizienz dadurch zu optimieren. Eine schnellere Wertschöpfung und Kunden innovative Berichte, Dienstleistungen und Produkte anzubieten, spricht außerdem für eine Migration von SAP in die Cloud.

Dabei stellen viele SAP-Anwender fest, dass der Betrieb und das Monitoring von SAP in der Cloud mit einer Reihe von nicht zu unterschätzenden Herausforderungen verbunden sind. Denn der Betrieb auf IaaS-Plattformen bringt wesentlich mehr Dynamikpotenzial mit sich als On-Premises-Infrastrukturen. Und viele der Unternehmen sind sich vor dem Umzug Ihrer SAP-Plattform nicht über die Herausforderungen bewusst, die der Cloudumzug mit sich bringt.

Im Folgenden sprechen wir über 3 der größten Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen und Anwender bei der SAP-Cloud-Integration konfrontiert sehen. 

1) Es fehlende Informationen über SAP-Kennzahlen

In Unternehmen weitverbreitete Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure, Google Cloud Platform (GCP) und Amazon Web Services (AWS) haben keinen Einblick in die SAP-Systeme. Das macht eine zuverlässige, automatische Skalierung praktisch unmöglich. Mit SAP-spezifischen Performance-Monitoring-Lösungen kann Abhilfe geschaffen werden, aber das wissen viele Unternehmen zu Beginn der SAP-Migration gar nicht. Es gibt genügend Cloud-Anbieter, die Tools und Services zur automatischen Skalierung anbieten und sich dabei an Betriebssystemmetriken wie CPI- und Speicherauslastung oder Speicherplatz im Dateisystem orientieren. Dabei wird aber oft die integrierten Mechanismen zur automatischen Skalierung nicht berücksichtigt. Arbeitsprozesse und aktive Benutzer, sowie im Hintergrund ausgeführte Batch-Jobs und andere Aktivitäten können somit nicht richtig berücksichtigt werden. Denn bei den meisten Lösungen dreht sich alles um die Integration von Standardmetriken für Betriebssysteme.

Fehlt der Einblick in die Arbeitsprozesse des SAP-Systems, gibt es nur eine Möglichkeit, den Anforderungen der Endbenutzer in Echtzeit gerecht zu werden und den ordnungsgemäßen Betrieb des SAP-Systems aufrechtzuerhalten: Eine manuelle Skalierung der Cloud-Plattform. Aber das bringt auch wieder Kosten und Probleme mit sich. In etwa kann die CPU-Auslastung für die aktuelle Speicherauslastung als ausreichend erscheinen, was in der Realität aber nicht der Fall ist. Denn oft plagen sich Benutzer mit langen Wartezeiten herum, da voneinander abhängige Arbeitsprozesse in der Warteschlange stehen und Systemverzögerungen verursachen.

Herausforderungen mit der Skalierung bei der Migration von SAP in die Cloud

Woran scheitern Cloud-Anbieter in Bezug auf SAP?

Folgend ein kleiner Überblick in Bezug auf die Einblicke, die Cloud-Anbieter liefern können oder an denen sie scheitern.

Mögliche Einblicke der Cloud-Anbieter sind:

  • Virtuelle Maschinen
  • Betriebssysteme
  • Datenbanken

Cloud-Anbieter haben allerdings keinen Einblick in:

  • SAP-Systeme
  • On-Premise-Datenbanken
  • Arbeitsprozesse aus SAP
  • Kurzdumps
  • IDoc-Statistiken
  • Eingehende und ausgehende Kommunikation
  • Spool-Ausgaben
  • Verbbuchungssätze

2) Kostenexplosion – SAP in der Cloud ist teurer als erwartet

Viele Unternehmen erhoffen sich von der SAP-Migration in die Cloud den Vorteil einer deutlichen Kosteneinsparung – doch oft sieht die Realität ganz anders aus. Mit der fehlenden Möglichkeit, die Anzahl der aktiven Clouds dynamisch zu verkleinern, kann es schnell teuer werden. Teurer als On-Premise-Systeme, da bei der Cloud-Variante in diesem Fall immer für die maximale Kapazität bezahlt wird. Mittlerweile bieten viele Cloud-Anbieter Optionen und eigene Entwicklungen für die automatische Cloud-Skalierung an. Doch das bringt auch Risiken von Störungen oder Beschädigungen der Datenbanken mit sich, weil oft im laufenden Systembetrieb Anwendungsserver einfach heruntergefahren werden.

Auch ein SAP-System muss ordnungsgemäß kontrolliert und methodisch heruntergefahren werden. Fehlt allerdings der detaillierte und zweckorientierte Einblick in die Performance des SAP-Systems, kann keine zielgerichtete Abschaltung der benötigten Cloud-Ressourcen stattfinden.

Das ist vergleichbar mit einem Computer, der während der Entwicklung eines Projekts einfach unerwartet und unsauber heruntergefahren wird. Dabei kann es auch zu Datenverlusten oder Beschädigungen kommen. Und das Reparieren und Wiederherstellen des SAP-Systems kann sehr kostspielig werden.

Wenn SAP und die Cloud teurer als erwartet werden.

Es gibt allerdings Tools, mit denen eine automatische Skalierung möglich ist. Dabei wird unterschiedenen zwischen einer bedarfsgerechten horizontalen (Scale-out/Scale-in) und vertikalen (Scale-up/Scale-down) Skalierung.

Dabei gibt es zwischen den Methoden und Services zur Skalierung in der Funktionsweise große Unterschiede:

  • Beim Scale-up wird einem vorhandenen Server zusätzliche Ressourcen wie Festplattenspeicherplatz, Arbeitsspeicher oder sogar zusätzliche Rechenleistung hinzugefügt.
  • Beim Scale-out werden neue Cloud-Server und SAP-Instanzen hinzugefügt. Wird diese Möglichkeit bedarfsgerecht genutzt, können bei Spitzenauslastung zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden.
  • Beim Scale-in wiederum werden nicht genutzte Server außerhalb der Hauptzeiten abgeschaltet: Dazu gehört auch das Abschalten nicht produktiver Server oder SAP-Systeme, die über das Wochenende nicht benötigt werden. Pünktlich am Montagmorgen werden diese dann wieder hochgefahren. 

Experten-Tipp

Wenn Sie aber nicht in der Lage sind, die Zahl der Server außerhalb der Hauptgeschäftszeiten mittels Scale-down zu reduzieren, weil Ihnen die notwendigen Einblicke in den SAP-Systembetrieb fehlen, zahlen Sie immer wieder teures Geld für ungenutzte Cloud-Ressourcen. Einsparungen lassen sich hier nur durch den Einsatz von Tools für die Cloud-Skalierung erzielen, die Ihrem Unternehmen eine bedarfsgerechte und dynamische Skalierung leicht machen. 

Fehleinschätzungen und politische Entscheidungen rund um SAP

Meist kommt es in der Planungsphase oder während der Umstellung von SAP in die Cloud zu Problemen. Verantwortlich sind dafür oft politische Firmenentscheidungen, firmeninterne Strukturen oder Fehleinschätzungen in Hinblick auf das Betriebsmodell von SAP. Daher empfehlen wir immer eine frühzeitige SAP-Infrastruktur und Technologieberatung von Experten.

Sollten Sie über eine Cloud-Lösung nachdenken, beraten und begleiten wir Sie umfänglich. Wir servieren Ihnen gerne die passende Unterstützung für Ihre SAP Cloud-Lösung.

Wir servieren Ihnen die passende Unterstützung für Ihre SAP Cloud Lösung.

3) Der Konflikt zwischen dynamischen Cloud-Server und SAP in der Cloud

Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, ist ein Umzug von SAP von einem On-Premise-ERP-System auf eine vertrauenswürdige Cloud-Plattform unumgänglich. Dabei ist der Umzug auf Microsoft Azure, AWS und GCP zwar riskant, aber mit der richtigen Vorbereitung gut möglich.

Bestehende Sorgen rund um das Thema Cloud-Migration lassen sich primär auf die Notwendigkeit durchgehender Funktionalität zurückführen. 

„Funktionen innerhalb von Kernanwendungen müssen integriert bleiben, nur so lassen sich Geschäftsprozesse effizient abbilden.“ 

Peter Färbinger, Chefredakteur E-3 Magazin

Die Größe der Cloud-Systeme an die tatsächlichen Leistungsanforderungen des SAP-Systems anzupassen und Systemressourcen nur bei Bedarf zu nutzen, wäre dabei das Optimum. Ohne die dafür notwendige Dynamik können Cloud-Server und hybride Systeme nicht die Effizienz bieten, mit der geworben wird. Dazu muss der Betrieb des SAP-Systems auf eine effizientere Grundlage gestellt werden. Möglich wird dies durch konkrete und zielführende Einsichten, mit denen sich das volle Dynamikpotenzial von Cloud-Servern ausschöpfen lässt. 

Ein geeignetes Tool für die Verwaltung der SAP-Systemleistung kann:

  • Einen schnellen und automatischen Scale-out garantieren, ohne dass zusätzliche Kosten für ungenutzte Datenspeicherung anfallen.
  • Die hybride und Multi-Cloud-SAP-Landschaft von zentraler Stelle aus verwalten, ohne den Umweg über die einzelnen Cloud-Server-Plattformen und das On-Premise-System gehen zu müssen. 

Wenn ein Unternehmen den SAP-Betrieb in die Cloud verlagert und dabei auf geeignete Tools für die automatische Skalierung von SAP-Systemen verzichtet, kann dies schnell dazu führen, dass Systemüberlastungen den Produktivbetrieb verlangsamen oder unnötige Kosten für ungenutzte Ressourcen anfallen. 

Ein Cloud-optimiertes SAP-Management sorgt für die notwendigen SAP-Performance-Daten, mit denen der Ressourcenbedarf in der Cloud in Echtzeit bestimmt werden kann. Das spart viel Zeit und Geld. 

Da der Lizenznehmer die Software im eigenen Rechenzentrum auf eigener oder gemieteter Hardware betreibt, spricht man hier von einer „Inhouse“ Lösung.

Digitale Transformation ist unabdingbar für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Darüber müssen wir nicht mehr diskutieren. Wir beobachten ein Paradigmenwechsel in der IT, bei dem die Cloud eine zentrale Rolle spielt. Jedoch sollte man sich bewusst machen, dass gerade eine SAP-Cloud-Migration nicht zu unterschätzende Herausforderungen mit sich bringt und daher eine genaue Betrachtung der Für und Wider und der Alternativen im Vorfeld einer solchen Entscheidung von höchster Bedeutung sind.

Professionelle Beratung vor der SAP-Cloud-Migration

Damit Sie die Herausforderungen, die eine Migration von SAP in die Cloud mit sich bringt, erfolgreich meistern können, empfehlen wir Ihnen im Vorfeld eine professionelle Beratung. Es ist immer kostengünstiger und sicherer, Probleme frühzeitig zu umgehen. Unsere Experten können dabei mit ihrer langjährigen Erfahrung unterstützen. Dabei kennen sie alle Vorteile und Nachteile verschiedener Lösungen.

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Sie haben Fragen?

René Angenheister hilft Ihnen gerne weiter, wenn es um die Herausforderungen und Probleme bei einer SAP Datenmigration auf S/4 HANA geht.

SAP in der Cloud

Muss SAP in die Cloud?

Die digitale Transformation ist im heutigen, digitalen Zeitalter unabdingbar für unternehmerische Erfolge. Dabei beobachten wir ein Paradigmenwechsel in der IT, bei dem Cloudlösungen eine zentrale Rolle spielen. Auch in Hinblick auf SAP. Jedoch bedeutet eine Migration von SAP in die Cloud große Herausforderungen.

Eine genaue Betrachtung der Vor- und Nachteile und der Alternativen sind im Vorfeld einer solchen Entscheidung von höchster Bedeutung. Denn so manch ein Unternehmen ist schon an den Herausforderungen gescheitert.

Was bewegt Unternehmen, Ihre SAP Systeme in die Cloud umzuziehen?

Es gibt 3 Gründe, die Unternehmen dazu bewegen, SAP in die Cloud zu migrieren:

  1. Die Mainstream-Wartung für SAP ERP oder SAP-Business-Suite-Installationen endet offiziell Ende 2027, daher arbeiten Unternehmen schon heute aktiv an der Migration auf SAP S4/HANA. Damit geht in vielen Fällen auch die Migration oder zumindest die Überlegung von einem SAP Umzug in die Cloud einher.
  2. Argumente wie Betriebsoptimierung und Kosteneffizienz, die Chance Personalressourcen zu sparen oder anders einzuplanen, eine schnellere Wertschöpfung zu erzielen und Kunden innovative Berichte, Dienstleistungen und Produkte anbieten zu können, sprechen dafür.
  3. Darlegungen wie: man muss sich nicht mehr mit der Administration der eigenen Systeme beschäftigen, kann Kosten der internen Infrastruktur und des eigenen Personals sparen. Außerdem ist ein Unternehmen dadurch zukunftsfähig, perfekt aufgestellt.
SAP und die digitale Transformation.

SAP Cloud: Die richtige Entscheidung treffen

Man sollte sich die Entscheidung nicht leicht machen und alle Alternativen abwägen. Folgende Fragen sollten vorab geklärt sein, bevor SAP in die Cloud migriert wird:

  • Sind die Kosten für Infrastruktur, Datentransfer und Backup Retention​ transparent?
  • Liegen meine Daten dann in Deutschland?
  • Besteht Flexibilität in Skalierbarkeit, Performance, Hochverfügbarkeit?
  • Werden meine SLA-Anforderungen erfüllt?
  • Ist der SAP-Support gewährleistet, bezogen auf:
    1. SAP zertifizierte Plattform​
    2. SAP konformes Sizing (CPU, RAM)​
  • Erarbeitet man mit mir ein valides K-Fall und Disaster Recovery Konzept?
  • Habe ich die Entscheidungsfreiheiten für meine eigene Release-Strategie?
  • Sind die Abhängigkeiten und Kompatibilität bei Release-Changes zu abhängigen Systemen / Komponenten gewährleistet? ​
  • Welche Vorlauffristen für Changes gibt es?​
  • Ist ein schneller Wiederanlauf gewährleistet?
  • Habe ich einen direkten Ansprechpartner?​
  • Habe ich als Unternehmen die Möglichkeit, die SAP Systeme sowie Betriebssysteme selbst zu administrieren, supporten und zu warten?

Was habe ich als Unternehmen für Alternativen und wo liegen die Unterschiede?

Es gibt 3 verschiedene Betriebsmodelle für SAP Systeme, die folgend näher beschrieben werden. Jedes Betriebsmodell hat Vor- und Nachteile, die genauer betrachtet werden müssen.

Verschiedene Betriebsmodelle von SAP im Überblick

SAP On-Premise

„On-Premises“ bzw. „On-Prem“ bedeutet im übertragenen Sinne, dass SAP in den eigenen Räumlichkeiten gehostet wird. In unserem Fall bezieht sich On-Prem auf die Nutzung unternehmenseigener Server und der eigenen IT-Umgebung. Hier kauft oder mietet ein Kunde als Lizenznehmer serverbasierte Software, die auf den eigenen oder gemieteten Servern installiert und betrieben wird. Einer der größten Vorteile ist die Entscheidungsfreiheit über Systemgestaltung, Administration und Release- sowie Patchmanagement. Viele vergessen jedoch, dass bei SAP Systemen eine 7/24 Bereitstellung gewährleistet sein muss, die auch Personal außerhalb der Betriebszeit fordert. Das ist ein häufig vergessener, zusätzlicher Kostenfaktor.

SAP Public Cloud

Die Public Cloud steht jedem frei über das Internet zur Verfügung. Externe Unternehmen stellen Services wie unter anderem Rechenleistung, Infrastruktur, Speicherplatz usw. zur Verfügung gegen Geld. Vorteil der Public Cloud ist, dass meist die Kosten niedriger sind als bei der On-Premises Variante, da eine nutzungsabhängige Abrechnung der Leistungen stattfindet. Des Weiteren sinken Personalkosten, Hardwarekosten und Energiekosten.

Jedoch fehlen bei diesem Betriebsmodell Informationen über wichtige SAP Kennzahlen. Cloud-Plattformen haben keinen Einblick in SAP Systeme, was eine zuverlässige automatische Skalierung unmöglich macht und auch zu größeren Problemen führen kann.

SAP Private Cloud

Die Private Cloud ist im Gegensatz zur Public Cloud nicht für die Allgemeinheit zugänglich, aber dennoch außerhalb des Unternehmens. Sie kann sich beispielsweise im lokalen Rechenzentrum eines Unternehmens befinden oder durch Dritte von bestimmten Cloud-Diensten gehostet werden. Einer der größten Vorteile hier ist ein hohes Maß an Kontrolle und Sicherheit aufgrund von privater Server.

Die BLUE Empfehlung ist eindeutig die Nutzung von SAP/4HANA in einer Private Cloud. Damit behält das Unternehmen die Entscheidungshoheit, bleibt flexibel und mittels festen Ansprechpartnern können individuelle Lösungen gefunden werden.

SAP Cloud-Anbieter finden

Experten-Tipp

Den richtigen Cloud-Anbieter für die SAP / NON-SAP Umgebung mit Bezug auf die IT-/ SAP-strategischen Anforderungen zu finden, kann schwierig sein. Bei einem Vergleich der Cloud-Service-Provider klingen die Angebote durchaus gleich oder ähnlich. Manche Formulierungen sind sehr undurchsichtig oder schwammig. Ein paar Formulierungen, die Gleiches meinen, basieren auf unterschiedlichen Berechnungen (zum Beispiel übertragene Datenvolumen oder gespeicherte Datenvolumen oder Zugriffe auf Daten). Die Angebote der Service-Provider mögen gleich klingen, aber ein tieferes Verständnis ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten und der geografischen Abdeckung bewirkt eine bessere organisatorische Lösung. So könnten in einigen Fällen geografische Gegebenheiten das Auswahlspektrum beeinflussen.​

Schnelle Unterstützung bei Problemen rund um die SAP S/4 HANA Migration

Als erfahrene SAP Berater begleiten wir Sie kompetent und vorausschauend bei Ihren (S/4)HANA Migrationsprojekten – egal in welchem Stadium Sie sich bereits befinden. Durch unsere vielseitigen Erfahrungen in Bezug auf die Datenmigration und SAP ERP Systeme können wir Ihrem Unternehmen auch bei akuten Problemstellungen und größeren Herausforderungen zur Seite stehen. Zögern Sie nicht, wenn bei der Datenmigration nicht alles nach Plan läuft oder Sie nach einer Beratung noch kein rundes Bild im Kopf haben.

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René Angenheister hilft Ihnen gerne weiter, wenn es um die Herausforderungen und Probleme bei einer SAP Datenmigration auf S/4 HANA geht.