Die größten Herausforderungen, um SAP in die Cloud zu bringen.

Die 3 wichtigsten SAP Cloud Herausforderungen

Die Cloud-Migration soll die Leistung Ihrer SAP-Systeme verbessern. Aber wenn die Herausforderungen von SAP in der Cloud nicht berücksichtigt werden, kann die Migration in die Cloud zu einem unerwartet teuren Schritt werden.

Da SAP mittlerweile eine Frist für die Migration auf HANA gesetzt hat, wollen viele Firmen mit der Migration dieser Frist zuvorkommen. Die Mehrzahl der Unternehmen erkennt schon heute den Wert einer solchen SAP-Cloud-Migration und die Möglichkeiten, den Betrieb und die Kosteneffizienz dadurch zu optimieren. Eine schnellere Wertschöpfung und Kunden innovative Berichte, Dienstleistungen und Produkte anzubieten, spricht außerdem für eine Migration von SAP in die Cloud.

Dabei stellen viele SAP-Anwender fest, dass der Betrieb und das Monitoring von SAP in der Cloud mit einer Reihe von nicht zu unterschätzenden Herausforderungen verbunden sind. Denn der Betrieb auf IaaS-Plattformen bringt wesentlich mehr Dynamikpotenzial mit sich als On-Premises-Infrastrukturen. Und viele der Unternehmen sind sich vor dem Umzug Ihrer SAP-Plattform nicht über die Herausforderungen bewusst, die der Cloudumzug mit sich bringt.

Im Folgenden sprechen wir über 3 der größten Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen und Anwender bei der SAP-Cloud-Integration konfrontiert sehen. 

1) Es fehlende Informationen über SAP-Kennzahlen

In Unternehmen weitverbreitete Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure, Google Cloud Platform (GCP) und Amazon Web Services (AWS) haben keinen Einblick in die SAP-Systeme. Das macht eine zuverlässige, automatische Skalierung praktisch unmöglich. Mit SAP-spezifischen Performance-Monitoring-Lösungen kann Abhilfe geschaffen werden, aber das wissen viele Unternehmen zu Beginn der SAP-Migration gar nicht. Es gibt genügend Cloud-Anbieter, die Tools und Services zur automatischen Skalierung anbieten und sich dabei an Betriebssystemmetriken wie CPI- und Speicherauslastung oder Speicherplatz im Dateisystem orientieren. Dabei wird aber oft die integrierten Mechanismen zur automatischen Skalierung nicht berücksichtigt. Arbeitsprozesse und aktive Benutzer, sowie im Hintergrund ausgeführte Batch-Jobs und andere Aktivitäten können somit nicht richtig berücksichtigt werden. Denn bei den meisten Lösungen dreht sich alles um die Integration von Standardmetriken für Betriebssysteme.

Fehlt der Einblick in die Arbeitsprozesse des SAP-Systems, gibt es nur eine Möglichkeit, den Anforderungen der Endbenutzer in Echtzeit gerecht zu werden und den ordnungsgemäßen Betrieb des SAP-Systems aufrechtzuerhalten: Eine manuelle Skalierung der Cloud-Plattform. Aber das bringt auch wieder Kosten und Probleme mit sich. In etwa kann die CPU-Auslastung für die aktuelle Speicherauslastung als ausreichend erscheinen, was in der Realität aber nicht der Fall ist. Denn oft plagen sich Benutzer mit langen Wartezeiten herum, da voneinander abhängige Arbeitsprozesse in der Warteschlange stehen und Systemverzögerungen verursachen.

Herausforderungen mit der Skalierung bei der Migration von SAP in die Cloud

Woran scheitern Cloud-Anbieter in Bezug auf SAP?

Folgend ein kleiner Überblick in Bezug auf die Einblicke, die Cloud-Anbieter liefern können oder an denen sie scheitern.

Mögliche Einblicke der Cloud-Anbieter sind:

  • Virtuelle Maschinen
  • Betriebssysteme
  • Datenbanken

Cloud-Anbieter haben allerdings keinen Einblick in:

  • SAP-Systeme
  • On-Premise-Datenbanken
  • Arbeitsprozesse aus SAP
  • Kurzdumps
  • IDoc-Statistiken
  • Eingehende und ausgehende Kommunikation
  • Spool-Ausgaben
  • Verbbuchungssätze

2) Kostenexplosion – SAP in der Cloud ist teurer als erwartet

Viele Unternehmen erhoffen sich von der SAP-Migration in die Cloud den Vorteil einer deutlichen Kosteneinsparung – doch oft sieht die Realität ganz anders aus. Mit der fehlenden Möglichkeit, die Anzahl der aktiven Clouds dynamisch zu verkleinern, kann es schnell teuer werden. Teurer als On-Premise-Systeme, da bei der Cloud-Variante in diesem Fall immer für die maximale Kapazität bezahlt wird. Mittlerweile bieten viele Cloud-Anbieter Optionen und eigene Entwicklungen für die automatische Cloud-Skalierung an. Doch das bringt auch Risiken von Störungen oder Beschädigungen der Datenbanken mit sich, weil oft im laufenden Systembetrieb Anwendungsserver einfach heruntergefahren werden.

Auch ein SAP-System muss ordnungsgemäß kontrolliert und methodisch heruntergefahren werden. Fehlt allerdings der detaillierte und zweckorientierte Einblick in die Performance des SAP-Systems, kann keine zielgerichtete Abschaltung der benötigten Cloud-Ressourcen stattfinden.

Das ist vergleichbar mit einem Computer, der während der Entwicklung eines Projekts einfach unerwartet und unsauber heruntergefahren wird. Dabei kann es auch zu Datenverlusten oder Beschädigungen kommen. Und das Reparieren und Wiederherstellen des SAP-Systems kann sehr kostspielig werden.

Wenn SAP und die Cloud teurer als erwartet werden.

Es gibt allerdings Tools, mit denen eine automatische Skalierung möglich ist. Dabei wird unterschiedenen zwischen einer bedarfsgerechten horizontalen (Scale-out/Scale-in) und vertikalen (Scale-up/Scale-down) Skalierung.

Dabei gibt es zwischen den Methoden und Services zur Skalierung in der Funktionsweise große Unterschiede:

  • Beim Scale-up wird einem vorhandenen Server zusätzliche Ressourcen wie Festplattenspeicherplatz, Arbeitsspeicher oder sogar zusätzliche Rechenleistung hinzugefügt.
  • Beim Scale-out werden neue Cloud-Server und SAP-Instanzen hinzugefügt. Wird diese Möglichkeit bedarfsgerecht genutzt, können bei Spitzenauslastung zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden.
  • Beim Scale-in wiederum werden nicht genutzte Server außerhalb der Hauptzeiten abgeschaltet: Dazu gehört auch das Abschalten nicht produktiver Server oder SAP-Systeme, die über das Wochenende nicht benötigt werden. Pünktlich am Montagmorgen werden diese dann wieder hochgefahren. 

Experten-Tipp

Wenn Sie aber nicht in der Lage sind, die Zahl der Server außerhalb der Hauptgeschäftszeiten mittels Scale-down zu reduzieren, weil Ihnen die notwendigen Einblicke in den SAP-Systembetrieb fehlen, zahlen Sie immer wieder teures Geld für ungenutzte Cloud-Ressourcen. Einsparungen lassen sich hier nur durch den Einsatz von Tools für die Cloud-Skalierung erzielen, die Ihrem Unternehmen eine bedarfsgerechte und dynamische Skalierung leicht machen. 

Fehleinschätzungen und politische Entscheidungen rund um SAP

Meist kommt es in der Planungsphase oder während der Umstellung von SAP in die Cloud zu Problemen. Verantwortlich sind dafür oft politische Firmenentscheidungen, firmeninterne Strukturen oder Fehleinschätzungen in Hinblick auf das Betriebsmodell von SAP. Daher empfehlen wir immer eine frühzeitige SAP-Infrastruktur und Technologieberatung von Experten.

Sollten Sie über eine Cloud-Lösung nachdenken, beraten und begleiten wir Sie umfänglich. Wir servieren Ihnen gerne die passende Unterstützung für Ihre SAP Cloud-Lösung.

Wir servieren Ihnen die passende Unterstützung für Ihre SAP Cloud Lösung.

3) Der Konflikt zwischen dynamischen Cloud-Server und SAP in der Cloud

Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, ist ein Umzug von SAP von einem On-Premise-ERP-System auf eine vertrauenswürdige Cloud-Plattform unumgänglich. Dabei ist der Umzug auf Microsoft Azure, AWS und GCP zwar riskant, aber mit der richtigen Vorbereitung gut möglich.

Bestehende Sorgen rund um das Thema Cloud-Migration lassen sich primär auf die Notwendigkeit durchgehender Funktionalität zurückführen. 

„Funktionen innerhalb von Kernanwendungen müssen integriert bleiben, nur so lassen sich Geschäftsprozesse effizient abbilden.“ 

Peter Färbinger, Chefredakteur E-3 Magazin

Die Größe der Cloud-Systeme an die tatsächlichen Leistungsanforderungen des SAP-Systems anzupassen und Systemressourcen nur bei Bedarf zu nutzen, wäre dabei das Optimum. Ohne die dafür notwendige Dynamik können Cloud-Server und hybride Systeme nicht die Effizienz bieten, mit der geworben wird. Dazu muss der Betrieb des SAP-Systems auf eine effizientere Grundlage gestellt werden. Möglich wird dies durch konkrete und zielführende Einsichten, mit denen sich das volle Dynamikpotenzial von Cloud-Servern ausschöpfen lässt. 

Ein geeignetes Tool für die Verwaltung der SAP-Systemleistung kann:

  • Einen schnellen und automatischen Scale-out garantieren, ohne dass zusätzliche Kosten für ungenutzte Datenspeicherung anfallen.
  • Die hybride und Multi-Cloud-SAP-Landschaft von zentraler Stelle aus verwalten, ohne den Umweg über die einzelnen Cloud-Server-Plattformen und das On-Premise-System gehen zu müssen. 

Wenn ein Unternehmen den SAP-Betrieb in die Cloud verlagert und dabei auf geeignete Tools für die automatische Skalierung von SAP-Systemen verzichtet, kann dies schnell dazu führen, dass Systemüberlastungen den Produktivbetrieb verlangsamen oder unnötige Kosten für ungenutzte Ressourcen anfallen. 

Ein Cloud-optimiertes SAP-Management sorgt für die notwendigen SAP-Performance-Daten, mit denen der Ressourcenbedarf in der Cloud in Echtzeit bestimmt werden kann. Das spart viel Zeit und Geld. 

Da der Lizenznehmer die Software im eigenen Rechenzentrum auf eigener oder gemieteter Hardware betreibt, spricht man hier von einer „Inhouse“ Lösung.

Digitale Transformation ist unabdingbar für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Darüber müssen wir nicht mehr diskutieren. Wir beobachten ein Paradigmenwechsel in der IT, bei dem die Cloud eine zentrale Rolle spielt. Jedoch sollte man sich bewusst machen, dass gerade eine SAP-Cloud-Migration nicht zu unterschätzende Herausforderungen mit sich bringt und daher eine genaue Betrachtung der Für und Wider und der Alternativen im Vorfeld einer solchen Entscheidung von höchster Bedeutung sind.

Professionelle Beratung vor der SAP-Cloud-Migration

Damit Sie die Herausforderungen, die eine Migration von SAP in die Cloud mit sich bringt, erfolgreich meistern können, empfehlen wir Ihnen im Vorfeld eine professionelle Beratung. Es ist immer kostengünstiger und sicherer, Probleme frühzeitig zu umgehen. Unsere Experten können dabei mit ihrer langjährigen Erfahrung unterstützen. Dabei kennen sie alle Vorteile und Nachteile verschiedener Lösungen.

Karriere-BLUE-Consult

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René Angenheister hilft Ihnen gerne weiter, wenn es um die Herausforderungen und Probleme bei einer SAP Datenmigration auf S/4 HANA geht.